Ätna steigert Aktivität und ist effusiv und explosiv tätig – VONA-Warnung ausgegeben
Auf Sizilien steigerte der Ätna seine Aktivität weiter und mit Einsetzen der Dunkelheit wurde sichtbar, dass er nicht nur einen Lavastrom fördert, sondern auch explosive Eruptionen im Zentralkrater erzeugt. Die Explosionen sind laut INGV strombolianischer Natur und fördern glühende Tephra aber kaum oder keine Vulkanasche. Dennoch wurde eine orangene VONA-Warnung herausgegeben, da sich jederzeit ein Paroxysmus entwickeln könnte, der dann hoch aufsteigende Aschewolken fördert.
Im Verlauf des Tages steigerte sich der Tremor und sprang mit Einsetzen der explosiven Tätigkeit wieder in den roten Bereich. Aktuell gibt es einen kleinen Rücksetzer und er sinkt bis an die Grenze zum gelben Bereich ab. Auf der Livecam ist aber rot illuminierter Dampf über dem Zentralkrater zu sehen, so dass man davon ausgehen kann, dass die strombolianischen Eruptionen anhalten.
Wie bereits berichtet, nahm der Vulkan gestern seine Lavastrom-Aktivität wieder auf, nachdem sie zumindest so stark heruntergefahren war, dass der Lavastrom im Förderkanal auf 3050 m Höhe zwar noch glühte, aber nicht mehr sichtbar floss. Dennoch war an einigen Stellen im Lavafeld noch etwas bewegte Lava unterwegs, da sie noch durch Röhren floss, obwohl schon kein Nachschub mehr kam.
Prognosen zum weiteren Eruptionsverlauf lassen sich auf wissenschaftlicher Basis nicht anstellen. Erfahrungsgemäß sieht es so aus, als würde der Ätna eine episodische Tätigkeit entwickeln, so wie wir es seit dem 23. Dezember am Kilauea sehen. Es scheint kontinuierlich Magma aufzusteigen, doch die Magma-Aufstiegsrate ist geringer als die Förderrate an Lava. Fällt der Magmapegel im Reservoir zu sehr ab, dann stoppt die Eruption, bis wieder genug Magma im flach liegenden Speicherreservoir vorhanden ist, damit die nächste Episode beginnen kann. Sollte sich diese Hypothese bewahrheiten, könnten Vulkanspotter mit etwas Zeit und Geduld auf ihre Kosten kommen.