Poás mit weiteren Eruptionen am 07.04.2025

Poás eruptiert Asche bis zu 1000 m über Kraterhöhe – nachts wurde glühende Tephra identifiziert

Der Vulkan Poás (Costa Rica) besticht weiterhin durch seine erhöhte Aktivität, in deren Folge es zu Ascheausstößen kommt, die eine Höhe von gut 1000 m über Kraterhöhe erreichen. Das geht aus einem aktuellen Bericht von OVISCCORI-UNA hervor. Auch das VAAC Washington registrierte Aschewolken, die eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel erreichten. Diese Eruptionen manifestierten sich gestern um 17:01 Uhr und eine weitere heute Nacht um 2:03 Uhr Ortszeit. Lichtempfindliche Kameras zeigten rotglühende Tephra, die in den basalen Aschewolken enthalten war.

Darüber hinaus kommt es häufig zu kleineren Ausbrüchen, deren Eruptionssäulen Höhen von bis zu 400 Metern oder mehr erreichen. In der Eruptionssäule ist auch eine größere Menge Wasserdampf enthalten und der Gasausstoß bleibt hoch. Der Tremor erreicht mittlere Amplituden und im Vulkangebäude sind Anzeichen einer Magmeninflation zu erkennen.

Obwohl der Poás derzeit der aktivste Vulkan Costa Ricas ist, ist er nicht der einzige unruhige Feuerberg des Landes, der unter besonderer Beobachtung steht. Am Rincón de la Vieja wurde ein schwacher Tremor registriert, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Am Turrialba gibt es eine schwache vulkanotektonische Tätigkeit, die mit einer Kontraktion des Vulkansystems einhergeht. Außerdem werden geringe Mengen vulkanischer Gase ausgestoßen, deren Werte als stabil beschrieben werden.

Vulkane ließen Mittelamerika wachsen

Dem Vulkanismus in Costa Rica und den anderen lateinamerikanischen Ländern kommt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung Mittelamerikas zu und ließ die Landbrücke zwischen den beiden amerikanischen Kontinenten in nur wenigen Jahrmillionen wachsen. Auch wenn wir Menschen in unserer kurzen Lebensspanne ihn nicht wahrnehmen, ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Der Motor hinter dem Vulkanismus ist in tektonischen Prozessen zu finden: Die Cocos-Platte schiebt sich unter die Karibische Platte und wird subduziert. Durch diesen Prozess entsteht Magma, das an den Vulkanen als Lava gefördert wird und so Mittelamerika wachsen ließ.

Sakurajima eruptiert Vulkanasche bis auf 4000 m Höhe

Mehrere Eruptionen förderten am Sakurajima Vulkanasche deutlich höher als sonst – auch Suwanose-jima aktiver geworden

Im Süden der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima noch aktiver geworden und erzeugte heute eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 4000 m Höhe aufstieg und nach Süden driftete. Auch der südlich gelegene Inselvulkan Suwanose-jima verstärkte seine Aktivität und stimmte in die Eruptionen mit ein.

Dass die beiden Feuerberge so aktiv geworden sind, könnte mit dem Erdbeben Mw 6,2 vom 2. April zusammenhängen, das sich vor der Südostküste von Kyushu ereignete. Wissenschaftlich bewiesen ist ein Zusammenhang zwar nicht, doch vor der starken Erschütterung zeigten beide Vulkane eine durchschnittliche Aktivität. Dass die Aschewolken höher als üblich aufsteigen, ist zum Teil aber auch dem schönen Wetter geschuldet: Die Eruptionen erfolgen bei schönstem Sonnenschein und moderatem Wind, weshalb die Vulkanasche erst eine respektable Höhe erreicht, bevor sie verdriftet wird und abregnet.

Am Sakuajima gab es heute Morgen innerhalb von zweieinhalb Stunden gleich drei stärkere Explosionen, bei denen die Aschewolken höher als 3000 m über dem Meer aufstiegen und teils erheblichen Aschniederschlag in Gemeinden am Fuß des Vulkans verursachten.

