Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Strombolianisch
Livecam am Ätna
Die Thermal-Livecam steht auf der Montagnola und zeigt den Gipfelbereich des Ätnas. Blickrichtung ist Norden. © INGV
Tremor des Vulkans Ätna
Die Grafik zeigt den Tremor einer Messstationen am Ätna. © INGV
Wärmesignatur des Ätnas
Überwachung des Vulkans Ätna
Der Ätna zählt zu den am Besten überwachten Vulkanen der Welt. Ein Grund hierfür ist seine dichte Besiedlung und die Nähe zur Großstadt Catania, die in historischen Zeiten bereits 2 Mal von Ausbrüchen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hauptverantwortlich für das Monitoring zeigt sich das INGV Catania, aber auch andere Institute wie das LGS Florenz haben Messinstrumente installiert.
Das INGV (National Institute of Geophysics and Volcanology) ist aus einer Fusion zweier Einrichtungen hervorgegangen: 1999 schlossen sich das „Poseidon System“ und das „Internationale Institut für Vulkanologie“ zusammen. Letzteres wurde bereits 1969 gegründet und überwachte die sizilianischen Feuerberge. Poseidon war in erster Linie für die Erdbebentätigkeit Ostsiziliens verantwortlich.
Das INGV arbeitet eng mit der Katastrophenschutzbehörde zusammen und wird von verschiedenen Fördereinrichtungen unterstützt. Das INGV Catania beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Alle Fäden der Überwachung laufen im Operationszentrum zusammen. Der langgestreckte Raum ist mit Monitoren gespickt und ist rund um die Uhr besetzt. Im Notfall können die Wissenschaftler von hier aus schnell Alarm schlagen.
Die Geräte und Messstationen am Ätna
Der Ätna ist mit Hightech gespickt. Auf Schritt und Tritt stolpert man über massive Stahlkisten die von Solarzellen beschirmt sind. Richtfunk-Antennen weisen den Weg Richtung INGV, wo alle Daten gesammelt und interpretiert werden. Einige Instrumente speichern ihre Daten aber auch intern und müssen vor Ort ausgelesen werden. Auf der Karte rechts sind im Bereich des Ätnas mehr als 100 Stationen eingezeichnet. Es gibt Kameras, Seismometer, Gravimeter, Magnetometer, Tiltmeter, Gassonden, Beschleunigungssensoren, Infraschall-Mikrofone, Strainmeter und vieles mehr. GPS Punkte dienen zur Erfassung der Inflation. Zudem halten verschiedene Satelliten ihre Kamera-Augen und Sensoren auf den Vulkan gerichtet. Regelmäßig finden Hubschrauberflüge statt, um den Vulkan zu inspizieren. Trotz des immensen Aufwands ist es nach wie vor schwer Vulkanausbrüche längerfristig vorherzusagen. Oft wissen die Vulkanologen nur Stunden, oder Minuten vor einem Ausbruch bescheid, dass etwas im Busch ist. Allerdings kann man längerfristige Trends erkennen und weiß, ob der Vulkan zu einer Eruption bereit ist. Das zeigt, wie komplex die Vorgänge im Inneren eines Vulkans sind.