Island: Schwefelgeruch in Grindavik

Starker Schwefelgeruch in Grindavik beunruhigte Bürger – Feuerwehr alarmiert

Gestern nahmen Anwohner von Grindavik einen starken Schwefelgeruch wahr, der Sorgen weckte, dass in der Stadt oder in ihrer unmittelbaren Nähe Magma aufgestiegen sein könnte und kurz vor dem Ausbruch stand. Die Feuerwehr wurde alarmiert und rückte aus, um dem Phänomen auf die Schliche zu kommen, doch offenbar verlief die Suche nach der Quelle der Emissionen erfolglos. Es lässt sich nicht ausschließen, dass etwas Magma unter die Stadt migrierte oder dass sich vulkanische Gase entlang eines magmatischen Gangs ausbreiteten und in der Stadt diffus austraten. Zudem könnte natürlich der Wind Gase von der Sundhnúkur-Kratereihe nach Grindavik getragen haben. Im Gebiet der letzten Eruptionen kommt es immer noch zu starken Dampfentwicklungen.

Die Anwohner von Grindavik stehen mit der Wahrnehmung starken Schwefelgeruchs nicht alleine da, denn am anderen Ende Europas trägt sich Vergleichbares zu: Die Bewohner von Pozzuoli in Süditalien wohnen nicht nur am Rand eines Vulkans, sondern mitten drin. In der Caldera Campi Flegrei wurden in den letzten Wochen immer wieder erhöhte Schwefeldioxidwerte gemessen und auch der Geruch von faulen Eiern lag in der Luft. Dieser Gestank wird allerdings nicht von Schwefeldioxid verursacht, sondern von Schwefelwasserstoff. Ich kann mir gut vorstellen, dass man in Grindavik auch dieses Gas gerochen hat.

Gestern gab es nicht besonders viele Erdbeben auf Island, aber im Bereich der Sundhnúkur-Kratereihe gab es 5 schwache Erschütterungen. Die Seismizität bewegt sich seit Tagen auf ähnlichem Niveau, ohne signifikant anzusteigen. Die Bodenhebung hat sich zudem wieder etwas verlangsamt, wobei nicht differenziert werden kann, ob es sich um Messfehler handelt oder ob sich der Boden tatsächlich langsamer hebt. Generell hält die Bodendeformation aber weiter an und es kommt zu Magmaaufstieg. Trotz aller Bemühungen lässt sich nicht prognostizieren, wann es zum nächsten Ausbruch kommen wird, vorausgesetzt, es kommt tatsächlich einer. Doch davon gehen die meisten Wissenschaftler aus.

Rincón de la Vieja am 21.03.25: Phreatische Eruption

Phreatische Eruption am Rincón de la Vieja gemeldet – 200 m hohe Dampfwolke

Der Vulkan Rincón de la Vieja (Costa Rica) verzeichnete am Donnerstag um 6:15 Uhr einen kleinen phreatischen Ausbruch. Durch die Aktivität entstand eine Wolke aus Wasserdampf und vulkanischen Gasen, die eine Höhe von 200 Metern über dem Krater erreichte. Beobachtungen zufolge kam es zu einem geringen Ascheausstoß, der aber ohne Folgen für die Bevölkerung der Region blieb, da die Eruptionswolke durch einen starken Südwestwind zerstreut wurde.

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser infolge großer Hitzeeinwirkung, aber ohne direkten Kontakt zum Magma, schlagartig verdampft. Da sich der Dampf um das 2500-Fache ausdehnt, kommt es zu einer Explosion. Diese kann neben Dampf Gesteinsfragmente aus dem Förderschlot schleudern, welche eine ernste Gefahr für Menschen in Vulkannähe darstellen. Solche Eruptionen kommen am Rincón de la Vieja häufiger vor und treten zudem in Phasen gehäuft auf. Phreatische Eruptionen sind ein typisches vulkanisches Phänomen an aktiven Vulkanen, die über einen Kratersee verfügen, wie es auch am Rincón de la Vieja der Fall ist.