Laut einem JMA-Bericht kam es zwischen dem 4. und 7. April (15:00 Uhr Ortszeit) zu zwölf Eruptionen aus dem Minami-dake-Gipfelkrater. Acht der Eruptionen waren explosive Ausbrüche. Die Aschewolke erreichte dabei eine maximale Höhe von 2900 Metern über dem Kraterrand. Vulkangestein mit ballistischer Flugbahn wurde bis zur 6. Messstation geschleudert – etwa 800 Meter vom Krater entfernt. In der Nacht wurden zudem mit einer hochempfindlichen Überwachungskamera glühende Erscheinungen am Krater dokumentiert.

Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“ mit der ein Besteigungsverbot des Vulkans verknüpft ist. Es wird vor der Möglichkeit gewarnt, dass proklastische Ströme und Lahare generiert werden könnten.

Am Suwanose-jima steht die Vulkanwarnstufe auf „2“ und man darf sich nur dem Krater nicht nähern. Aschewolken wurden in dem oben genannten Beobachtungszeitraum bis zu 600 m über Kraterhöhe gefördert. Größere Tephra landete in 200 m Entfernung zum Krater. Im 3,5 km südsüdwestlich des Ontake-Kraters gelegenen Dorf Toshima kam es in den letzten Tagen zu Ascheniederschlag.

Campi Flegrei: Schwarmbeben am 07.04.25

Neuer Erdbebenschwarm in den Campi Flegrei – Stärkste Magnitude M 2,4

Datum: 07.04.2025 | Zeit: 07:43:32 UTC | Koordinaten: 40.8372 ; 14.1398 | Tiefe: 2,6 km | Md 2,4

Nach einigen ruhigeren Tagen in der süditalienischen Caldera kam es heute Morgen um 07:43:32 UTC zu einem Erdbeben der Magnitude 2,4. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde vom INGV mit 2,6 Kilometern angegeben. Das Epizentrum lag nördlich der Solfatara, in der Nähe der Tangentiale (Stadtautobahn) Richtung Neapel. Der Erdstoß war in den oberen und unteren Stadtteilen von Pozzuoli deutlich zu spüren gewesen, obwohl er unter der eigentlichen Wahrnehmbarkeitsgrenze von 3,0 lag. Wie ich bereits berichtet habe, spürte ich vor 2 Wochen tatsächlich ein Beben M 1,2, als ich mich an der Solfatara aufhielt. Dass so schwache Erdstöße spürbar sind, liegt einerseits an den geringen Herdtiefen und zum anderen an der Beckenstruktur der Caldera, die Erdbebenwellen verstärkt.

Das Beben kam aber nicht alleine, sondern in Begleitung von 18 weiteren Erschütterungen geringerer Magnituden. Sie verteilten sich auf das Areal in und um die Solfatara und reichten bis zum Astoni-Krater im Norden der Caldera.

Das INGV und die Commune Puzzuoli reagierten schnell und brachten Sondermeldungen heraus. Der Bürgermeister von Pozzuoli wies auf die Notfallrufnummern hin, unter denen sich besorgte Bürger melden können und wo auch Schäden aufgenommen werden.

Die Erdbeben sind Ausdruck des Bradyseismos genannten Phänomens, in dessen Folge sich der Boden im zentralen Calderabereich hebt. Die Hebung begann 2005 und beträgt inzwischen gut 144 Zentimeter. Die Hebegeschwindigkeit betrug zuletzt 20 mm im Monat und reduzierte sich von ihrer Maximalgeschwindigkeit letzten Monat, als sie infolge eines sehr starken Erdbebenschwarms auf 30 mm hochgeschnellt war.

Motor des Phänomens sind magmatische Fluide und auch Magma selbst, das sich auf mehreren Ebenen des Untergrunds der Caldera ansammelt. Es ist durchaus möglich, dass am Ende des Hebungsprozesses ein Vulkanausbruch stehen wird. Ein weiteres Szenario ist ein Abklingen der Hebung und eine anschließende Senkungsphase.

