Datum 14.03.2025 | Zeit: 19:37:16 UTC | Koordinaten: 41.913 ; 15.454 | Tiefe: 9 km | M 5,1
Mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,1 erschüttert Region um Foggia in Italien
Soeben wurde von den Erdbebendiensten GFZ und EMSC ein Erdbeben der Magnitude 5,1 gemeldet, das die süditalienische Region um Foggia erschüttert hat. Das Epizentrum wurde 51 Kilometer nord-nordwestlich der Stadt verortet und lag kurz vor der Adriaküste Italiens. Der Ort Sannicandro Garganico liegt nur 12 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Das Hypozentrum befand sich in 9 Kilometern Tiefe.
Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, größere Schäden wurden bis jetzt nicht gemeldet. Vorsichtshalber wurden Züge auf der Strecke Bari-Pescara gestoppt, da die Gleise auf Schäden kontrolliert werden sollten. Besorgte Bürger verließen ihre Wohnungen und flüchteten auf die Straßen: Szenen, wie wir sie erst vor wenigen Tagen in Pozzuoli gesehen haben. Die Campi Flegrei liegen auf der anderen Seite des italienischen Stiefels, nur ein paar hundert Kilometer von Foggia entfernt. Dort gab es heute ein weiteres spürbares Beben M 3,5. Doch zurück nach Foggia, wo dem Hauptbeben mehrere schwache Erdstöße folgten.
Die tektonische Situation der Erdbebenregion ist komplex, denn hier verlaufen mehrere Störungszonen. Das dominanteste Störungssystem ist jenes entlang der westlichen Plattengrenze des Adriatischen Sporns entlang der Kompressionszone des Apennins. Hier stößt die Adriatische Mikroplatte, ein Fortsatz des Afrikanischen Kontinents, gegen die europäische Kontinentalplatte, ein Prozess, der Gebirge wachsen lässt und für viele Erdbeben in Italien verantwortlich ist, doch nicht für das aktuelle Beben. Im Bereich von Foggia münden in diese Störungszone entlang der Gebirgsfront zahlreiche kleinere Störungszonen. Nordöstlich von Foggia liegt die Gargano-Halbinsel, vor deren Küste sich das Beben manifestierte. Diese Halbinsel wird von der grob in Ost-West-Richtung verlaufenden Gondola-Störung durchzogen. Hierbei handelt es sich um eine sinistrale Blattverschiebung. Diese Störung war für die Erdbeben verantwortlich.
Update: Inzwischen wurde die Magnitude auf m 4,8 korrigiert.