Poás ebenfalls phreatisch aktiv

Ein weiterer aktiver Vulkan in Costa Rica, der über einen Kratersee verfügt und oft phreatische Eruptionen erzeugt, ist der Poás. Gestern erzeugte auch er eine kleine phreatische Eruption, bei der die Dampfwolke ca. 50 m hoch aufstieg. Sein Kratersee ist dabei zu verdampfen und ist in den letzten Wochen stark geschrumpft. Dadurch mischt sich in den Eruptionswolken ein immer größerer Ascheanteil und auch stark entgasende Fumarolen können feste Partikel ausstoßen. OVISCORI UNA meldete zudem, dass es gestern zu einer erhöhten seismischen Aktivität kam. Es kam zu mehrstündigem niederfrequentem Tremor, der auf starke Fluidbewegungen im Untergrund hindeutete. Seit Anfang des Jahres kommt es zu Bodenhebungen infolge einer Magmeninflation. Es besteht die Möglichkeit, dass sich eine stärkere Eruption zusammenbraut.

Sowohl der Poás als auch der Rincón de la Vieja sind Komplexvulkane mit mehreren Kratern, die in Nationalparks geschützt sind. Ihre Ausbrüche gefährden selten Ortschaften in ihrer Nähe. Doch hoch aufsteigende Aschewolken können ein Problem für die Luftfahrt darstellen. Außerdem geht von diesen Vulkanen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial von Schlammströmen aus.

Kilauea gibt Gas am 20.03.25

Am Kilauea auf Hawaii ist die 14. eruptive Episode voll im Gang – hohe Lavafontäne wird gefördert

Die sehnsüchtig erwartete eruptive Episode Nr. 14 ist seit gut einer Stunde (06:50 HST) voll im Gange und erzeugt mehrere Hundert Meter hoch aufsteigende Lavafontänen aus dem Nordschlot am Rand des Halema’uma’u-Kraters. Die Anfangsphase der Lavafontäne war besonders spektakulär: Beide Schlote spien hohe Lavafontänen aus und es wurde so viel Lava gefördert, dass der Kraterboden regelrecht mit Lava überflutet wurde. Diese Phase endete gegen 07:45 HST. Seitdem ist nur noch ein Schlot aktiv, doch da bereits während des Vorspiels die Aktivität zwischen den beiden Schloten hin und her switchte, kann es sein, dass auch der zweite Schlot bald wieder mit einstimmt.

Das HVO stellt wieder einen Livestream bei YouTube zur Verfügung, auf dem man das Geschehen prima verfolgen kann. Wer die Anfangsphase verpasst hat, kann sich in den nächsten Stunden noch die Aufzeichnung angucken.

Einsetzende Deflation gemessen

Mit dem Einsetzen der Lavafontänen-Tätigkeit begann auch wieder eine Phase mit Deflation, die ein Absacken des Gipfels bewirkt. Die Hangneigung verringert sich im Sturzflug.

Vor der Hochphase der Episode gab es mehrere Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich. Sie manifestierten sich aber nicht im Gipfelbereich des Vulkans, sondern unter der Küstenebene. Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Eruption gibt, ist ungewiss.

Während ich diese Zeilen hier schreibe, wird gerade auch wieder der zweite Förderschlot aktiv und beginnt, eine Lavafontäne zu fördern. Es bleibt also bei einer alternierenden Tätigkeit.

Warnung vor Vulkangefahren am Kilauea

Das HVO warnt vor den üblichen Gefahren, die von der Lavafontänen-Tätigkeit für die Anwohner des Kilauea ausgehen. In erster Linie kann der hohe Gasausstoß zu einem Problem werden. Während in ruhigeren Phasen ca. 1200 Tonnen des Gases pro Tag emittiert werden, klettert der Wert in Phasen wie wir sie gerade erleben bis auf 50.000 Tonnen am Tag. Dadurch kann eine Gesundheitsbelastung für Anrainer entstehen. Zudem kommt es zur Bildung von Peles-Haaren. Die feinen Lavafäden verteilen sich mit dem Wind und können Haut- und Augenreizungen hervorrufen.

