Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Fumarolisch
Schwarmbeben und Dampfringe am Ätna
Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin seismisch und fumarolisch aktiv. Bereits am Dienstag gab es einen Erdbebenschwarm im Bereich der nordöstlichen Vulkanbasis. Er manifestierte sich zwischen den Ortschaften Randazzo und Mascali und bestand aus gut 20 schwachen Erschütterungen im Bereich des Monte Pernicana. Wie man aus dem Name des Schlackenkegels ableiten kann, verläuft hier die bekannte Pernicana-Störungszone und die Vermutung liegt nahe, dass die Beben tektonischen Ursprungs waren. Aber wie wir ja inzwischen wissen, könnte auch hier aufsteigendes Magma im Spiel gewesen sein, das das Spannungsfeld des Untergrunds änderte und dadurch Beben entlang der Störungszone ausgelöst haben könnte. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,8 und eine Herdtiefe von 10 km.
Natürlich gab es auch weitere Erdbeben, die sich in verschiedenen Bereichen des Feuerbergs zeigten, allerdings bewegten sie sich im normalen Rahmen. In diesem Monat wurden bislang 113 Erschütterungen vom INGV registriert.
Auffällig ist, dass es in diesen Tagen wieder häufigere Berichte über Dampfringe gibt, die überwiegend aus dem Schlot aufsteigen, der sich im Frühjahr in der Bocca Nuova gebildet hatte. Ob es tatsächlich daran liegt, dass der Ätna seine Produktivität der Dampfringe steigerte, oder ob es der klaren Sicht des schönen Wetters geschuldet ist, dass wieder vermehrt Fotos der Ereignisse auftauchen, ist unklar.
An dieser Stelle würde ich euch jetzt gerne die neuen Erkenntnisse aus dem INGV-Wochenbericht zum Ätna vorstellen, aber es gibt keinen. Der Letzte wurde am 02. Oktober veröffentlicht und offenbar wird jetzt nur noch ein Monatsbericht vorgestellt. Das machen die Forscher immer dann, wenn der Ätna relativ ruhig ist und der letzte Ausbruch ein paar Monate her ist. Im Endeffekt macht das auch nichts, denn meistens klappt es sowieso nicht, die ätnatypischen Eruptionsserien vorherzusagen.