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Eruption am Ätna hält an – Explosionen von der Lavafront
Die effusive und in Phasen explosive Eruption am Ätna hält seit einer Woche an und variiert in ihrer Intensität nur wenig. Der Tremor steigt immer bis zu einem gewissen Level im roten Bereich langsam, aber kontinuierlich an, um bei Erreichen eines scheinbaren Grenzwertes einen plötzlichen Rücksetzer zu erleiden. Da sich der Gipfel seit Freitag in den Wolken hüllt, lassen sich nur wenige Aussagen zu den Ascheeruptionen aus dem Südostkrater treffen, doch das INGV reduzierte am Freitag die VONA-Alarmstufe von Rot auf Orange, so dass man davon ausgehen kann, dass die Emissionen nachgelassen haben. Vermutlich gibt es aber noch strombolianische Aktivität, die glühende Tephra auswirft.
Die Lavafront bewegt sich nur langsam voran und dürfte knapp unterhalb des 1900-m-Höhenniveaus angekommen sein. In den sozialen Netzwerken gibt es beeindruckende Fotos und Videos des Lavastroms. Die Lavafront geht in die Breite und türmt sich hoch auf. Da sie sich in einem Gebiet oberhalb der Schneefallgrenze bewegt, kommt es zur Interaktion mit dem Eis, wobei kleinere phreatische Explosionen entstehen und beeindruckende Schmelzwasserbäche von der Lavafront ausgehen.
Das INGV brachte nun auch ein Update zum Geschehen und veröffentlichte Zahlen zum Lavastrom, die Stand 11. Februar sind: Er entspringt einem neuen Förderschlot auf 3050 m Höhe an der Basis der Bocca Nuova und war an dem genannten Datum 2 Kilometer lang und bedeckte eine Fläche von 1,5 Quadratkilometern. Wir wissen, dass er inzwischen über 3 Kilometer lang ist. Zwischen dem 8. und 12. Februar lag die Förderrate bei 2 bis 3 Kubikmetern pro Sekunde, mit einem Spitzenwert von 3,2 Kubikmetern pro Sekunde am 12. Februar. Das entspricht in etwa der Förderrate, die wir die meiste Zeit über während der ersten Fagradalsfjall-Eruption im März 2021 hatten. Dart akkumulierte sich die Lava aber in einem Tal, wodurch eine mächtige Lavaschicht entstand. Weitere Daten lieferten die Vulkanologen bislang nicht. Analysen von Lavaproben stehen weiterhin aus.