Lewotolok eruptiert Vulkanasche bis auf 2100 m Höhe

Lewotolok mit strombolianischer Eruption. © VSI

Lewotolok eruptierte explosiv Asche und glühende Tephra – 64 Explosionen an einem Tag

Der indonesische Vulkan Lewotolok eruptierte heute Morgen um 04:54 Uhr WITA explosiv und stieß dabei glühende Tephra und Vulkanasche aus. Die Eruption löste beim VACC Darwin eine VONA-Warnung aus, nach der die Aschewolke bis in einer Höhe von 2100 m aufstieg. Laut den Vulkanologen vom VSI erreichte die Aschesäule eine Höhe von ± 700 m über dem Gipfel des Vulkans. Die Aschesäule war grau bis schwarz und in Richtung Osten stärker ausgeprägt. Dieser Ausbruch wurde von einem Seismographen mit einer maximalen Amplitude von 6,4 mm und einer Dauer von 44 Sekunden aufgezeichnet.

Der Ausbruch wurde auch via Livecam visuell dokumentiert und das zugehörige Bild zeigt die schönen Leuchtspuren einer strombolianischen Eruption, die durch eine Langzeitbelichtung der glühenden Tephra entstehen. In natura sieht man diesen Effekt natürlich nicht, sondern einzelne glühende Brocken durch die Luft fliegen.

Neben dieser Eruption gab es in den letzten Stunden weitere Ausbrüche, bei denen ähnlich große Aschewolken ausgestoßen wurden. Da diese Ausbrüche tagsüber stattfanden, ist nicht bestätigt, ob auch glühende Tephra eruptiert wurde, doch das ist wahrscheinlich. Gestern meldete das VSI insgesamt 64 seismische Explosionssignale. Die eruptive Aktivität steigerte sich bereits in der letzten Februarwoche. Damit einher ging auch eine leichte Zunahme der vulkanisch bedingten Erdbeben. Vor 3 Tagen gab es einen Peak in der Seismizität, als es über 100 vulkanotektonische Erdbeben gab. Ansonsten werden selten mehr als 20 dieser Erdbeben festgestellt, wobei es einige Fluktuationen gibt.

Der Lewotolok liegt auf der Insel Lembata, die zur Provinz Nusa Tenggara Timur gehört. Südlich der Insel ereignete sich am 17. März, also an jenem Tag, an dem die vielen vulkanotektonischen Erdbeben registriert wurden, ein Erdstoß der Magnitude 5,1. Es folgten weitere Nachbeben. Das Epizentrum des Bebens lag nur ca. 110 Kilometer vom Lewotolok entfernt. Die Vermutung liegt nahe, dass das tektonische Erdbeben Magmenbewegungen unter dem Vulkan triggerte, die ihrerseits die VT-Erdbeben verursachten.

Kilauea auf Hawaii lässt Druck ab

Kilauea ist effusiv tätig und bereitet sich auf 14. Eruptionsepisode vor – Lavaströme fließen schon

Der Kilauea auf Hawaii ist unruhig und bereits effusiv tätig, doch ohne durchzustarten und mit der erwarteten 14. eruptiven Episode des Ausbruchs zu beginnen, der am 23. Dezember 2024 seinen Anfang nahm.

