Unterwasservulkan Ahyi bei den Mariannen wahrscheinlich Grund für Wasserverfärbungen
Gestern Nachmittag wurde nahe des Unterwasservulkans Ahyi auf Satellitenbildern eine Fläche mit verfärbtem Wasser entdeckt. Solche Wasserverfärbungen entstehen typischerweise durch submarine Vulkanausbrüche, wobei nicht selten auch Bimssteinteppiche gebildet werden oder wenigstens einzelne Fragmente aus schwimmender Lava gefördert werden. Diese können eine Gefahr für den Schiffsverkehr darstellen, wobei auch mit Gasblasen gesättigtes Meerwasser aufgrund seiner verringerten Dichte Schiffe versenken kann.
Darüber hinaus können sich große submarine Eruptionen auch auf das globale Klima auswirken, wofür es am Ahyi aber keine aktuellen Anzeichen gibt.
Normalerweise gibt es neben Wasserverfärbungen weitere Indizien für submarine Vulkanausbrüche. Zu diesen gehören seismische Schwärme und Infraschallsignale, doch wie das USGS mitteilte, sind aufgrund eines technischen Fehlers die entsprechenden Sensoren in der Region der Mariannen ausgefallen. Weiter entfernte Sensoren haben keine Aktivität registriert. Daher ist es nicht möglich, die vulkanische Aktivität am Ahyi Seamount mit unabhängigen Daten geophysikalischer Messungen zu bestätigen, und die Alarmstufe für den Flugverkehr und auch die Vulkanwarnstufe bleiben umklassifiziert. Das USGS wird die Satellitendaten weiterhin auf zusätzliche Hinweise auf verfärbtes Wasser im Zusammenhang mit vulkanischer Aktivität unter Wasser überwachen.
Mitte Oktober 2022 begannen hydroakustische Sensoren auf Wake Island, das ca. 2.270 km östlich von Ahyi liegt, Signale aufzuzeichnen, die mit der Aktivität einer unterseeischen Vulkanquelle übereinstimmen. In einer international durchgeführten Kooperation verschiedener Institute wurde herausgefunden, dass die Quelle dieser Aktivität am oder in der Nähe des Ahyi-Seebergs lag. Beobachtungen von verfärbtem Wasser über dem Seeberg in Satellitendaten bestätigten die Aktivität in Ahyi.
Der Ahyi-Seeberg ist ein großer kegelförmiger Unterwasservulkan, der sich der Meeresoberfläche bis 137 m über die Meeresoberfläche nähert. Im Jahr 1979 spürte die Besatzung eines Fischerbootes Erschütterungen über dem Gipfelbereich und beobachtete daraufhin das Aufsteigen von schwefelhaltigem Wasser. Am 24. und 25. April 2001 wurde ein explosiver Unterwasserausbruch von einer seismischen Station detektiert.