Island: Schwarmbeben Torfajökull

Blick über das Lavafeld bei Landmannalaugar am Nordrand von Torfajökull. © Marc Szeglat

Schwarmbeben beim Torfajökull nahe Landmannalaugar – Änderungen im Hydrothermalsystem vermutet

Gestern Abend ereignete sich im Süden der Torfajökull-Caldera ein Schwarmbeben, das aus gut 20 Einzelerschütterungen bestand. Die Beben hatten geringe Magnituden und bewegten sich im Bereich der Mikroseismizität, wobei sechs Beben Magnituden im niedrigen Einserbereich hatten. Die Hypozentren streuten über einen großen Tiefenbereich, wobei man fragen darf, ob die Hypozentren der Mikrobeben genau bestimmt werden konnten. Bereits am Samstag berichteten isländische Medien von Unruhen in dem Gebiet, die teilweise als Turbulenzen übersetzt wurden. Möglicherweise handelte es sich hierbei um nichtharmonischen Tremor. Insofern kam der Erdbebenschwarm nicht völlig überraschend.

Die IMO-Naturgefahrenexpertin Minney Sigurðardóttir meinte in einem MBL-Interview, dass die Aktivität vermutlich mit einer Änderung der Hochtemperaturzone zusammenhängt. Doch um welche Änderungen es sich genau handelt, bleibt rätselhaft.

Auf die Frage, ob sich ein Vullkanausbruch anbahnen könnte, antwortete die Expertin ausweichend und meinte, dass man die Entwicklungen weiter beobachtet und diskutieren wird.

Sollte sich dort ein Vulkanausbruch zusammenbrauen, steht man noch ganz am Anfang einer Entwicklung, die sich über Jahre hinziehen könnte. Zudem sind kleine Erdbebenschwärme in dem Areal nicht ungewöhnlich. Zuletzt berichtete ich im August 2023 über Erdbeben am Torfajökull. Damals gab es auch eine Bodenhebung, doch die Aktivität verlief sich im Sande bzw. war ein erstes Anzeichen der beschriebenen Aufheizungsphase.

Die Caldera beherbergt eine der faszinierendsten Vulkanlandschaften Islands. Am Nordrand der Caldera liegt das bekannte Landmannalaugar, wo man in einem von heißen Quellen geheizten Bach baden kann. Hier startet man auch zu Wanderungen durch die Lavafelder und Rhyolith-Kuppen des Brennisteinsalda, wo es auch ein Thermalgebiet mit Fumarolen gibt.

Der letzte Ausbruch des Torfajökull ereignete sich 1477 und bildete Laugahraun und Námshraun. Der Calderavulkan mit dem kleinen Gletscher liegt wenige Kilometer nördlich der Katla und des Myrdalsjökull.

Erta Alé: Lava kocht im Hornito

Lavateich kocht in einem offenen Hornito am Erta Alé – Mann im T-Shirt stellt sich an seinem Rand

Der äthiopische Schildvulkan Erta Alé liegt in der Wüste Danakil und zählt zu den aktivsten Vulkanen des afrikanischen Kontinents. Jahrzehnte lang brodelte in seinem Pitkrater ein großer Lavasee, bis er im Jahr 2017 ausfloss. Seitdem kämpft der Lavasee um eine Renaissance, doch trotz aller Bemühungen schaffte es Erta Alé nicht mehr, einen stabilen Lavasee zu etablieren. Stattdessen füllte sich der Pitkrater in den letzten 2 Jahren infolge einer kleineren Eruptionsserie auf, so dass sich auf absehbare Zeit kein neuer Lavasee mehr bilden kann. Ein wenig Entschädigung liefert gerade ein Hornito, der sich auf dem früheren Krater gebildet hat und dessen Spitze kollabiert ist: er gibt den Blick auf auf brodelnde Lava frei, die sich in seinem Inneren angesammelt hat.

Videoaufnahmen, die der äthiopische Reiseleiter Seifegebreil Shifferaw online stellte, zeigen das Naturphänomen, das langsam zur Touristenattraktion wird. Ob man am Rand des Lavateichs allerdings mit T-Shirt und Turnschuhe (immerhin keine Sandalen) gut aufgehoben ist, darf bezweifelt werden, obgleich evtl. Lavaspritzer auch nicht von einem Hemd davon abgehalten werden sich in die Haut einzubrennen. Generell sollte man es sich gut überlegen, welches Risiko man für ein Foto auf sich nehmen will.