Seit gestern Abend ist der Vulkan unruhig und effusiv tätig. Im Südschlot, der sich zu Beginn der Eruptionen am Rand des Kraterbodens gebildet hatte, kocht die Lava: Ein kleiner Lavasee steht bis kurz unter dem Rand des Schlotes und erzeugt zyklisch kleine Lavafontänen, die laut Angaben des HVO bis zu 9 m hoch aufsteigen. Zudem läuft ein Lavastrom über, der über den Boden des Halema’uma’u-Kraters fließt. Periodisch stimmt auch der nördliche Schlot in die Aktivität ein und auf der Livecam kann man aktuell sehen, dass auch dieser Schlot einen Lavastrom fördert. Der Pegel der Lava in diesem Schlot fluktuiert und es kommt zu Perioden, in denen die Schmelze in den Schlot zurückfließt.

Die Vulkanologen interpretieren die Aktivität als ein ungewöhnlich langes Vorspiel zur Episode 14. Allerdings setzt sich die Bodenhebung weiter fort und hat seit dem Ende der letzten Episode die Vulkanflanke im Gipfelbereich um 11 µrad versteilt. Das Anhalten der Bodenhebung zeigt, dass die Förderrate des Magmas noch höher ist als die Menge, die als Lava eruptiert wird. Doch das kann sich mit dem Einsetzen von Lavafontänen jederzeit ändern.

Die Seismizität am Kilauea ist moderat und liegt in etwa auf dem Niveau, das wir seit Ende des letzten Jahres kennen. An den meisten Tagen gibt es weniger als 30 Erschütterungen.

Übrigens ist mir ein Erdbeben der Magnitude 4,4 durchgeflutscht, das sich bereits am 14. März um 17:25 Uhr HST ereignete – sein Epizentrum befand sich westlich von Hawaiian Ocean View Estates. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 36 km unter dem Meeresspiegel. Die Erschütterungen waren moderat und weithin spürbar. Schäden wurden nicht gemeldet.

Ätna: Südostkrater feuerte aus mehreren Schloten

Erneute Phase strombolianischer Eruptionen am Ätna – INGV brachte Warnung heraus

Der sizilianische Vulkan Ätna überrascht die Menschen in seinem Wirkungskreis immer wieder – so auch gestern Abend, als er ohne größere Vorwarnung mit intensiven strombolianischen Eruptionen begann, die aus mehreren Schloten abgefeuert wurden. Zudem floss ein kleiner Lavastrom, wodurch die Sentinel-Satelliten eine hohe Thermalstrahlung von 414 MW registrierten.

Das INGV veröffentlichte um 22:38 UTC eine Meldung, wonach der Tremor bereits gegen 19:30 UTC abrupt zu steigen begann. Tatsächlich erreichte er erneut den roten Bereich. Nur zwei Stunden nach Beginn des Tremoranstiegs setzten die strombolianischen Eruptionen ein. Der Schwerpunkt der Tremorquellen lag im Bereich des Südostkraters in einer Höhe von etwa 2900 m über dem Meeresspiegel.

Analysen ergaben, dass keine größere Gefahr für den Flugverkehr durch Aschewolken bestand. Daher wurde der VONA-Alarmstatus nur auf „Orange“ und nicht auf „Rot“ erhöht.

Die Infraschallaktivität blieb vergleichsweise gering. Die registrierten Infraschallereignisse, alle von geringer Amplitude, wurden im Bereich des Südostkraters lokalisiert.

Es wurden keine nennenswerten Bodendeformationen festgestellt.

Nach einer kurzen Hochphase, in der der Tremor höhere Werte erreichte als bei der letzten strombolianischen Episode am 16. März, begann er gegen 01:00 UTC wieder genauso schnell zu fallen, wie er angestiegen war. Heute Morgen sind die Eruptionen bereits wieder vorbei. Ihre Zyklizität und Dauer erinnern an Paroxysmen, doch offenbar fehlt der notwendige Druck im Speichersystem, um entsprechend starke Ausbrüche zu erzeugen, weshalb es bei strombolianischer Aktivität bleibt.

