Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Fumarolisch
Satellitenfoto zeigt Lavaströme des letzten Paroxysmus – Vulkan strombolianisch aktiv
Der letzte Paroxysmus am Ätna liegt nun 2 Tage zurück, und das Copernicus-Programm der ESA veröffentlichte ein Satellitenfoto des Vulkans, das nach dem Paroxysmus aufgenommen wurde, als sich der Ätna wolkenfrei präsentierte. Das Bild zeigt ein erweitertes Lichtspektrum, das auch den Infrarotbereich darstellt. Zu sehen sind die Thermalspuren multipler Lavaströme, die im Zuge der paroxysmalen Eruption eruptiert wurden. Sie flossen überwiegend in südlicher Richtung, mit einem kurzen Abzweiger ins Valle del Bove. Die meiste Lava war in Richtung des ehemaligen Torre del Filosofo unterwegs gewesen und teilte sich bei den Kratern von 2002 in zwei Arme. Auffällig ist auch ein kurzer Strom, der in westliche Richtung floss und einem recht neuen Schlot unterhalb des Gipfels des Neuen Südostkraters entsprang.
Bis jetzt hat sich der Vulkan nicht ganz beruhigt und die Lokalmatadore fotografierten letzte Nacht wieder strombolianische Eruptionen. Auch ein kurzer Lavastrom wurde dokumentiert. Der Tremor fluktuiert im gelben Bereich und zeigt ein unruhiges Zackenmuster, das ebenfalls darauf hindeutet, dass der Vulkan weiter unruhig ist. Gegenüber der letzten Woche gab es auch wieder ein paar Erdbeben mehr. Sie zeugen allerdings nicht von einem sonderlich starken Magmenaufstieg.
Die Zeichen stehen zwar nicht gerade auf Sturm, es könnte aber dennoch sein, dass der nächste Paroxysmus nicht allzu fern ist und sich bereits in den nächsten Tagen manifestiert. Zuverlässig vorhersagen lassen sich solche Ereignisse allerdings nicht. Meistens kann man sich erst sicher sein, dass ein neuer Paroxysmus kommt, wenn er bereits angefangen hat. Aber was wären wir ohne unsere Lust an Spekulationen? Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!
Der Ätna ist der aktivste Vulkan Europas und lässt sich nur ungerne die Show stehlen. Die letzte große Serie von Paroxysmen ereignete sich im Jahr 2021, als auch der Fagradalsfjall aktiv war und wir uns im Lockdown befanden. Jetzt droht wieder ein paralleler Ausbruch mit Island. Doch allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen den Eruptionen aus Sizilien und Island.