Ätna nimmt nach kurzer Pause eruptive Tätigkeit auf – Strombolianische Eruptionen in der Voragine
Die Ruhe am Ätna währte nur wenige Tage, denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es erneut zu strombolianischen Eruptionen aus dem neuen Kraterkegel, der nun den ehemaligen Krater Voragine ausfüllt und den neuen Gipfel des Ätnas bildet. Laut einer Sondermeldung des INGV begann der Vulkan gegen 2 Uhr UTC mit den Eruptionen. Dabei wurde auch Vulkanasche gefördert, die sich in Richtung Ost-Nordost ausbreitete. Über die Höhe der Aschewolken wurde nichts bekannt. Es gab jedoch nur eine mäßige Infraschallaktivität, weshalb man davon ausgehen kann, dass die Aschewolken eher klein waren und nur einige Hundert Meter hoch aufstiegen.
Während die Erdbebentätigkeit weiterhin gering blieb, nahm der Tremor zu und erreichte fast den roten Bereich. Laut dem INGV-Bericht lag die Tremorquelle in einer Höhe von 2000 m unter der Voragine. Bei vergleichbarer Aktivität wurde der Magmenkörper, von dem der Tremor ausgeht, normalerweise in einer Höhe von etwa 3000 m lokalisiert, dort, wo sich die Basis des zentralen Kegelkomplexes befindet.
Signifikante Schwankungen der Bodenhebung wurden nicht festgestellt, und auch sonst zeigten die Parameter keine weiteren Auffälligkeiten.
Obwohl es sich nur um eine recht milde Form der Aktivität handelte, zeigt sie, dass der Vulkan seine Ausbruchsserie aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht beendet hat und mit weiteren Paroxysmen zu rechnen ist. Diese Ausbrüche lassen sich trotz aller Fortschritte in der Vulkanologie nicht zuverlässig vorhersagen.
Starke morphologische Veränderungen des zentralen Kraterbereichs durch Eruptionen der Voragine
Bisher gab es sechs paroxysmale Eruptionen aus der Voragine. Die Aktivität begann bereits im Juni mit einer mehrere Wochen anhaltenden strombolianischen Phase, bei der auch Lavaströme gefördert wurden, die innerhalb des Zentralkraters unterwegs waren. Seitdem hat sich der zentrale Kraterbereich erheblich verändert. Der neu entstandene Kegel sitzt auf dem Nordwestrand der Voragine und hat sich bis in das Tal zwischen Nordostkrater und der Voragine ausgebreitet. Dieses Tal war vergleichsweise leicht zugänglich und ein guter Ausgangspunkt für Gipfelwanderungen. Lavaströme flossen zudem über den Kraterrand in Richtung Westen, was nun den Zugang zum Gipfelbereich erschwert. Momentan gilt jedoch weiterhin ein Besteigungsverbot.