Auf einem Livecam-Bild von heute Morgen ist eine starke Dampfentwicklung zu sehen, die von der Hochebene vor der Bocca Nuova ausgeht – etwa in dem Bereich, in dem die letzten Lavaströme geflossen sind. Möglicherweise ist dort noch ein Lavastrom aktiv, der aus der Scharte im Südostkrater austritt und mit dem Schnee interagiert.

Vor zwei Tagen wurde auch das Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum vom 10. bis 16. März veröffentlicht. Es beschreibt im Wesentlichen die vorherigen strombolianischen Eruptionen. Die geophysikalischen Parameter wiesen nur geringe Variationen auf. Am auffälligsten waren ein leichter Anstieg der Schwefeldioxid-Konzentrationen sowie eine Verlagerung der Tremorquellen vom Westen der Bocca Nuova hin zum Osten des Südostkraters.

Veränderter Chemismus der Lava zeugt von wenig entwickelten Magma

Zudem wurden Analysedaten von Lavaproben veröffentlicht, die während der Lavastromtätigkeit im Februar gesammelt wurden. Diese zeigen eine chemische Veränderung hin zu primitiveren Magmen – mit Ausnahme einer Probe, die gegen Ende der Aktivität gefördert wurde. Generell stieg das Magma der Lavastromtätigkeit rasch auf, verweilte nicht lange im Speichersystem und entwickelte sich nicht weiter. Dadurch enthält es weniger Gas als bei früheren Eruptionsphasen zwischen 2020 und 2024, weshalb es nicht zu Paroxysmen kommt.

Kanalon mit Ascheemissionen am 19. März

Vulkanischer Aktivitätsbericht – Kanlaon emittierte Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe

Der philippinische Vulkan Kanlaon ist in den letzten Wochen ruhiger geworden, doch in den vergangenen 2 Tagen emittierte er mehrmals wieder Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstiegen und zuletzt in südwestlicher Richtung geweht wurden. Das geht aus einem Update des zuständigen Observatoriums PHILVOLCS hervor. Die Vulkanologen berichten, dass es gestern zu zwei Ascheausstoßphasen kam, die 16 und 26 Minuten dauerten. Dem nicht genug, registrierte das seismische Netzwerk sechs vulkanisch bedingte Erdbeben. Sie manifestierten sich unter der Nordflanke des Vulkans, wo sich weiterhin Magma akkumuliert. Das zeigt sich nicht nur in den Erdbeben, sondern auch in einer anhaltenden Bodenhebung. Es wurden Schwefeldioxidemissionen festgestellt, die sich auf 3.257 Tonnen pro Tag beliefen. Das Gas stieg zusammen mit einer Dampfwolke auf, die eine Höhe von bis zu 200 m über dem Krater erreichte.

Die Daten deuten an, dass der Vulkan weiterhin geladen ist und jederzeit stärker eruptieren könnte. Die letzten größeren Eruptionen ereigneten sich im Dezember und Juni letzten Jahres. Es kam zu phreatomagmatischen Explosionen, die Aschewolken bis in mehr als 5000 Meter Höhe aufsteigen ließen und pyroklastische Ströme generierten. Vulkanische Blöcke und Asche fielen in einem Umkreis von mehreren Kilometern nieder. Die Behörden evakuierten nahegelegene Gemeinden, und der Flugbetrieb in der Region wurde zeitweise eingeschränkt. Die Eruptionen führten auch zu anhaltender Seismizität und erhöhter Gasemission in den folgenden Wochen.

Der Kanlaon zählt mit einer Höhe von 2465 m zu den höchsten Vulkanen der Philippinen. Zudem ist er einer der aktivsten Feuerberge des Landes. Er liegt auf der Insel Negros und gehört zum sogenannten „Pacific Ring of Fire“, einer der seismisch aktivsten Regionen der Welt. Der Stratovulkan weist einen zentralen Krater sowie mehrere Nebenkrater auf und ist für explosive Eruptionen bekannt, die oft von pyroklastischen Strömen begleitet werden.

