Ätna: Lavastrom und Erdbeben am 24. Februar

Nächtliche Eruption am Ätna. © Liotta Marisa

Ätna ist effusiv und explosiv tätig – Erdbeben Mb 2,6 im Süden des Vulkans

Am Ätna hält die eruptive Tätigkeit weiter an und der Vulkan ist effusiv und explosiv aktiv. Aus dem Förderschlot an der Basis der Bocca Nuova, der sich am 8. Februar auf 3050 m Höhe bildete, wird wieder Lava eruptiert. Seit gestern hat die Länge des neuen Stroms, der dem Weg des bekannten Lavafelds folgt, signifikant zugenommen. In der letzten Nacht bewegte er sich wieder über den Steilhang unterhalb des Kraterkegel-Plateaus und könnte sogar wieder die Baumgrenze erreichen und zur früheren Lavafront aufschließen. Diese befand sich zuletzt in mehr als 4 Kilometern Entfernung zum Förderschlot.

Doch der Ätna war gestern nicht nur effusiv tätig, sondern erzeugte auch strombolianische Eruptionen aus mehreren Schloten des Südostkraters, wobei auch Schlote auf der Nordwestseite des Kegels aktiv waren. Einer könnte sich sogar zwischen dem Südostkrater und der Boca Nuova befinden. Mit der explosiven Tätigkeit einher geht ein erhöhter Tremor, der sich im unteren roten Bereich bewegt.

Das INGV meldete gestern Abend zudem ein Erdbeben ML 2,6, das sich um 00:35:20 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von 2,0 km manifestierte. Das Epizentrum wurde auf der unteren Süd-Südostflanke bei San Giovanni la Punta lokalisiert. Vermutlich war es ein tektonisches Beben, das an einer lokalen Störungszone entstand, da Magmabewegungen im Untergrund Spannungen verursachten. Das Beben ist noch nicht auf der INGV-Shakemap eingetragen, es könnte aber sein, dass es Teil eines Schwarmbebens war, bei dem auch schwächere Erschütterungen auftraten.

Darüber hinaus gab es nicht nur das Erdbeben am Ätna, sondern auch mehrere Erdstöße im Bereich der italienischen Stiefelspitze von Kalabrien. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,3. Auch im Tyrrhenischen Meer gab es eine Erschütterung.

Äthiopien: Erdbeben am 24. Februar

Drei Beben in der Awash-Region. © EMSC

Weitere Erdbeben in der Awash-Region in Äthiopien – Stärkste Erschütterung Mw 5,3

In der äthiopischen Awash-Region kam es heute Nacht zu drei mittelstarken Erdbeben. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 5,3. Zwei weitere Erschütterungen erreichten Magnituden von Mw 4,7 und Mw 4,5. Da die Tiefen der Erdbebenherde nicht genau bestimmt werden konnten, wurden sie auf 10 Kilometer fixiert. Es ist gut möglich, dass sie tatsächlich flacher lagen. Der Grund für die ungenaue Tiefenbestimmung liegt darin, dass es in der Region zu wenige Seismografen gibt. Auch die Lokalisierung der Epizentren ist ungenau.

Die Beben stehen im Zusammenhang mit den Magmenintrusionen von Oktober 2024 und Januar 2025, die auch mit einer verstärkten Spreizung des auslaufenden Ostafrikanischen Riftvalleys einhergingen. Zwischen den Vulkanen Fentale und Dofan intrudierte Magma in Form eines Gangs, wodurch sich der Boden stellenweise um bis zu 130 cm hob. Am Ausgangspunkt der Intrusion, dem Vulkan Fentale, sank der Boden um mehr als einen Meter ab. Seit Mitte Januar schwebte über der Caldera des Fentale eine lange Zeit als rätselhaft eingestufte Wolke, die später als Methan identifiziert wurde. Diese Wolke ist auf dem jüngsten Satellitenbild nicht mehr zu erkennen, dafür aber Fumarolen am Südrand der Caldera.




Die Intrusion schuf mehrere neue Thermalgebiete mit starker hydrothermaler Aktivität. Fotos aus der letzten Woche dokumentierten sogar Schlammgeysire.

Beeinflussen Beben bei Awash den Vulkan Erta Alé?