Der Erta Alé war bis Anfang des Jahres deutlich aktiver, als er es jetzt ist, und frequente Lavastrombildungen waren an der Tagesordnung. Dann kam die Erdbebenserie im ca. 500 Kilometer entfernten Awash, das am Rand der Danakil und des Afar-Dreiecks liegt, und die Aktivität am Erta Alé reduzierte sich signifikant. Im Januar/Februar kam es zu einer großen Intrusion eines magmatischen Gangs, die vom Vulkan Fentale ausging und in ihrer Dimension in etwa mit den jüngsten Ereignissen auf Island vergleichbar war, nur dass die Erdbewegungen in Äthiopien mit einem noch stärkeren Rifting-Ereignis einhergingen. Auf Satellitenfotos der Region erkennt man dampfende Fumarolen am Calderarand des Fentale, während es am Erta Alé nur schwache thermische Anomalien zu sehen gibt, die auf insgesamt 3 heiße Hornitos hindeuten.

USA. Starke Überflutungen im Mittleren Westen

Mindesten 16 Tote durch Unwetter und Überflutungen im Mittleren Westen und Süden der USA

Die starke Unwetterserie, die den Mittleren Westen der USA seit Tagen in Atem hält, reißt nicht ab und verursacht nun starke Überschwemmungen katastrophalen Ausmaßes. Besonders hart betroffen sind die Bundesstaaten Tennessee und Kentucky, aber auch Indiana, Missouri und Arkansas. Es ist von den schlimmsten Überflutungen der letzten Jahrzehnte die Rede. In manchen Regionen fiel innerhalb weniger Tage so viel Regen wie sonst in drei Monaten. Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht: im Gegenteil, es gibt weiterhin Unwetterwarnungen und es drohen neue Tornados, Gewitter und Hagelschlag.

Im gesamten Süden und Mittleren Westen der USA wurden bislang mindestens 16 Todesopfer im Zusammenhang mit den aktuellen Unwettern und Überflutungen gemeldet. Zehn davon entfielen auf Tennessee, weitere auf Kentucky, Indiana, Missouri und Arkansas. Unter den Todesopfern befinden sich auch Kinder: In Kentucky wurde ein neunjähriges Kind auf dem Weg zur Schule von Hochwasser mitgerissen. In Arkansas kam ein fünfjähriges Kind in seinem Zuhause ums Leben.

Ausnahmezustand in Tennessee

Starkregen, Sturzfluten, Hagel und zahlreiche Tornadowarnungen haben Middle Tennessee stark getroffen und ließen den Mississippi anschwellen und seine Nebenflüsse über die Ufer treten. So trat in Nashville der Cumberland-River über seine Ufer und weckte Befürchtungen, dass es zu einer ähnlich starken Flut wie im Jahr 2010 kommen könnte.

Der Ausnahmezustand im Bundesstaat bleibt bestehen. Die US-Regierung hat eine Notstandserklärung genehmigt, wodurch Tennessee in enger Zusammenarbeit mit der Bundesbehörde FEMA Soforthilfe organisiert. Weitere Unterstützungsmaßnahmen werden derzeit geprüft.

Infrastruktur beschädigt, Häuser zerstört

Die Schäden in den betroffenen Regionen sind erheblich. Ganze Stadtviertel und ländliche Landstriche wurden überflutet, zahlreiche Häuser und Fahrzeuge stehen bis zur Dachkante im Wasser oder wurden fortgespült. Im Norden von Arkansas stürzte eine Eisenbahnbrücke ein, als ein Güterzug sie überquerte. Mehrere Waggons entgleisten und fielen in die Fluten. Auch aus Tennessee werden abgedeckte Dächer und zerstörte Lagerhallen gemeldet. Starke Sturmböen und mehrere Tornados richteten zusätzliche Schäden an.

Regenmengen deutlich über dem Durchschnitt

In mehreren Landkreisen, darunter auch Davidson County, gelten derzeit Hochwasserwarnungen. Am Donnerstag wurden örtlich über 90 Millimeter Niederschlag registriert – fast das Doppelte des bisherigen Rekordwertes von 39 Millimetern aus dem Jahr 1977.

Für Nashville werden bis Sonntag weitere 125 bis 150 Millimeter Regen erwartet, in Clarksville könnten es sogar 200 bis 250 Millimeter werden.