Der Alarmstatus steht weiterhin auf „Orange“ und es gibt eine Sperrzone mit einem Durchmesser von 12 Kilometern. Zudem herrscht ein Überflugverbot.

Island 19.03.25: Erneutes Erdbeben unter Bardarbunga

Erdbeben M 4,2 erschüttert Bardarbunga auf Island – Erdbebenserie reißt nicht ab

Datum 19.03.2025 | Zeit: 08:21:02 UTC | Koordinaten: 64.622 ; -17.434 | Tiefe: 4,7 km | M 4,2

Der isländische Gletschervulkan Bardarbunga wurde heute Morgen um 08:21:02 UTC von einem Erdbeben der Magnitude 4,2 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 4,7 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag 4,9 Kilometer östlich des Calderazentrums. Kurz zuvor ereignete sich zwei Kilometer entfernt ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Es folgten weitere, schwächere Beben.

Erdbeben mit Magnituden im Viererbereich sind unter dem Bardarbunga bekannt und treten in den letzten Monaten immer häufiger auf. Die Beben sind häufig tektonischen Ursprungs und manifestieren sich entlang der Brüche am Boden der Caldera. Forscher vermuten, dass ein magmatisch bedingter Druckanstieg im Speichersystem des Vulkans Spannungen erzeugt, die letztendlich die Erdbeben auslösen. Die Beben sind somit Ausdruck eines Aufheizens des magmatischen Systems, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Vulkanausbruch führen wird. Wann dieser jedoch kommt, lässt sich nicht prognostizieren. Die erneute Aufheizphase nach der großen Eruption im Jahr 2014 dürfte ein langer Prozess sein, der mehrere Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauert. Manchmal überraschen Vulkane jedoch und bereiten sich schneller auf die nächste Eruption vor, als man annimmt.

Generell gibt es unter mehreren Vulkansystemen auf Island Anzeichen für ein Aufladen der magmatischen Systeme – Prozesse, die mit Erdbeben einhergehen. So wurden bereits im Januar rund 2.100 Erdbeben registriert, was einem leichten Anstieg im Vergleich zu den letzten drei Monaten entspricht. Die höchste Aktivität wurde auf der Halbinsel Reykjanes beobachtet, gefolgt von Grjótárvatn und Bardarbunga. Das stärkste Erdbeben des Monats wurde am 14. Januar mit einer Magnitude von 4,9 in Bardarbunga gemessen. Insgesamt überstiegen 30 Erdbeben die Stärke 3,0, davon 21 in Bardarbunga.

In den letzten 48 Stunden wurden im Kartenabschnitt des Vatnajökull 44 Beben registriert, die meisten davon tatsächlich im Bereich des Bardarbunga. Unter ganz Island waren es im gleichen Zeitraum 132 Beben. Einige davon manifestierten sich auch wieder im Areal von Grjótárvatn, das ebenfalls Anzeichen eines Aufheizungsprozesses zeigt.

Auf der Reykjanes-Halbinsel und insbesondere im Bereich von Svartsengi war es in den letzten Stunden relativ ruhig und der Ausbruch lässt weiter auf sich warten.

Santorin: Forscher arbeiten mit Hochdruck

Mehrere Forschergruppen arbeiten auf Santorin – Weitere Erdbeben detektiert

Es ist nun gut einen Monat her, dass die außergewöhnlich starke Erdbebenserie nordöstlich der griechischen Insel Santorin für Unruhe sorgte und eine Katastrophenstimmung hervorrief. Zwar hat die Hochphase der seismischen Aktivität nachgelassen, doch der Untergrund bei Santorin ist noch immer nicht völlig zur Ruhe gekommen: Täglich werden weitere Erschütterungen registriert. Das stärkste Beben von gestern erreichte eine Magnitude von 3,2. Heute gab es Mittag gab es erneut einen kleinen Erdbebenschub, so dass man auf der EMSC-Shakemap 11 Markierungen sieht. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,3.

