USA: Unwetter und Tornados in Oklahoma und Texas

Extreme Unwetter im Süden der USA: Tote bei Sturzfluten – Millionen unter Unwetterwarnung

Seit Freitag toben in den US-Bundesstaaten Oklahoma und Texas die sogenannten Osterstürme, die extremes Wetter mit sich bringen: Tornados, heftige Gewitter und plötzliche Sturzfluten. In mehreren Bundesstaaten gelten Unwetterwarnungen – betroffen sind bis zu 30 Millionen Menschen, darunter auch Bürger in Missouri und Arkansas. Das Storm Prediction Center meldete bis Sonntagmorgen 16 bestätigte Tornados.

In der Nacht zum Sonntag kamen zwei Menschen bei einer Sturzflut ums Leben. Ihr Auto wurde nahe der Stadt Moore, südlich von Oklahoma City, von plötzlich ansteigendem Wasser von der Straße gerissen und gegen eine niedrige Brücke eines Abflusskanals gedrückt. Die Opfer: eine Frau und ihr 12-jähriger Sohn wurden außerhalb ihres Fahrzeuges gefunden. Ein drittes Familienmitglied konnte sich schwer verletzt retten und wurde ins Krankenhaus gebracht. In einem weiteren Fahrzeug, das ebenfalls von den Fluten erfasst wurde, saßen ein Vater und sein Sohn. Ihnen gelang die Flucht aus dem Wasser.

Die Polizei in Moore sprach von einem „historischen Wetterereignis“. Bereits am Samstagabend gingen zahlreiche Notrufe von Anwohnern ein, deren Fahrzeuge im Wasser feststeckten. Bis zum frühen Sonntagmorgen registrierten die Behörden Dutzende Hochwasserereignisse.

Auch in den kommenden Stunden bleibt die Lage angespannt: Für Teile von sechs Bundesstaaten gelten weiterhin Hochwasserwarnungen. Meteorologen rechnen mit 5 bis 8 Zentimetern Regen, stellenweise sind noch höhere Niederschlagsmengen möglich. Besonders besorgniserregend: Der Boden in vielen Regionen ist durch vorherige Unwetter stark gesättigt – neue Überschwemmungen könnten daher jederzeit auftreten.

Erst vor 10 Tagen war es in der gleichen Region der USA zu starken Überflutungen gekommen, von denen besonders der Bundesstaat Kentucky betroffen war. Damals starben 22 Menschen durch die extremen Unwetter, die dank des Klimawandels immer häufiger auftreten.

Unwetter auch in Deutschland

Nach einem schönen Ostersonntag beginnt es am Abend nun auch in Deutschland wieder ungemütlicher zu werden, wobei es auch tagsüber bereits zu lokalen Unwettern mit Starkregen und Hagel kam. Für die nächsten Stunden sind weitere starke Gewitter prognostiziert und es sollen sogar Tornados drohen. Besonders entlang der Mittelgebirge ist mit starken Niederschlägen zu rechnen und es kann auch zu gefährlichen Fluten in der Nähe von Flussläufen kommen.

Philippinen: Starkes Erdbeben Mw 5,9 im Süden

Datum: 19.04.2025 | Zeit: 16:11:15 UTC | Koordinaten: 5.796 ; 124.106 | Tiefe: 18 km | Mw 5,9

Erdbeben Mw 5,9 erschüttert Philippinen – Bewohner von Mindanao aus dem Schlaf gerissen

Die philippinische Region Mindanao im Süden des Archipels wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich am 19. April um 16:11:15 UTC in einer Tiefe von 18 Kilometern. Das Epizentrum lag etwa 51 Kilometer südwestlich von Maitum. Es folgten mehrere Nachbeben, darunter zwei spürbare Erschütterungen mit Magnituden von 5,3 und 5,1.

Auf den Philippinen war es zum Zeitpunkt des Hauptbebens bereits 00:11:15 Uhr Ortszeit. Berichte über größere Schäden liegen bislang nicht vor, doch zahlreiche Inselbewohner wurden aus dem Schlaf gerissen. Wahrnehmungsmeldungen wurden aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern um das Epizentrum gemeldet – das Hauptbeben wurde vielerorts als stark empfunden.

Tektonisch standen die Erdstöße – die auf der Shakemap einen markanten „Haufen“ bilden – in Zusammenhang mit der Störungszone des Cotabato Grabens. Dabei handelt es sich um eine weniger bekannte Subduktionszone, an der die ozeanische Sangihe-Mikroplatte unter den Philippine Mobile Belt, speziell unter Mindanao, subduziert wird. Diese Subduktion ist mitverantwortlich für den Vulkanismus der südlichen Philippinen.