Und was machte Präsident Trump? Nachdem er die Weltwirtschaft mit seiner Zollerpressung ins Chaos stürzt und ein Teil seines Landes in den Fluten versinkt, flog er am Freitag mit der Air Force One umweltfreundlichst von Washington DC nach Florida zum Golfspielen!  Orangener geht es nicht mehr!

Kanlaon mit 2 Eruptionen

Vulkan Kanlaon mit weitere Ascheemissionen und hohen Schwefeldioxidwerten

Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon aktiv. Gestern eruptierte er 2 Mal Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über den Krater aufstiegen und sich in südwestlicher Richtung ausbreiteten. Die Emissionen dauerten jeweils zwischen 13 und 24 Minuten und wurden von vulkanischen Erschütterungen begleitet. Am 4. April kam es zu 3 Eruptionen. Die Stärkste ließ die Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe über dem Meeresspiegel aufsteigen und löste eine VONA-Warnung aus.

Innerhalb von 24 Stunden verzeichnete PHIVOLCS zwölf vulkanische Erdbeben, darunter zwei länger anhaltende Tremor-Ereignisse, die auf anhaltende magmatische oder hydrothermale Aktivität hindeuten. Die Erdbeben verteilten sich in den letzten Tagen über eine größere Fläche und konzentrierten sich nicht mehr so sehr unter der Nordflanke, wie es in den letzten Wochen typisch war.

Aus dem Hauptkrater stiegen bis zu 400 Meter hohe Dampf- und Gaswolken auf. Diese anhaltende Emission weist auf fortgesetzte Entgasungsvorgänge hin, wie sie bei vulkanischer Unruhe typisch sind. Insbesondere der Schwefeldioxidausstoß ist hoch und belief sich gestern auf 2.077 Tonnen am Tag.

Das Vulkanmassiv bleibt weiterhin aufgebläht, ein Hinweis auf Druckaufbau durch aufsteigendes Magma im Untergrund. Genaue Daten zur Bodendeformation werden von den Vulkanologen nicht kommuniziert. Da die Inflation aber seit über einem halben Jahr anhält, wird sich eine größere Menge Magma akkumuliert haben.

Die Alarmstufe 3 bleibt weiterhin bestehen, was auf eine Phase verstärkter Unruhe mit möglicher magmatischer Beteiligung hinweist. PHIVOLCS betont, dass der sechs Kilometer große Gefahrenradius um den Gipfel strikt gemieden werden muss, da jederzeit weitere Ausbrüche oder pyroklastische Ströme auftreten können.

Der Vulkan Kanlaon ist ein 2.465 Meter hoher Stratovulkan und Teil des pazifischen Feuerrings. Er erstreckt sich über die Provinzen Negros Occidental und Negros Oriental. In den letzten Jahren zeigte Kanlaon immer wieder Phasen erhöhter Aktivität, wobei kleinere phreatische Eruptionen keine Seltenheit sind. Im letzten Jahr kam es zu zwei größeren Eruptionen, in deren Folge Evakuierungen durchgeführt wurden. Die aktuelle Situation wird weiterhin genau überwacht.

Sakurajima eruptierte Vulkanasche auf 4600 m Höhe

Eruptionsserie am Sakurajima reißt nicht ab – Vulkanasche auf 4600 m Höhe eruptiert

In Japan ist der Sakurajima weiterhin sehr aktiv und stößt frequent Aschewolken aus. Bei schönem Wetter stieg gestern eine dieser Wolken bis auf eine Höhe von 4600 m auf und driftete in Richtung Nordosten. Damit zog die Asche ziemlich nahe am Flughafen von Kagoshima vorbei und regnete über bewohntem Gebiet ab.

Das VAAC Tokio brachte gestern 6 VONA-Warnungen zum Sakurajima heraus. Damit befand man sich fast wieder auf dem Niveau wie vor gut 10 Jahren, als der Vulkan besonders aktiv war. Damals wurden die meisten Eruptionen allerdings aus dem Krater Showa-dake eruptiert. Diese Ausbrüche waren für ihre vulkanischen Gewitter bekannt. Nun ist der Gipfelkrater Minami-dake aktiv und es werden nur bei besonders starken Eruptionen Blitze erzeugt. Diese ereignen sich zu selten, als dass noch viele Fotografen auf so eine Gelegenheit lauern würden.

