In den letzten 3 Tagen manifestierten sich am Ätna auf Sizilien mehrere schwache Erdbeben in Tiefen geringer als 5 km. Ein vergleichbares Muster konnte man vor den letzten Paroxysmen im Februar dieses Jahres beobachten. Das ist zwar kein ausreichendes Indiz für die Vorhersage eines baldigen Ausbruchs, allerdings scheint mir die Wahrscheinlichkeit dafür zu wachsen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir demnächst vermehrt Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater sehen würden. Bei der letzten eruptiven Phase kam es zu litoralen Explosionen, als ein Lavastrom mit Schmelzwasser in Kontakt kam. Zahlreiche Vulkanbeobachter wurden durch umherfliegende Lavabrocken leicht verletzt.
Erta Alé: nur noch ein Lavastrom aktiv
Am entlegenen Schildvulkan Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil hat sich die Situation geändert. Auf dem Sentinel-Satellitenfoto ist zu erkennen, dass der südwestliche Lavastrom inaktiv geworden ist. Der Lavastrom im Südosten ist hingegen weiter gewachsen und erreicht nun eine senke am Fuß des Vulkans. Auf dem Lavastrom sieht man mehrere oberflächliche Ausbrüche frischer Lava. Normalerweise fließt Lava über solche Distanzen in einem Tunnel. Der Lavastrom ist ca. 13 km lang, was schon beachtlich ist, besonders, wenn man das relativ geringe Gefälle des Vulkans berücksichtigt.