Starke Bodenhebung und zunehmende Thermalstrahlung auf Ambrym festgestellt
Um die Vulkane in Vanuatu ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Dies liegt nicht nur am Versiegen der Lavaseen auf Ambrym, sondern auch daran, dass der Tourismus aus Europa aufgrund stark gestiegener Kosten stark zurückgegangen ist. Dadurch gibt es weniger Berichte und Bilder, die die vulkanische Aktivität dokumentieren. Dennoch gibt es nun ein Lebenszeichen vom Inselvulkan Ambrym: Wie das VMGD in einem aktuellen Bulletin berichtet, wurden in den letzten Wochen wiederholt thermische Anomalien festgestellt. Diese weisen darauf hin, dass Magma hoch im Fördersystem des Vulkans steht. Eine neue InSAR-Aufnahme bestätigt dies ebenfalls. Die Farbringen der Aufnahme zeigen eine signifikante Bodenhebung im Calderabereich des Vulkans. Diese betrifft nicht nur die Krater Marum und Benbow, sondern auch Gebiete südlich davon. Dort wurden etwa 25 Farbdurchgänge verzeichnet, was auf eine Bodenhebung von rund 700 mm innerhalb von nur 12 Tagen hinweist, basierend auf Daten vom 30. Oktober bis 11. November, wobei jeder Farbdurchgang für eine Hebung von 28 mm steht. So starke Bodenhebungen sieht man sehr selten und resultieren oft in große Eruptionen, die hier sogar eine Gefahr für die Inselbewohner darstellen könnte.
Es ist wahrscheinlich, dass sich entweder neue Lavaseen bilden oder/und dass sich eine Spalte im Bereich der größten Bodenhebung auf der südlichen Ascheebene öffnet.
Aufgrund der veränderten Bedrohungslage hat das VMGD die Gefahrenzone erweitert. Diese umfasst nun nicht mehr nur die unmittelbaren Bereiche um die Krater Marum und Benbow, sondern auch die Ascheebene. Der Vulkan zeigt eine zunehmende Unruhe und Instabilität. Trotzdem bleibt die Warnstufe auf „2“. Diese Stufe definiert eine Gefahrenzone B, die etwa 2 km um den Benbow-Krater, 3 km um den Marum-Krater und nun auch Teile der Ascheebene einschließt.
Am Monatsanfang könnte es bereits zu einer kurzlebigen Eruption gekommen sein, da MIROVA eine hohe Thermalstrahlung registrierte. Zudem gab es einigen Berichten zufolge rot illuminierte Wolken über dem Benbow-Krater, die via Webcam sichtbar waren.