Nach den Aufregungen um den Inselvulkan Stromboli, konnte die mächtige Dame Ätna nicht länger still halten und machte in den letzten Tagen durch eine Serie kleinere Asche-Eruptionen auf sich aufmerksam. Es wurden Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater, der Bocca Nuova und dem Nordostkrater beobachtet. Vorgestern gab es auch einen kurzfristigen Anstieg des Tremors, der sich mittlerweile allerdings wieder auf normalem Niveau befindet. Auf aktuellen Satellitenfotos erkennt man thermische Anomalien im Zentralkrater. Es brodelt im Bauch des mächtigsten Vulkans Europas und es ist nur eine Frage der Zeit bis zur nächsten größeren Eruption.
Erdbeben am Ätna
Heute Morgen ereignete sich wieder ein moderates Erdbeben der Magnitude 3,8. Es lag in einer Tiefe von 18 km und manifestierte sich bei Adrano, im Westen des Vulkans. Bereits gestern gab es eine Erschütterung M 2,9 bei Randazzo. Die Erdbeben sind sehr wahrscheinlich tektonischer Natur und stehen höchstens indirekt im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Sie könnten dadurch entstehen, dass der Druck des Magmas unter dem Vulkan auf die Störungszonen einwirkt und dort Beben auslöst.
Stromboli mit hohem Tremor
Der liparische Inselvulkan Stromboli liegt quasi in Sichtweite des Ätnas und stiehlt diesem die Show. Nach der großen Eruption vom 3. Juli hat sich der Vulkan äußerlich wieder beruhigt, sieht man einmal von den strombolianischen Eruptionen ab, die zeitweise noch heftiger sind, als vor dem großen Ausbruch, der von den Vulkanologen als Paroxysmus eingeordnet wird. In einem ausführlichen Bericht des INGV heißt es, dass bereits einige Stunden vor der explosiven Phase Lava aus den Förderschloten quoll. Zusammen mit dem gesteigerten Tremor, gab es also doch einige Warnzeichen, dass sich das Eruptionsverhalten ändern könnte. Doch Alarm wurde nicht gegeben. Allerdings muss man dazu sagen, dass es bereits öfters kurze Lavaströme aus den Boccen gab, ohne dass unmittelbar darauf eine starke Explosion folgte. Oft sind solche kurzen Lavaströme Vorboten einer Flankeneruption gewesen.
Der Tremor steigerte sich bereits Mitte Juni. Zeitgleich wurde eine Steigerung der strombolianischen Eruptionen beobachtet. Seit dem Paroxysmus ist der Tremor noch einmal deutlich angestiegen. Er deutet darauf hin, dass sich viel Magma im Fördersystem bewegt. Wie es am Vulkan weiter geht ist ungewiss. Am Wahrscheinlichsten ist das Szenario, dass die Aktivität weiter abnimmt und bald wieder normales Niveau erreicht. Es könnte aber auch weitere starke Explosionen geben, oder die gesteigerte Aktivität könnte sogar in einer Flankeneruption gipfeln.
Popocatepetl mit Aschewolken
Der Popocatepetl lässt sich vom Geschehen an den europäischen Vulkanen nicht beeindrucken, und eruptiert weiter seine Aschewolken. Heute meldet das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m Höhe. Es wird auch glühende Tephra gefördert, die sich auf der Außenflanke des Gipfelbereichs ablagert.
Steamboat Geyser: springt er morgen?
Die letzte Eruption des Steamboat Geysers war am 4 Juli. Sie dauerte 1 Stunde und 10 Minuten. Das Pausenintervall betrug 5 Tage und 1 Stunde. Sollte sich das Intervall nicht wesentlich ändern, wäre der nächste Sprung Morgen nachmittag fällig. Steamboat Geyser ist der weltgrößte Geysir und liegt in der Yellowstone Caldera.