Die Vulkanologen vom JMA berichten in einem Bulletin für den Beobachtungszeitraum vom 31. März bis zum 4. April über die Aktivität des Vulkans und halten die Warnstufe „3“ aufrecht. Damit gilt weiterhin ein Besteigungsverbot des Vulkans und man warnt insbesondere vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Ein Phänomen, das am Sakurajima allerdings eher selten auftritt.

Im genannten Beobachtungszeitraum wurden am Gipfelkrater des Minami-dake neun Eruptionen beobachtet. Bei vieren handelte es sich um stärkere Explosionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 1.900 m über dem Kraterrand aufsteigen ließen. Dabei wurden einige größere vulkanische Bomben auf ballistische Flugbahnen ausgestoßen, die in einer Entfernung von 700 m zum Gipfelkrater landeten. Mit hochempfindlichen Überwachungskameras wurden nachts Feuerreflexionen am Krater beobachtet.

Während die seismische Tätigkeit als gering beschrieben wird, ist der Schwefeldioxidausstoß weiterhin hoch. Im tieferen Untergrund sammelt sich Magma an, so dass mit weiteren Eruptionen gerechnet werden muss.

Island: Erdbeben und Bodenhebung am 05.04.25

Beschleunigte Bodenhebung bei Svartsengi – Erdbeben an den benachbarten Systemen

Auf Island bleibt es spannend, und das, obwohl die Erdbebenaktivität am neuen magmatischen Gang auf Reykjanes weiter nachgelassen hat – ganz beendet ist sie allerdings noch nicht. Nicht nur am eigentlichen Gang gab es noch weitere Erdbeben, sondern auch am Krysuvik-System östlich des Gangs, als auch westlich bei Reykjanestá bis hin nach Eldey, wo es ein Beben M 3,4 gegeben hat. Und auch bei Krysuvik ereignete sich ein Beben M 3,1.

In diesen beiden Systemen hält der horizontale Versatz weiter an, während es nur zu einer marginalen Bodenhebung kommt. Die Vermutung liegt nahe, dass die Erdbewegungen hier mit dem Rifting-Prozess entlang des magmatischen Gangs im Svartsengi-System einhergehen. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass hier davon unabhängige tektonische Kräfte am Werk sind bzw. dass die drei Systeme Reykjanestá, Svartsengi und Krysuvik tektonischen Prozessen unterliegen, die letztendlich die Magmenintrusion bei Svartsengi verursachten.




Jedenfalls wurde auf Reykjanes die Karten neu gemischt, denn die Bodenhebung im Svartsengigebiet ist aktuell ähnlich schnell, wie es nach der starken Riftingepisode vom 10. November der Fall war. Das bedeutet, dass das Magma mit einer Rate von 8 bis 9 Kubikmetern pro Sekunde aus dem tiefen Speichersystem in das flacher gelegene aufsteigt. Sollte diese Rate anhalten, dann wäre mit dem nächsten Ausbruch bereits in 4 bis 6 Wochen zu rechnen, anstatt in 3 bis 4 Monaten, wie es zuletzt der Fall gewesen war. Von einem Ende der Aktivität bei Svartsengi, wie es zuvor von Vulkanologen gesehen wurde, scheint man auf Island weit entfernt zu sein.

Überdies gibt es auch an anderen Lokalitäten auf der Insel im Nordatlantik rege seismische Aktivität. Einen kleinen Erdbebenschwarm gab es im Südwesten des Langjökulls, unter dem sich ein Zentralvulkan verbirgt. Im letzten Jahr ereigneten sich hier bereits vergleichbare Schwärme, in denen Forscher Anzeichen für ein langsames Erwachen des Vulkans sehen.

MBL berichtet über einen Erdbebenschwarm im Bereich der Torfajökull-Caldera, der allerdings in keiner Shakemap auftaucht. Es wird aber IMO-Naturgefahrenspezialistin Elísabeth Pálmadóttir zitiert, die von schwachen „Turbulenzen“ im Bereich der Caldera spricht. Am Rand der Torfajökull-Caldera liegt das bekannte Landmannalaugar.