Der Philippine Mobile Belt (PMB) ist eine hochkomplexe geologische Zone, die den Großteil der philippinischen Hauptinseln umfasst. Diese sind tektonisch wie in einem Schraubstock eingespannt – zwischen der Eurasischen Platte im Westen und der Philippinischen Platte im Osten. Dazwischen befinden sich zahlreiche kontinentale Krustenblöcke und Mikroplatten, die durch die gegenläufigen Plattenbewegungen gequetscht und deformiert werden. Infolge dieser Prozesse entstanden die heutigen Inseln des Archipels.

Die westliche Grenze des PMB wird vom Manilagraben, die östliche vom Philippinengraben gebildet. Der Cotabato-Graben liegt dabei in südlicher Verlängerung des Manilagrabens.

Im Süden Mindanaos erheben sich einige große Vulkane, die jedoch seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr aktiv waren. Einer der bekanntesten ist der Mount Mélébingóy (auch bekannt als Mount Parker), der einen beeindruckenden Calderasee beherbergt. Weiter nördlich liegt der Mount Ragang, dessen letzter Ausbruch 1916 dokumentiert wurde. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich das Beben auf die Aktivität einer dieser Vulkane auswirken wird.

Campi Flegrei: 36 Erdbeben infolge anhaltender Bodenhebung

Fischereihafen Darsena von Pozzuoli weitgehend trockengefallen. © Marc Szeglat

Neues Schwarmbeben erschüttert Campi Flegrei – 36 Erschütterungen bis zum Nachmittag

Nach einigen Tagen geringer Seismizität wird der süditalienische Calderavulkan Campi Flegrei erneut von einem Schwarmbeben erschüttert. Es setzte kurz nach Mitternacht ein und erzeugte bis um 16 Uhr MESZ 36 Einzelbeben.

Die meisten Magnituden bewegten sich im Bereich der Mikroseismizität, wobei die stärkste Erschütterung eine Magnitude von 1,8 hatte. Dieses Beben manifestierte sich in nur 800 m Tiefe unter dem Südrand der Solfatara. Die meisten Beben streuten in einem größeren Bereich um das Maar herum, wobei auch Pisciarelli nicht ausgenommen wurde.

Der Schwarm fand bis jetzt vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit in den sozialen Medien, was daran liegen könnte, dass man besonders in Italien damit beschäftigt sein dürfte, Ostern zu feiern. Das INGV und die Kommunen Pozzuoli brachten aber ihre üblichen Warnungen und Statements heraus und erklärten das Ereignis auch wieder für beendet.

Der Erdbebenschwarm stand im Zusammenhang mit der weiterhin anhaltenden Bodenhebung, deren Rate seit einigen Wochen bei 20 mm pro Monat liegt. Dieser Wert wurde im letzten Wochenbulletin des INGV bestätigt. Die an der GPS-Station von RITE (RIONE TERRA) aufgezeichnete Bodenhebung beträgt seit Januar 2024 ca. 260 mm. Betrachtet man die Bodenhebung seit dem Einsetzen der aktuellen Hebungsphase im Jahr 2005, kommt man inzwischen auf 144 Zentimeter.




Im Beobachtungszeitraum vom 7. bis 13. April 2025 gab es 118 Beben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,9. Die Gastemperatur bei Pisciarelli lag im Durchschnitt bei ca. 97 Grad, was nach wie vor ein hoher Wert ist, aber ein Stück von den Höchsttemperaturen, die hier gemessen wurden, entfernt liegt. Im März lag der Kohlendioxidausstoß weiterhin bei mehr als 5000 Tonnen am Tag.

Die geophysikalischen Parameter bestätigen den seit langem anhaltenden Trend der Druckbeaufschlagung des Hydrothermalsystems. Auch wenn es die letzten stärkeren Erdbeben Mitte März gegeben hat und sich die Bodenhebung von damals 30 mm entschleunigt hat, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Zwar sieht es momentan nicht so aus, als würde ein Vulkanausbruch unmittelbar bevorstehen, könnte es langfristig betrachtet auf einen hinauslaufen. Phreatische Eruptionen könnten jederzeit einsetzen, besonders in Phasen mit stärkerer Erdbebentätigkeit.

Popocatepetl: Strombolianische Eruption gefilmt

Strombolianische Eruption am Popocatépetl schleudert glühende Tephra über den Kraterrand hinaus

Bereits vor zwei Tagen ereignete sich am mexikanischen Vulkan Popocatépetl eine stärkere strombolianische Eruption, bei der glühende Tephra bis über den Kraterrand hinausgeschleudert wurde und auf den oberen Flanken des Vulkans niederging. Diese Art von Ausbrüchen stellt eine ernste Gefahr für Vulkanwanderer dar, die das bestehende Besteigungsverbot ignorieren. Die Alarmstufe am Popocatépetl steht weiterhin auf „Gelb Phase 2“, und es gilt eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern um den Gipfel. Diese Maßnahme wurde im letzten Update von CENAPRED nochmals ausdrücklich betont, da immer mehr Wanderer das Verbot missachten und sich auf den Weg zum 5.462 Meter hohen Gipfel des Vulkans machen. Viele fühlen sich durch die in letzter Zeit seltener gewordenen Explosionen ermutigt, den Aufstieg zu wagen – doch Ereignisse wie die Eruption vorgestern zeigen deutlich, dass der Vulkan nach wie vor explosiv aktiv ist.




