Phreatische Eruption nach Erdbeben in Äthiopien- Bevorstehender Vulkanausbruch befürchtet
Datum 13.10.24 | Zeit: 04:37:50 UTC | 8.795 ; 40.048 | Tiefe: 10 km | Mb 5,1
In der äthiopischen Awash-Region kommt die Erde nicht zur Ruhe und die Erdbebenserie, die bereits vor über 2 Wochen begann, setzte sich fort: Gestern Morgen gab es ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,1, das weithin zu spüren gewesen war und sogar einmal mehr die Menschen in der Hauptstadtregion von Addis Abeba beunruhigte. Doch am schlimmsten wirkte sich der Erdstoß in Nähe des Epizentrums auf, das vom EMSC 19 km ostsüdöstlich von Metahāra verortet wurde. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 Kilometern angegeben, lag aber sehr wahrscheinlich flacher. Aufgrund unzureichenden Monitorings sind die Daten nicht zuverlässig, was sich auch in der Bestimmung der Magnitude widerspiegelt. Während das Beben beim GFZ mit M 5,1 angegeben ist, soll es laut Angaben des EMSC eine Magnitude von 4,6 gehabt haben.
Während weitere Angaben über etwaige Schäden an der spärlichen Infrastruktur der Gegend noch ausstehen, wurden inzwischen neue Fakten zu dem letzten stärkeren Erdstoß in der Region bekannt, der sich bereits am 7. Oktober zutrug und eine Magnitude von 5,3 hatte: Dieses Erdbeben verursachte Gebäudeschäden und ließ weitere Risse im Boden entstehen. Die spannendste Folgeerscheinung war aber eine phreatische Eruption, die sich nach dem Erdbeben in einer heißen Quelle manifestierte. Das scheint die Befürchtungen zu bestätigen, dass es sich um vulkanisch bedingte Erdbeben infolge einer Magmenintrusion nahe dem Vulkan Fentale handelt.
Solche Erdbeben auslösende Magmenintrusionen gab es in der Gegend bereits öfters, z.B. im Jahr 2015. Mit Hilfe von InSAR-Aufnahme eruierten Wissenschaftler eine ausgeprägte Bodenhebung infolge einer Dykebildung. Spätere Untersuchungen, deren Ergebnisse in einer Studie im Jahr 2020 veröffentlicht wurden, zeigten, dass rhyolithische Schmelze in den Untergrund eingedrungen war. Zu einem Vulkanausbruch kam es damals allerdings nicht. Nichtsdestotrotz fürchten Anwohner der Gegend das nun sich Unheilvolles anbahnt und bitten Behörden und Wissenschaftler um Hilfe.