Starke Eruptionsserie am Bezymianny – Auch Nachbarvulkan Klyuchevskoy aktiv geworden
Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka sind gestern gleich zwei Vulkane aktiv geworden: Dabei handelt es sich um die benachbarten Feuerberge Bezymianny und Klyuchevskoy. Während der erstgenannte Vulkan Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5800 m förderte, ist der Klyuchevskoy strombolianisch aktiv geworden.
Bereits in der letzten Woche erzeugte der Bezymianny Eruptionen, in deren Folge es zu Aschewolken kam, die beim VAAC Tokio VONA-Warnungen auslösten. In den letzten 24 Stunden gab es gleich 6 solcher Meldungen. Sie warnen den Flugverkehr vor Vulkanasche, die für die Flugzeuge gefährlich werden könnte. Bei den Eruptionen in der letzten Woche wurden 3 Warnungen ausgegeben. Zu diesem Zeitpunkt kam es auch zu Abgängen kleinerer pyroklastischer Ströme. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es auch diesmal wieder Vergleichbares gab. Aufgrund tief hängender Wolken ist auf den Livecams, die die Vulkane Zentralkamtschatkas im Blick halten, momentan nichts zu erkennen.
Gestern Abend war das anders, da konnte man auf einer der Cams rot illuminierte Gaswolken sehen. Wie heute bei KVERT zu lesen ist, zeugten diese von strombolianischen Eruptionen aus dem Gipfelkrater des Klyuchevskoys, der gestern ebenfalls aktiv geworden ist. Erste Aktivität wurde gegen 10:05 UTC bemerkt. MIROVA detektierte eine Thermalstrahlung von geringer Leistung. Nachts war dann wie beschrieben Rotglut über dem Krater sichtbar. Oft steigern sich am Klyuchevskoy die strombolianischen Eruptionen im Verlauf mehrerer Tage bis Wochen zu Paroxysmen, die Lavafontänen, Aschewolken und Lavaströme hervorbringen.
Zum Bezymianny schreiben die Vulkanologen, dass es zu Abgängen heißer Schuttlawinen kommt, die Aschewolken verursachen, die sich zuletzt bis zu 45 Kilometer weit in Richtung Südwesten ausbreiten. Die Eruption wird als effusiv beschrieben. Es wäre aber sehr untypisch, dass Schuttlawinenabgänge solch große Aschewolken erzeugen, wie sie vom VAAC gemeldet werden. Hier muss sich die Aktivität dann tatsächlich dahingehend gesteigert haben, dass aus den Schuttlawinen, die vom Lavadom abgehen, pyroklastische Ströme geworden sind. Es könnten jederzeit starke Explosionen einsetzen, die hoch aufsteigende Aschewolken erzeugen.