Weitere Fotos belegen Domwachstum im Krater des Popocatépetl

Die Gipfelstürmer bringen immerhin Fotos und Videos vom Krater mit zurück, die zeigen, dass nicht nur der Mensch die vermeintlich ruhigere Phase des Popocatépetl nutzt – sondern auch die Lava selbst. Im Krater wächst derzeit ein Lavadom, der den Schlot verstopft, was vermutlich zu einer Reduktion der explosiven Aktivität führt. Doch diese Ruhe ist trügerisch: Der Dom behindert den Gasausstoß, wodurch sich Druck im Fördersystem aufbaut. Früher oder später wird es dadurch zu einer Serie starker Explosionen kommen, die den Dom zerstören und Material weiträumig ausstoßen können.

Unterdessen berichteten die Vulkanologen von CENAPRED gestern von 50 Asche-Dampf-Exhalationen sowie vulkanischem Tremor mit einer Gesamtdauer von 208 Minuten. Am Vortag waren es sogar 493 Minuten Tremor. Es gibt also starke Schwankungen in der Aktivität, die auf Bewegungen von Magma im Untergrund hinweisen – das Eruptionspotenzial bleibt hoch.

Der Popocatépetl ist derzeit der aktivste Vulkan Mexikos. Der Vulkan Colima hingegen zeigt momentan keine Lebenszeichen.

Kilauea: InSAR-Bild zeigt Inflation

Zwischeneruptive Episode am Kilauea. © HVO

Die 18. eruptive Episode am Kilauea lässt auf sich warten – InSAR-Bild zeigt anhaltende Inflation

Am Kīlauea auf Hawaii akkumuliert sich weiterhin Magma im Untergrund, das den Boden vor allem im Nordsektor der Gipfelcaldera anhebt. Das erkennt man auf einem satellitengestützten InSAR-Bild, das am 17. April vom USGS veröffentlicht wurde. Jeder Farbringdurchgang steht dabei für eine Bodendeformation von gut 1,5 Zentimetern. Zwischen dem 9. und 17. April hob sich der Boden um etwa 3 Zentimeter.

Das Besondere ist, dass es bereits am 16. April erste Anzeichen für eine erneute Ausbruchsepisode am Kilauea gab – und sich der Boden trotzdem weiter anhob. Nach zwei Tagen schwacher Aktivität, die von Lavaspattering und der Bildung eines Lavaponds in einem der beiden aktiven Schlote am Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters gekennzeichnet war, endete diese milde Form der Aktivität wieder, ohne dass die erwartete eruptive Episode durchstartete. Seitdem ist es relativ ruhig am Kīlauea – sieht man einmal von der anhaltenden Bodenerhebung und einer vergleichsweise geringen Seismizität ab.

Damit hat sich das Pausenintervall zwischen den eruptiven Episoden von 6–7 Tagen bereits auf 11 Tage verlängert, und es ist nicht zu erkennen, dass es heute zu einem weiteren Ausbruch kommen wird. Inzwischen hat sich die Vulkanflanke durch die Bodenhebung infolge der Magmaansammlung um 14 µrad versteilt. Die vorherigen Episoden begannen meist bei einer Hebung um ca. 6–9 µrad. Zuletzt wurde bei den Episoden mehr Lava ausgestoßen, als in den Pausen nachstieg, sodass die Höhepunkte der Bodenhebung jeweils unter dem vorherigen Maximum lagen. Jetzt, während der langen Pause, konnte sich der Verlust wieder ausgleichen, und die Inflation zeigt erneut einen wachsenden Trend – wie vor Beginn der Episoden am 23. Dezember 2023.

Obgleich es wahrscheinlich ist, dass in den nächsten Tagen eine neue Episode am Kilauea starten wird, ist das keinesfalls gewiss. Dieses Restrisiko, eine erwartete Eruption zu verpassen, ist es, was Vulkanspotting so spannend – und auch teuer – macht. Denn das Risiko, mit seinen Einschätzungen daneben zu liegen, ist vergleichsweise groß. Das Tückische ist, dass sich Eruptionsmuster meistens genau dann ändern, wenn man sich sicher ist, dass sie weiter anhalten werden.