Vorgestern Nacht ereignete sich aus der „Salinelle dello Stadio“ bei Paternò eine größere Schlammeruption. Abseits der bekannten Schlammpools öffneten sich Förderschlote im Hof eines angrenzenden Hauses. Es wurde sehr viel Schlamm gefördert, der sich durch die Straßen wälzte.
In Paternò am Fuße des Ätnas gibt es 2 Salinellen. Bei diesen handelt es sich im Prinzip um Mofettenfeldern, an denen relativ kaltes Kohlendioxid magmatischen Ursprungs austritt. Das Kohlendioxid vermischt sich mit salzhaltigen Tiefenwasser und sammelt sich an der Oberfläche in Schlammpools. Den Begriff Schlammvulkan vermeide ich in diesem Zusammenhang bewusst, da dieser eigentlich für ein anderes Phänomen verwendet wird.
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass eine Verstärkung der Aktivität in den Salinellen vor einen größeren Ausbruchs des Ätnas auftritt. Das Kohlendioxid stammt aus Magma in 10 -15 km Tiefe (laut Dr. Boris Behncke) und erreicht die Oberfläche einige Monate bevor das Magma eventuell am Ätna eruptiert. Allerdings liegen noch keine genauen wissenschaftlichen Studien vor. Geowissenschaftler des INGV forderten bereits im August letzten Jahres Gelder für ein Forschungsprogramm. Bisher ohne Erfolg. Im August letzten Jahres wurde eine Erhöhung der Aktivität der Salinelle registriert. Allerdings war diese bei weitem nicht so stark wie jetzt.
Dieses Ereignis könnte im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben am Ätna stehen, welches vor gut 2 Wochen stattfand (vulkane.net berichtete) und ist ein weitere Indikator dafür, dass es am Ätna in den nächsten Monaten eine größere Eruption geben könnte.
Hi,
kann sich durch diese Eruption CO2 in gefährlichen Dosen für die Bewohner im Umfeld ansammeln?
Bei anderen Mofetten sind ja immer wieder Tiere erstickt…