Schwarmbeben im Vogtland klingt langsam ab – dennoch weiteres Beben M 2,2 detektiert
Der Erdbebenschwarm im Vogtland an der Grenze zwischen Deutschland und der Tschechei hat bereits gestern angefangen nachzulassen, doch heute Morgen hat es wieder eine Serie von Erdbeben gegeben, die zum Teil von den Anwohnern gespürt worden sein sollen. Dabei hatte das stärkste Beben eine Magnitude von 2,2 und lag damit deutlich unter der eigentlichen Wahrnehmbarkeitsgrenze von M 3,0. Werden schwächere Erschütterungen wahrgenommen, dann liegen die Erdbebenherde besonders flach, was hier aber auch nicht der Fall war, denn die Tiefe des Hypozentrums wird vom Thüringer Erdbebendienst mit 10600 m angegeben. Das Epizentrum wurde westlich von Luby lokalisiert. Dieses Erdbeben ereignete sich um 06:18:13 UTC. Zudem gab es drei weitere Erschütterungen mit Magnituden zwischen 1,3 und 1,6.
Die Anzahl manuell ausgewerteter Erdbeben, die sich innerhalb von 3 Tagen manifestierten, betrug 79. Diese Zahl steht in einem krassen Kontrast zu 13218 automatisch erfassten Erdbeben, die vom Portal Erdbebennews veröffentlicht wurden. Hierbei handelt es sich um Beben der beiden Erdbebenschwärme bei Luby und Klingental. Sollte diese Zahl stimmen, wären das in Bezug auf die Anzahl der Beben zwei sehr starke Schwarmbeben gewesen, die ihresgleichen suchen.
Die automatisch detektierten Beben wurden auch auf der Erdbebenwebsite der Tschechischen Akademie der Wissenschaften angezeigt, die aber inzwischen offline genommen wurde. Zu finden ist nur noch eine Seite, die eine Handvoll manuell überprüfter Beben anzeigt. Da stellt man sich natürlich die Frage, ob die übermittelten bzw. automatisch übernommenen Daten korrekt sind. Auf den Seismogrammen sind jedenfalls sehr viele kleine Zipper zu sehen, die auf Mikrobeben hindeuten.
Im Vogtland kommt es seit Jahrzehnten immer wieder zu Erdbebenschwärmen, die nach Auffassung vieler Geowissenschaftler mit der Bewegung magmatischer Fluide zusammenhängen. In den letzten Jahren wanderten die Epizentren nordwärts und die Hypozentren in Richtung Oberfläche.