Der Vulkan Anak Krakatau eruptierte heute Nacht um 00:26 Uhr (WIB), wie das zuständige Observatorium berichtete. Die Höhe der Eruptionswolke konnte nicht bestimmt werden, aber es wurde ein seismisches Signal registriert, welches 2 Minuten und 26 Sekunden dauerte. Es hatte eine Amplitude von 26 mm. MIROVA hat eine geringe thermische Anomalie gemessen, die eine Leistung von 4 MW hat. Da das VAAC keine Vulkanasche festgestellt hat, vermute ich eine phreatische Explosion, die ohne Ausstoß von frischer Lava stattfand. Allerdings zeigen diese Dampfexplosionen, dass sich noch heißes Magma im Fördersystem befindet. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und es gilt eine 5 km Sperrzone um den Krater des Vulkans. Damit darf man das Archipel praktisch nicht betreten.
Gunung Agung eruptiert
Ähnliches wie am Krakatau ereignete sich heute Nacht auch am Gunung Agung. Die Seismografen zeichneten eine Eruption auf, die ein seismisches Signal erzeugte. Dieses hatte eine Amplitude von 17 mm und dauerte 3 Minuten und 40 Sekunden. Auch hier ließ sich die Höhe der Eruptionswolke nicht bestimmen. Das VAAC brachte keine Meldung. Von daher wird es sich ebenfalls um eine Dampfexplosion gehandelt haben.
Karangetang weiterhin aktiv
Der Vulkan auf der indonesischen Insel Siau ist weiterhin aktiv. Nach mehreren Tagen mit schlechtem Wetter lichteten sich heute die Wolken und die beiden Krater waren sichtbar. Thomas Spinner ist vor Ort und berichtet in unserer Fb-Gruppe über das Gesehene. Er beschreibt den Dom im Nordkrater als sehr groß. Es gingen mindesten 5 Schuttlawinen ab und Thomas konnte Gas-Exhalationen beobachten. Der Lavastrom auf der Nordflanke scheint indes zum Stillstand gekommen zu sein. Allerdings stehen Berichte von dort noch aus. Ein Update folgt, sobald neue Infos vorliegen.
Update: Thomas teilte mir mit, dass der Lavastrom im unteren Bereich nicht mehr aktiv ist. Er stoppte 2 Tage nachdem er das Meer erreichte.
Der Karangetang mit 2 dampfenden Kratern und einem Lavadom. © Thomas Spinner via FB
Poás eruptiert phreatisch
Der Vulkan Poás in Costa Rica steht den Feuerspeiern (oder vielmehr Dampfspeiern) in Indonesien in nichts nach und eruptiert ebenfalls phreatisch. Die Dampfexplosionen benötigen natürlich Wasser, das mit dem Magma im Untergrund interagiert. Das Wasser kann Grundwasser sein, von Kraterseen stammen, oder durch starke Niederschläge dem Boden zugeführt werden. Während in Indonesien gerade Regenzeit ist, herrscht in Costa Rica Trockenzeit. Im Fall Poás stammt das Wasser vom Kratersee, welcher nach und nach verdampft.