Bulusan eruptierte Vulkanasche

Vulkanasche vom Bulusan stieg bis auf 6000 m Höhe auf – Pyroklastischer Strom generiert

Auf der philippinischen Insel Luzon eruptierte heute Nacht der Bulusan. Eine starke Explosion, die von den PHILVOLCS-Vulkanologen als phreatisch beschrieben wird, förderte Vulkanasche, die laut VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und in Richtung Westen driftete. Beobachter vom Grund meldeten, dass die Asche eine Höhe von 4500 m über dem Krater erreichte. Da der Bulusan 1535 m hoch ist, passen die Daten gut zusammen.

Zudem entstand auch ein pyroklastischer Strom, der über die Südwestflanke glitt und dabei eine Strecke von 3 Kilometern zurücklegte. Die hoch aufgestiegene Aschewolke und die Entstehung des pyroklastischen Stroms sprechen gegen eine phreatische Eruption, sondern eher für einen phreatomagmatischen Ausbruch. Sprachlich ein kleiner Unterschied, doch ein großer, wenn es um die Gefahreneinschätzung geht. Während phreatische Ausbrüche wasserdampfgetrieben sind und ohne Kontakt zwischen Grundwasser und Magma zustande kommen, weswegen dabei normalerweise auch keine frische Vulkanasche gefördert wird, interagieren bei phreatomagatischen Eruptionen Wasser und Magma direkt, was starke Explosionen auslöst, die zwar auch einen hohen Dampfanteil haben, aber auch Asche und glühende Tephra hervorbringen.

Die meiner Meinung nach falsche Klassifizierung der Eruption führte dazu, dass der Alarmstatus des Bulusan nur auf Stufe „1“ anstatt auf mindestens „2“ erhöht wurde. So wurde nur eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater etabliert, anstatt mindestens eine 6 Kilometer große Zone.  Allerdings gibt es im Südwesten einen um 2 Kilometer erweiterten Gefahrenbereich, in dem die Bürger besonders vorsichtig sein sollen. Ich vermute hier politische Gründe, da man sich aufwendige Evakuierungsmaßnahmen sparen will.

Explosion und pyroklastischer Strom ließen so viel Vulkanasche aufsteigen, dass aus sechs Orten in Windrichtung Ascheregen gemeldet wurde. Besonders stark betroffen waren die Gemeinden Cogon und Bolos.




Die Eruption kam nicht überraschend, denn bereits seit dem 12. April gab es eine signifikante Zunahme der Seismizität, die von den Vulkanologen als leichte Steigerung durch Fluidbewegungen bezeichnet wurde. Wie PHILVOLCS am 21. April mitteilte, wurden bis dahin 98 vulkanotektonische Beben registriert. Einen Tag vor dem Ausbruch waren es 53 Erschütterungen und wenige Minuten vor der Eruption setzten rumpelnde Geräusche ein.