Originalmeldung: Am Ätna gibt es eine neue Phase mit erhöhten Tremor. Letzte Nacht stieg das Bodenzittern sehr schnell an und übertrumpfte den Spitzenwert vom Vortag. Heute Morgen ist er weiter hoch und könnte sogar noch steigen. Der Tremor wird von strombolianischen Eruptionen im Nordostkrater ausgelöst. Das geht aus einer VONA-Meldung des EVO (Etna Volcano Observatory) hervor. Der Alarmcode für den Flugverkehr steht auf „orange“. Momentan werden noch keine größere Mengen Vulkanasche detektiert. Aufgrund der Bewölkung sind visuelle Observationen derzeit nicht möglich. Doch es sieht so aus, als würde sich die Bewölkung langsam auflösen.
Bei vergangenen Eruptionsphasen konnte man beobachten, dass die Aktivität am NE-Krater began und dann auf einen anderen Gipfelkrater übersprang. Es sind wieder einmal spannende Tage am Ätna!
Update 16:15 Uhr: Der Tremor hat sich auf deutlich erhöhten Niveau stabilisiert und bewegt sich nun seitwärts. Es scheint eine Eruption im Gange zu sein, bei der strombolianische Explosionen generiert werden. Der Tremor sieht für mich so aus, als würde zusätzlich ein Lavastrom gefördert werden.
Stromboli: Aktivität hoch
Die Aktivität am Stromboli ist weiterhin hoch und steigerte sich gegenüber dem Vortag sogar noch. Das LGS registrierte gestern 33,7 VLP-Ereignisse pro Stunde und der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 219 Tonnen am Tag. Damit hat er wieder das Niveau wie zu der Hochphase der Eruption erreicht. Ein Lavastrom fließt derzeit nicht, was sich aber schnell ändern könnte. Die Situation ist unberechenbar und es lassen sich keine Prognosen stellen, wie es weitergehen wird. Der Vulkan könnte sich ohne weitere große Eruptionen wieder beruhigen, genauso gut sind weitere Paroxysmen möglich. Generell sorgen bereitet die Störung, die nördlich des Kraters die Sciara del Fuoco quert. Hier könnte es zu einem Hangrutsch kommen, der das Potenzial hat einen Tsunami auslösen.