Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Lavastrom
- Gestern bildete sich durch Kondensation eine große Dampfwolke
- Der Ätna bleibt effusiv und explosiv aktiv
- Es wird leichte Deflation registriert
Lavastrom am Ätna bleibt aktiv
Auf Sizilien ist der Ätna weiter aktiv und eruptiert effusiv und explosiv. Bei den explosiven Eruptionen handelt es sich überwiegend um strombolianische Tätigkeit, bei der glühende Tephra ausgestoßen wird. Es kommt aber auch immer wieder zu Phasen mit verstärkten Asche-Emissionen. Der Lavastrom fließt aus dem neuen Schlot, der sich am Freitag öffnete. Er befindet sich weiter oben am Neuen Südostkraterkegel, als es die erste effusive Bocce tat. Die Stärke des Lava-Ausstoßes hat nachgelassen und der Lavastrom ist deutlich kürzer geworden. Auf der Thermalcam erkennt man die Lavafront, die gerade über den Rand des Valle del Bove fließt. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit bis zu 871 MW Leistung. Wahrscheinlich akkumulierte sich Lava im Valle del Leone. Der Tremor bleibt im roten Bereich.
Ätna mit mächtiger Dampfwolke
Dem nicht genug, so stieß der Ätna gestern eine mächtige Dampfwolke aus, die nicht nur die Bewohner am Boden in Erstaunen versetzte, sondern auch aus dem Weltall prima sichtbar war. Zahlreiche Anwohner zeigten sich besorgt und posteten Bilder in den Sozialen Medien. Die INGV-Vulkanologen beruhigten jedoch und sagten, dass nicht mehr Gas als sonst ausgestoßen werden würde. Die Entstehung der Dampfwolke soll demnach wetterbedingt gewesen sein, denn aufgrund der besonders hohen Luftfeuchtigkeit und eines großen Temperaturunterschieds zwischen den bodennahen Luftschichten und der Höhe, soll es zu verstärkter Kondensation gekommen sein. Erst dadurch wurde das -ansonsten größtenteils unsichtbare- vulkanische Gas sichtbar, das der Ätna tagtäglich ausstößt.
Deflation registriert
Gestern wurde auch das wöchentliche Bulletin zu den geophysikalischen Parametern am Ätna veröffentlicht. Die INGV-Forscher gehen genauer auf die aktuelle Eruption ein und berufen sich auf Daten bis zum 22. Mai. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Lavastrom eine Länge von 2,5 km und bedeckte eine Fläche von 0,53 Quadratkilometern. Bis zum 20. Mai wurden gut 1.500.000 Kubikmeter Lava gefördert. Kurz nach Beginn der Eruption begann eine leichte Deflation des Vulkangebäudes. Es wird also mehr Lava ausgestoßen, als an Magma aufsteigt.