Neues Satellitenbild enthüllt thermische Anomalien am Ätna – Warnung vor Intrakrater-Aktivität
Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen, die sich nur innerhalb des Nordostkraters abspielen. Das geht aus einer kurzen Notiz des INGVs hervor, die heute auf der Webseite der Cantanesen veröffentlicht wurde. Damit verbunden ist eine VONA-Warnung für den Flugverkehr und einen orangenen Alarmstatus, obwohl praktisch keine Vulkanasche ausgestoßen wird und die ausgeworfene glühende Tephra wieder in den Krater zurückfällt. Offenbar hält man es für möglich, dass sich spontan ein Paroxysmus entwickelt oder einzelne Explosionen höher aufsteigende Aschewolken fördern.
Auf einem gestern veröffentlichten Satellitenfoto von Copernicus erkennt man im infrarotgefiltertem Spektrum immer noch multiple Hotspot im Zentralkrater und im Nordostkrater, während sich der Südostkrater kalt präsentiert. Magma steht hoch im Fördersystem, aber offenbar reicht der Druck nicht aus, um stärkere Eruptionen zu erzeugen bzw. um die Bocca Nuova und die Voragine mit einzubeziehen.
Im heute veröffentlichten Wochenbulletin vom INGV wird bestätigt, dass die Intrakrateraktivität während des Beobachtungszeitraums vom 21.10. – 27.10.24 anhielt, aber wohl aus schwächerem Niveau als heute. Aus dem Nordost und dem Südostkrater gab es sporadische Ascheemissionen. Darüber hinaus zeigten die Beobachtungen Entgasungsaktivität an den Gipfelkratern. Das ganze lief relativ geräuscharm ab, denn die Infraschallaktivität war niedrig.
Die seismische Aktivität blieb gering, mit durchschnittlicher Amplitude der vulkanischen Beben im mittleren und niedrigen Bereich. Das Bodenverformungsüberwachungssystem verzeichnete keine signifikanten Veränderungen.
Geochemisch zeigte sich ein mittlerer SO2-Ausstoß, und der CO2-Abfluss aus dem Boden lag auf durchschnittlichem Niveau. Der Partialdruck des im Grundwasser gelösten CO2 blieb innerhalb der saisonalen Schwankungen, während das Helium-Isotopenverhältnis in Randgebieten hohe Werte zeigte. Satellitenbeobachtungen registrierten eine niedrige thermische Aktivität im Gipfelbereich, gelegentlich begleitet von moderaten thermischen Anomalien.
Die vulkanische Aktivität des Ätna war insgesamt durch eine mäßige, explosionsartige Aktivität im Nordostkrater und gelegentliche Ascheemissionen im Südostkrater gekennzeichnet. Im Bocca-Nuova- und Voragine-Krater dominierten hingegen variable Entgasungen mit unterschiedlichen Intensitäten.