Zentralkrater am Ätna unterliegt morphologischen Veränderungen – kleine Ascheeruption beobachtet
Statistisch gesehen wäre ein neuer Paroxysmus aus dem Voragine-Krater überfällig, doch wie so häufig kümmert sich der Ätna nicht um Statistiken und macht, was er will. In den vergangenen Tagen fuhr die Tremoramplitude zwar Achterbahn, und es sah zeitweise so aus, als würde der Vulkan zu einem Paroxysmus ansetzen, doch leider blieben Ausbrüche weitestgehend aus. Einzig am 16. September beobachteten Vulkanologen vom INGV eine kleine Aschewolke, die aus dem Kraterbereich der Bocca Nuova aufstieg. Der Wind ergriff die recht dünne Aschewolke schnell und verwehte sie in Richtung Osten. Eine Gefahr für den Flugverkehr bestand nicht.
Dem jüngsten Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 09.09.–15.09.2024 ist zu entnehmen, dass es zu deutlich sichtbaren morphologischen Veränderungen im Bereich zwischen dem neuen Voragine-Kraterkegel und dem Nordostkrater kam. Es ereignete sich ein kleinerer Hangrutsch. Auch auf der gegenüberliegenden Seite des Kraterbereichs gab es Veränderungen. An der Bocca Nuova entstanden neue Entgasungsschlote. Außerdem registrierten die Sensoren eine schwache Infraschalltätigkeit aus dem Bereich des Südostkraters.
Der Hauptteil des Tremors stammt aus einem Areal zwischen 2700 und 3000 Höhenmetern. Offenbar sammelte sich Magma in einem Gang unter dem Südrand des Zentralkraters. Die Tremorquellen ließen sich auch wieder bis in größere Tiefen verfolgen, und es ergibt sich das Bild aufsteigenden Magmas.
Der Kohlendioxidausstoß hat mittelhohe Werte angenommen und nachgelassen, während der Schwefeldioxidausstoß zugenommen hat. Diese Werte bestätigen den oben erwähnten Magmaaufstieg.
Es scheint also wieder mehr Magma aus der Tiefe aufzusteigen, als wir es in den letzten Wochen gesehen haben. Dennoch lässt sich hieraus noch nicht schließen, wann und wo es zur nächsten Eruption am Ätna kommen wird. Nur eins ist gewiss: Sie wird kommen!