Ätna: strombolianische Eruptionen

Wie so oft während des Frühlings, zeigt sich das Wetter am Ätna von seiner wolkigen Seite und gibt nur selten Blicke auf den Krater frei. Doch ab und an erhaschen die Anwohner einen wolkenfreien Blick auf den Vulkan. Vor 2 Tagen konnte Dr. Boris Behncke vom INGV einen jener kostbaren Momente auf Video festhalten und strombolianische Eruptionen aus dem neuen Kraterkegel der Voragine dokumentieren. Neben glühender Tephra wurde auch Vulkanasche gefördert. Starker Wind verfrachtete die Aschewolke in nordöstlicher Richtung. Derweilen registrierte MIROVA eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 18 MW. Entweder wurde ein kleiner Lavastrom gefördert, oder es sammelte sich viel glühende Tephra an. Die Infraschall-Sensoren des LGS bestätigen zahlreiche explosive Ereignisse. Der Tremor ist konstant erhöht.

Semeru eruptiert weiter

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru immer noch aktiv. Das VAAC meldete heute Nacht Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel. Die Vulkanologen vom VSI registrierten in der ersten Tageshälfte 10 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 12 und 19 mm und dauerten bis zu 120 Sekunden. Zudem gingen Schuttlawinen ab. Obwohl  nur sporadisch Erdbeben aufgezeichnet werden, die direkt mit auf Magmenaufstieg hindeuten, scheint der Dom weiterhin langsam zu wachsen.

Vesuv: Niederfrequenz Erdbeben?

Die Kollegen von Meteovesuvio berichten über eine beunruhigende Entwicklung am Vesuv in Italien: Ihrer Meinung nach wurden einige Erdbeben mit langer Periode und niedriger Frequenz registriert. Sie hatten Frequenzen zwischen 3 und 6 Hz. Diese Erdbebenform ist direkt mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund assoziiert. Bei magmatischen Fluide kann es sich um Tiefenwässer, oder aber um Magma handeln. Von offizieller Seite der Vulkanologen des INGVs gibt es dazu noch kein Statement, also sind die Informationen noch mit Skepsis zu betrachten.