Fuego: Schloträumer beendete Pause

Starke Explosion am Fuego deckte Gipfelbereich mit glühender Tephra ein. © Afar-TV

Starke Explosion beendete mehrwöchige Eruptionspause am Fuego – Glühende Tephra deckte Gipfelbereich ein

Heute Nacht begann der guatemaltekische Vulkan Fuego nach gut 7-wöchiger Ruhe wieder mit seinen Eruptionen. Auf der Afar-Livecam ließ sich das Erwachen des Vulkans gut verfolgen, denn die Wetterbedingungen waren gut, so dass man sogar auf den Gipfel zoomen konnte, ohne dass das Bild verwackelte. Ein Erwachen des Vulkans kündigte sich gegen 01:24:00 Uhr an, als langsam Lava im Förderschlot aufzusteigen begann und aufsteigender Dampf rot illuminiert wurde. Die Initialzündung der eruptiven Tätigkeit manifestierte sich um 02:54:45 Uhr. Eine besonders starke Explosion warf glühendes Material mehrere hundert Meter hoch aus und deckte den gesamten Gipfelbereich mit glühender Tephra ein. Sie rutschte in Form von Schuttlawinen durch die Abflussrinnen auf der Vulkanflanke und dürfte auch die Vegetationsgrenze erreicht haben. Die Tätigkeit dauerte ca. 3 Minuten, bis wieder Ruhe einkehrte. Doch diese währte nicht lange, denn im Laufe der Nacht kam es zu mehreren Explosionen und Phasen länger anhaltender Aktivität, so dass eine kleine Lavafontäne entstand. Im Laufe des Morgens gab es einige kleinere Eruptionen.

MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 147 MW. Sie dürfte in Verbindung mit der starken explosiven Tätigkeit gestanden haben. Das VAAC Washington brachte eine VONA-Warnung heraus, nach der Vulkanasche in 4800 m Höhe detektiert wurde, was sich mit den Angaben der Vulkanologen von INSIVUMEH deckt. Dort heißt es, dass es zu Ascheniederschlag in Ortschaften am Fuß des Vulkans gekommen ist. Man verweist auf die Vulkangefahren und darauf, dass man auch in den Ortschaften besondere Vorsicht walten lassen sollte: Gase und Asche sind gesundheitsgefährdend und starke Explosionen könnten Fensterscheiben zum Bersten bringen.




Der Fuego brach zuletzt im Jahr 2018 katastrophal aus. Damals erreichten pyroklastische Ströme die Ortschaften am Fuß des Vulkans und töteten mehr als 300 Menschen.

Eingangs schrieb ich, dass die Ruhepause des Fuegos durch die Explosion beendet wurde. Ganz ruhig war der Vulkan aber in dieser Ruhephase auch nicht, denn es stieg Dampf auf, der zeitweise auch leichte Ascheemissionen enthielt.

Montagne Pelée: Steigerung der Erdbebenaktivtät

Anstieg der seismischen Aktivität unter dem Montagne Pelée festgestellt – 27 Beben in einer Woche

Die seismische Aktivität unter dem Montagne Pelée, einem aktiven Schichtvulkan auf der Karibikinsel Martinique, zeigt weiterhin einen leichten Anstieg. Doch auch wenn sich die Zahl der registrierten Erdbeben verdoppelt hat, bleibt die seismische Aktivität insgesamt moderat. Kurzfristig ist nicht mit einer neuen Eruption zu rechnen, langfristig betrachtet kann es jedoch anders aussehen.




Laut dem aktuellen Wochenbericht des Observatoire Volcanologique et Sismologique de Martinique (OVSM) wurden während des Beobachtungszeitraums zwischen dem 28. Februar und dem 7. März 2025 insgesamt 27 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden im Bereich der Mikroseismizität registriert. Keines der jüngsten Erdbeben war für die Bevölkerung spürbar. Diese seismischen Ereignisse traten in einer bekannten aktiven Zone des Vulkans in einer Tiefe zwischen 1.000 und 1.400 Metern unterhalb des Gipfels auf.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Fluidaufstieg, der Mikrofrakturen im Gestein verursacht. Diese Beben treten am Montagne Pelée seit sieben Jahren auf und stehen im Zusammenhang mit der langsamen Aufheizung des Vulkans.

In der Vorwoche verzeichnete das OVSM zwölf vulkanisch bedingte Erdbeben. Damit ergibt sich für den Zeitraum der vergangenen vier Wochen eine Gesamtzahl von 41 registrierten Erdbeben, was einem wöchentlichen Durchschnitt von 10 bis 11 Ereignissen entspricht.

Während Phasen vulkanischer Reaktivierung, wie sie bei Schichtvulkanen wie dem Montagne Pelée auftreten können, ist es üblich, dass die seismische Aktivität sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Intensität variiert.

Derzeit bleibt die Alarmstufe auf „Gelb“, was bedeutet, dass der Vulkan bald ausbrechen könnte, aber noch keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung besteht.

Der Montagne Pelée wurde durch seinen katastrophalen Ausbruch am 8. Mai 1902 weltbekannt, bei dem große pyroklastische Ströme die Stadt Saint-Pierre auslöschten. Diese Eruption gilt als eine der tödlichsten des 20. Jahrhunderts: Von den rund 28.000 Einwohnern der Stadt überlebten nur zwei Menschen, darunter der Gefangene Ludger Sylbaris, der sich in einer fensterlosen Zelle befand.

