Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist etwas munterer geworden. Gestern wurden mehrere Ascheeruptionen aus dem östlichsten Schlot des Neuen Südostkraters (NESC) beobachtet und fotografiert. Bei nächtlichen Eruptionen konnte Rotglut am Krater beobachtet werden. Es werden also auch glühende Lavabomben gefördert. MIROVA registriert eine moderate Wärmeanomalie mit einer Leistung von 58 MW. Diese lässt sich nicht alleine durch die glühende Tephra des NSEC erklären. Tatsächlich erkennt man auf dem neusten Sentinel-Satellitenbild eine thermische Anomalie im Nordostkrater, die in den letzten Wochen nicht zu sehen war. Eine weiter Anomalie deutet auf einen heißen Schlot in der Bocca Nuova hin. Der Tremor befindet sich heute Morgen in einer Aufwärtskurve. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch nicht klar, ob dieser Aufschwung einen neuen Trend darstellt, oder nur eine der üblichen Fluktuationen.
Stromboli mit Lavastrom
Seit gestern hat die Wärmestrahlung am Stromboli deutlich zugenommen. Zu Spitzenzeiten hatte sie eine Leistung von 744 MW. Heute Morgen beträgt sie 401 MW. Diese Werte deuten auf einen Lavastrom hin, den man via LiveCam nicht sehen kann. Tatsächlich kann man den Lavastrom auf einem Satellitenfoto von gestern gut erkennen: er floss über den nordwestlichen Teil der Sciara de Fuoco. Die thermische Signatur reichte fast bis zum Meer. Allerdings ist unklar, ob nicht zumindest ein Teil der Anomalie von heißen Schuttlawinen verursacht wurde, die von der Lavafront abgingen. Für einen Lavastrom dieser Größe ist die Wärmestrahlung eigentlich zu niedrig. Die geringere Wärmestrahlung heute lässt vermuten, dass weniger frische Lava aus dem neuen Schlot der erweiterten Krater-Terrasse fließt als es gestern der Fall war.
Update 11:00 Uhr: Axel Timm ist vor Ort und bestätigte den Lavastrom. Allerdings sah er gestern Abend nur seinen roten Widerschein im Dunst. Vom Osservatorio aus ist der nordwestliche Teil der Sciara del Fuoco nicht einsehbar. Von daher bleibt es vorerst unklar, wie weit der Lavastrom noch von der Küste entfernt ist.
Popocatepetl mit Eruption
Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC registrierte heute eine Explosion, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 8000 m aufstieg. Zudem gab es eine etwas kleinere Eruption. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung in Höhe von 11 MW. Dass deutet auf glühende Tephra im Kraterbereich hin. CENAPRED berichtet von 171 Asche-Dampf-Exhalationen und 429 Minuten Tremor. Es bewegt sich viel Lava unter dem Vulkan. Berichte über einen neuen Lavadom liegen nicht vor.
Lassen Peak: Erdbeben M 2,3
Am kalifornischen Vulkan Lassen Peak (USA) bebte die Erde mit einer Magnitude von 2,3. das Hypozentrum lag in nur 4 km Tiefe. Das Epizentrum befindet sich am Südhang des Vulkans. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Erdbeben festgestellt, die im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide gestanden haben könnten.