Der Ätna auf Sizilien stößt weiterhin phasenweise Aschewolken aus. So ist er auch heute Morgen aktiv. Die Vulkanasche steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und wird vom moderaten Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Ort des Geschehens ist der Sattelvent, der sich auf dem Grat zwischen Alten- und Neuen Südostkraterkegel gebildet hatte. Interessanterweise scheint sich die Aktivität der letzten Monate immer mehr auf diesen Krater zu beschränken. Das deutet eine Migration des Fördersystems in den Westen dieser Kegelgruppe hin. Der eigentliche Hauptkrater des Neuen Südostkraterkegels mischt nur selten im Eruptionsgeschehen mit. Eine VONA-Meldung wurde nicht generiert. Das VAAC Toulouse meldete zuletzt eine Aschewolke am 25.August. Obwohl keine Wärmestrahlung registriert wurde, zeigen Aufnahmen nächtlicher Eruptionen, dass rotglühende Tephra eruptiert wurde.
Die Erdbebentätigkeit ist moderat. Die meisten Erdstöße haben Magnituden zwischen 1 und 2. Sie streuen über den Vulkan und konzentrieren sich mal nicht unter dem Valle del Bove. Die Tremoramplitude variiert stark und bewegt sich die meiste Zeit im gelben Bereich. Es sieht so aus, als wäre das eruptive Verhalten des Vulkans relativ stabil. Obwohl Ätna immer für eine Überraschung gut ist, sehe ich momentan keine Anzeichen dafür, dass sich kurzfristig größere Änderungen einstellen werden.
Erta Alé: thermisches Signal stärker
Ein neues Sentinel-Satellitenfoto zeigt im Infrarotspektrum, dass sich die Temperatur im Südkrater des Vulkans in Äthiopien etwas erhöht haben muss. Trotzdem ist die Anomalie noch zu schwach für einen offen brodelnden Lavasee. Am Wahrscheinlichsten ist, dass die Lava unter einer Meterdicken Kruste aus erstarrter Lava brodelt und die Kruste langsam aber stetig aufheizt. Die Chancen, dass wir bald wieder einen offenen Lavasee erleben werden stehen nicht schlecht. Außerdem gibt es Aktivität im Nordkrater.