Erdbeben Mb 5,0 nahe des äthiopischen Vulkans Fentale – Neue InSAR-Aufnahme verfügbar
Datum 26.10.24 | Zeit: 12:22:01 UTC | Koordinaten: 9.040 ; 39.860 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0
Am südlichen Ende des äthiopischen Afar-Dreiecks ereignete sich gestern um 12:22:01 UTC ein weiteres mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,0. Der Erdbebenherd lag in 10 Kilometern Tiefe, und das Epizentrum wurde vom EMSC 17 km nord-nordwestlich von Metahāra in der Region Awash lokalisiert. Das Beben war erneut in einem großen Umkreis spürbar, jedoch löste es nicht die gleiche Besorgnis aus wie die stärkeren Erschütterungen zu Beginn der Erdbebenserie, die Anfang September begann und für Beunruhigung sorgt. In den sozialen Medien kursieren Bilder von Erdspalten, und es wurden Schäden an alten, maroden Gebäuden gemeldet. Augenzeugen berichten von zahlreichen spürbaren Erdstößen, die jedoch von internationalen Erdbebendiensten nicht erfasst werden, da in der Region keine Instrumente vorhanden sind, um schwächere Beben zu detektieren. Diese Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da kaum westliche Journalisten vor Ort sind und wissenschaftliche Stellungnahmen fehlen.
Die Website Erdbebennews hatte bereits vor zwei Wochen eine selbst gerenderte InSAR-Aufnahme veröffentlicht, die eine Bodendeformation nördlich des Vulkans Fentale zeigt. Letzte Woche folgte ein weiteres Interferogramm, das von NERC-COMET auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht wurde. Es besteht aus drei Bildern, die Daten zwischen Mitte September und Mitte Oktober umfassen. Auch hier erkennt man eine Anhebung der Erdoberfläche, deren Muster auf die Intrusion eines magmatischen Gangs hindeuten könnte. Auf der dritten Aufnahme ist jedoch zu sehen, dass die Hebung nachgelassen hat. Wie ich bereits zuvor erwähnte, sollten diese Daten mit Vorsicht betrachtet werden, da es in diesem Gebiet im Oktober Warnungen vor möglichen Überschwemmungen gab. So könnte ein Hochwasser führendes Gewässer die Geo-Daten verfälscht haben. Sollte die Hebung nicht durch einen magmatischen Gang verursacht worden sein, könnten die Erdbeben tektonischen Ursprungs sein, da sich hier der Ostafrikanische Grabenbruch befindet.