Inzwischen sind mehrere internationale Forscherteams in der Erdbebenregion eingetroffen. Sie messen u.a. die seismische Aktivität, um die Ursache der starken Beben zu ergründen. Eine zentrale Hypothese ist, dass aufsteigendes Magma zumindest teilweise für die Erdbeben verantwortlich war. Unklar ist jedoch, ob das Magma der treibende Faktor der Aktivität war oder lediglich einen sekundären Effekt darstellte – etwa durch das Auffüllen von Rissstrukturen eines Rifting-Prozesses.

Präzise Erfassung kleinster Erdbeben mit neuen Messgeräten des GFZ

Fest steht, dass die unbewohnte Insel Anydros im Zentrum der seismischen Aktivität lag und sich derzeit weiter hebt. Entlang dort verlaufender Bruchzonen kann Magma aufsteigen. Es gibt Hinweise darauf, dass sich in einigen Kilometern Tiefe ein Magmakörper bildet. Während die stärkeren Beben allmählich nachlassen, treten weiterhin schwächere Erschütterungen auf, die mit herkömmlichen Messstationen nur unzureichend erfasst werden. Um diese besser zu detektieren, hat ein Team des GFZ Potsdam kürzlich ein Seismometer-Array und Deformations-Sensoren auf Anydros installiert.

Neben vulkanotektonischen Erdbeben sollen auch sogenannte Slow-Slip-Events erfasst werden: diese extrem langsam ablaufenden Erdbeben lassen die Wegbahnung von Magma erkennen. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit dem griechischen Institut NOA eine GPS-Station eingerichtet, um geodynamische Veränderungen der Insel zu überwachen.

Projektleiter Prof. Dr. Marco Bohnhoff erklärt in einer Pressemeldung:
Dank mehrerer hochfrequenter Seismometer können wir Mikrobeben lokalisieren und verfolgen, ob das Magma weiter zur Oberfläche aufsteigt oder sich stabilisiert. Auch eine Bewegung in Richtung Santorin wurde beobachtet.

Diese Daten helfen den griechischen Behörden, Gefährdungsszenarien zu bewerten und gegebenenfalls Warnungen auszugeben.

Ozeanografische Mission HYDROMOX untersucht hydrothermale Aktivität

Das Forschungsteam des Santorini Submarine Observatory (SANTORY) gab am Samstag in einer Presseerklärung bekannt, dass es an der ozeanografischen Expedition HYDROMOX (Hydrothermale Modulation der Caldera-Explosivität) teilnimmt. Die Mission wird mit dem britischen Forschungsschiff DISCOVERY in der Santorin-Caldera durchgeführt.

Ein zentrales Ziel ist die Untersuchung des hydrothermalen Feldes am Unterwasservulkan Kolumbos, das seit dem Erdbeben im Februar 2025 erstmals wieder mit dem autonomen Unterwasserfahrzeug IRIS erforscht wird. Dabei werden Flüssigkeiten und Gase aus hydrothermalen Schloten entnommen sowie die Temperaturen der hydrothermalen Austritte und des Vulkankraters gemessen. Natürlich werden auch Wasserproben für chemische Analysen gesammelt.

Das SANTORY-Team hatte das submarine Hydrothermalfeld von Kolumbos bereits im Herbst 2023 untersucht und festgestellt, dass sich sowohl die chemische Zusammensetzung der Fluide als auch ihre Temperatur bereits damals verändert hatten. Diese Beobachtungen deuteten auf einen aktiven Magmakörper unter dem Vulkan hin, von dem im Februar möglicherweise eine Intrusion ausging.

Die Arbeit der Forscher konzentriert sich als im Wesentlichen darauf Magmaansammlungen im Untergrund aufzuspüren und zu lokalisieren. Auch wenn bislang keine Daten veröffentlicht wurden, die direkt bestätigen, dass die Beben durch magmatische Aktivität ausgelöst wurden, scheint man das in der Fachwelt doch stark anzunehmen.