Die Eruption war so charakteristisch, dass nach ihr ein eigener Eruptionstyp benannt wurde: die peléanische Eruption, die durch seitwärts gerichtete Explosionen gekennzeichnet ist.

USA: Waldbrand verursacht Ausnahmezustand auf Long Island

Waldbrände im US-Bundesstaat New York löst Ausnahmezustand aus – Long Island besonders betroffen

In einigen Gebieten der US-Ostküste herrscht aktuell eine große Trockenheit. Sie begünstigt das Entstehen von Waldbränden, die in Kombination mit starken Winden gestern dazu führten, dass sich die Feuerfronten von vier Waldbränden auf Long Island bei New York City schnell ausbreiteten. Während drei der Brände inzwischen eingedämmt werden konnten, ist einer weiterhin außer Kontrolle und zerstörte mehrere Gebäude nahe eines Militärflughafens. Gouverneurin Kathy Hochul rief den Ausnahmezustand aus.

Long Island ist vielen Deutschen sicherlich aus amerikanischen Spielfilmen als Wohnort der Reichen von New York bekannt. Die etwa 190 Kilometer lange Insel wird durch den East River von Manhattan und dem Rest von New York City getrennt und zählt zu den dicht besiedelten Inseln der USA. Die Hamptons sind eine wohlhabende Region im Osten von Long Island, die für ihre luxuriösen Anwesen mit Strandblick bekannt ist. Ausgerechnet am Rand dieser Region entstanden die vier Brände und sorgten für Besorgnis unter den Anwohnern, insbesondere nach den Dramen, die sich im Januar in Malibu bei Los Angeles abspielten. In diesem Zusammenhang darf über die Ursache der Brände spekuliert werden – möglicherweise handelt es sich um Brandstiftung.

Starke Winde fachten die Flammen an, wodurch dichter Rauch aufstieg. Infolgedessen wurde ein Militärstützpunkt evakuiert und eine wichtige Autobahn gesperrt. Die Feuer wüteten in Center Moriches, East Moriches, Eastport und Westhampton. Bereits kurz nach 13 Uhr breitete sich dichter Rauch über das East End von Long Island aus und bedrohte Wohngebiete.

Zwei Geschäftsgebäude wurden beschädigt, Wohnhäuser blieben jedoch verschont. Ein Feuerwehrmann erlitt Gesichtsverbrennungen und wurde ins Krankenhaus geflogen.




Gouverneurin Kathy Hochul sicherte staatliche Unterstützung für die Brandbekämpfung in den Pine Barrens zu – einem Waldgebiet mit mehreren Pendlerstädten östlich von New York City. Sie erklärte, dass Evakuierungen in Westhampton notwendig seien und weitere nicht ausgeschlossen werden könnten. (Bild: Mike Signorelli/FB)

Merapi: Steigerung der Erdbebentätigkeit im März

Merapi steigert Seismizität deutlich – Domwachstum und Schuttlawinenabgänge

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java hat seine seismische Aktivität deutlich gesteigert. Der Anstieg der Hybriderdbeben begann bereits in der letzten Februarwoche, wie aus einem Histogramm zur Erdbebenhäufigkeit hervorgeht, das beim VSI eingesehen werden kann. Am 22. Februar wurde nur eine sehr geringe Anzahl dieses Erdbebentyps festgestellt – damals registrierte man 25 Hybriderdbeben. Bis gestern stieg der Wert auf 131 an.

Hybriderdbeben weisen sowohl Eigenschaften von langperiodischen Beben als auch von vulkanotektonischen Erschütterungen auf. Sie stehen mit Fluidbewegungen im Zusammenhang, die Gesteinsbrüche verursachen können, und deuten daher auf Magmenaufstieg hin. Am Merapi erfolgt dieser Prozess immer wieder in Phasen.




Mit einer gewissen Verzögerung setzt dann meist auch ein beschleunigtes Domwachstum ein – ein Phänomen, das derzeit erneut beobachtet wird. Die aktuellen Werte des jüngsten Wochenbulletins des BPPTKG beziehen sich jedoch nur auf den 20. Februar, eine Zeit, in der die seismische Aktivität und der Magmenaufstieg noch vergleichsweise gering waren. Trotzdem war das Volumen des Doms am südwestlichen Kraterrand bereits auf 3.546.200 Kubikmeter angewachsen, während der zentrale Lavadom weitgehend unverändert blieb.

Nicht nur die Anzahl der Hybriderdbeben nahm zu, sondern auch die seismischen Signale von Steinschlägen und Schuttlawinen. Allein gestern wurden 143 solcher Ereignisse von Seismografen registriert, darunter auch einige glühende Schuttlawinen. Im Vergleich zum 22. Februar entspricht das einem Anstieg von knapp 10 %. Die maximale Reichweite der Abgänge betrug in der vergangenen Woche zwei Kilometer, wobei sich die Lawinen durch verschiedene Schluchten an den Vulkanhängen bewegten.

In Phasen beschleunigten Domwachstums steigt auch das Risiko pyroklastischer Ströme. Deshalb ist in diesen Zeiten besondere Vorsicht am Merapi geboten.

Der Alarmstatus des Merapi bleibt auf „Orange“. Um den Gipfelkrater besteht eine asymmetrische Sperrzone, die je nach Gebiet zwischen drei und sieben Kilometern variiert. (Bild: © VSI)