In den letzten Tagen gab es auch Erdbeben in anderen Regionen des Ostafrikanischen Rifts, unter anderem in Mosambik und Eritrea. Letzteres Beben hatte eine Magnitude von 4,3 und manifestierte sich unweit der äthiopischen Vulkane Dallol und Erta Alé. An diesem Vulkan gab es in den vergangenen Monaten häufige Lavaüberläufe, die seit der Intrusion bei Awash im Januar jedoch nicht mehr aufgetreten sind. Sentinel-Satellitenaufnahmen zeigen im Infrarotspektrum noch einige Hotspots, bei denen es sich um heiße Förderschlote der Hornitos handelt, doch Lavaströme fehlen. Ob das Zufall ist oder ob die Aktivität durch die Vorgänge im 550 Kilometer entfernt gelegenen Awash abgewürgt wurde, ist eine interessante Frage. Die Forschung geht davon aus, dass starke Erdbeben mit einer Magnitude ab 6 Vulkanausbrüche bis in eine Entfernung von 1000 Kilometern beeinflussen können. Vielleicht reichten die Beben im 5er-Bereih auch aus um den Erta Alé zu beeinflussen.

Japan: Mehr als 20 Tote durch extreme Schneefälle

Rekordwinter in Japan fordert mehrere Menschenleben – bis zu 5 m hohe Schneemassen

Dieses Jahr durchlebt Japan einen der härtesten Wintereinbrüche seit langem: Obwohl der Winter regional lange auf sich warten ließ, kam er dann umso stärker. Seit Anfang Februar schneite es ungewöhnlich viel und in einigen Regionen im Norden des Archipels türmen sich die Schneemassen bis zu fünf Meter hoch. Bilder zeigen verschneite Straßen, in denen Schneefräsen einen metertiefen Kanal gruben. Von Strommasten ragt nur das oberste Drittel aus dem Schnee empor. Besonders betroffen sind die nördlichen Präfekturen Aomori, Niigata, Fukushima und Nagano auf der Hauptinsel Honshu. Aber auch auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido türmt sich der Schnee meterhoch, dort ist man das aber gewohnt und auf harte Winter vorbereitet. Die extremen Wetterbedingungen haben auf Honshu bereits mehr als 20 Menschen das Leben gekostet.




Tote bei Schneeräumung und Bergarbeiten
In der Präfektur Aomori starben neun Menschen, sechs von ihnen bei der gefährlichen Schneeräumung von Dächern. Ähnlich wie nasse Vulkanasche kann auch die Schneelast so groß werden, dass Dächer einzustürzen drohen, wenn sie von den Schneemassen nicht befreit werden. Auch in der durch die Atomkatastrophe bekannt gewordenen Region Fukushima gab es tragische Vorfälle: Drei Hotelmitarbeiter, die Reparaturen an einem Thermalbad in den Bergen durchführen wollten, wurden vermisst gemeldet und später tot aufgefunden.

Verkehrschaos und Lebensgefahr durch Schneemassen
Die Schneefälle sorgen für erhebliche Probleme im Alltag. Straßen sind unpassierbar, Wasserleitungen gefrieren, und es besteht akute Lawinengefahr. In Teilen der Präfektur Aomori fielen innerhalb weniger Stunden 25 Zentimeter Neuschnee. Anhaltender Schneefall beeinträchtigt zudem den Bahn- und Flugverkehr.

Warum schneit es dieses Jahr so stark?
Japan gehört ohnehin zu den schneereichsten Regionen der Welt, insbesondere entlang der Küste des Japanischen Meeres. Doch in diesem Jahr sind die Schneemengen außergewöhnlich hoch. Ein Hauptgrund ist das Zusammenspiel kalter Luftmassen aus Sibirien mit feucht-warmen Luftströmen aus dem Japanischen Meer. Diese Wetterlage führt zu intensiven Schneefällen, die in kurzer Zeit enorme Mengen an Niederschlag bringen. Experten vermuten zudem, dass die globalen Klimaschwankungen, einschließlich veränderter Meeresströmungen, die Intensität der Schneestürme verstärken könnten.

Während sich die Lage im Westen Japans langsam entspannt, erwartet der Wetterdienst bis zum Wochenende weitere starke Schneefälle in den nördlichen Präfekturen. Die Gefahr von Lawinen und weiteren Unfällen bleibt hoch.

Als Kuriosum sein angemerkt, dass es auch im Süden Japans schneite und man zeitweise in Höhenlagen am Vulkan Sakurajima Schnee hatte.