Der neue Wochenbericht des INGV Catania bestätigt, was ich bereits in einem der letzen Postings geschrieben habe: die Aktivität am Ätna ist leicht zurück gegangen. Doch immer noch fließt Lava aus der Flanke des Intrakraterkegels der Voragine. Sie ergießt sich in die Bocca Nuova und füllt diese langsam auf. Strombolianische Eruptionen werden aus 2 Schloten des Intrakraterkegels gefördert. Darüber hinaus verzeichneten die Vulkanologen laute Entgasungen aus dem Nordostkrater und beobachteten nächtliche Rotglut aus dem Neuen Südostkrater. Satellitenbilder im Infrarotspektrum bestätigen in allen 4 Kratern thermische Anomalien. Die Leistung der Wärmeabstrahlung ist geringer als im März und lag in den letzten Tagen zwischen 12 und 36 MW. Die Erdbebenaktivität ist ebenfalls rückläufig.
Anak Krakatau: Hohe Wärmestrahlung
Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau könnte in einer neuen Aktivitätsphase eingetreten sein. Seit der Eruption am 10. April wird eine recht hohe Wärmestrahlung emittiert. Sie hat eine Leistung von bis zu 99 MW. Es sind die höchsten Werte seit dem Kollaps im Dezember 2018. Natürlich muss auch berücksichtigt werden, dass sich der neue Krater langsam aber sicher permanent über dem Wasserspiegel erhoben hat. Wahrscheinlich wurde der Kratersee bei dem Ausbruch vom Freitagabend ausgeblasen, so dass der Schlot nun ungehindert Wärme abgeben kann. Die Wärmeanomalie zeugt von strombolianischer Tätigkeit und der Akkumulation von Lava im Kraterbereich. Der Vulkan stößt sporadisch höhere Eruptionswolken aus. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von gut 3000 m. Das VSI meldete einige vulkanisch bedingte Erdbeben.
Semeru in Eruption
Der Semeru auf Java ist weiter aktiv. Das VAAC meldete eine Aschewolke in 4000 m Höhe. Alleine am Vormittag registrierte das VSI 12 seismische Eruptionssignale die zwischen 60 und 105 Sekunden dauerten. Dichte Wolken vereitelten allerdings visuelle Beobachtungen des Geschehens.