Sakurajima: Die ersten 4 VONA-Meldungen in 2025

Sakurajima mit neuer Eruptionsserie -Vulkanasche in 2700 m Höhe

Der japanische Vulkan Sakurajima startete gut ins neue Jahr und löste beim VAAC Tokio die ersten 4 VONA-Meldungen in 2025 aus. Demnach erzeugten explosive Eruptionen Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstiegen und in südwestlicher Richtung geweht wurden. Der stärkste Ausbruch manifestierte sich heute Nachmittag gegen 14:44:00 Uhr japanischer Zeit und war bei bestem Wetter via Livestream zu beobachten gewesen. Bei wenig Wind über dem Krater stieg die Aschewolke zunächst einige Hundert Meter schön senkrecht auf, bevor sie seitwärts verdriftet wurde.

Das JMA brachte zu dieser Eruption bislang nur eine kurze Notiz heraus, nach der Vulkanasche eine Höhe von 1300 m über dem Krater erreichte.

Bei Eruptionen Ende Dezember wurde Asche in 2200 m Höhe über dem Krater detektiert. Es kam zu Aschenniederschlägen in Vulkannähe. Größere Tephrablöcke wurden über 1 Kilometer weit ausgeworfen und landeten unterhalb der 7. seismischen Messstation am Vulkanhang.

Während am Sakurajima selbst eine leichte Subsidenz infolge von Deflation festgestellt wird, die vor gut einem Jahr begann, scheint sich der tiefere Untergrund der Aira-Caldera, in der der Sakurajima liegt, weiter auszudehnen. Dort sammelt sich ein größerer Magmenkörper und die Vulkanologen sehen ein großes Risiko für stärkere Eruptionen, die innerhalb von Monaten einsetzen könnten.

Zwischen dem 27. und 30. Dezember war die Seismizität unter dem Sakurajima vergleichsweise gering. Am 28. Dezember wurden aber immerhin 10 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxidausstoß wird als hoch eingestuft, ohne genauere Angaben zu machen.

Der Sakurajima gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans und wetteifert mit dem südlich gelegenen Suwanose-jima um den ersten Platz in Bezug auf die Anzahl der Ascheeruptionen. Vergleicht man die Anzahl der VONA-Meldungen im abgelaufenen Jahr, dann liegt der Suwanose-jima mit 342 Meldungen vor dem Sakurajima, der es auf 207 Meldungen brachte. Dafür sind die Explosionen am letzteren Vulkan oft stärker als am Suwanose-jima. Heute gab es von ihm bis jetzt aber nur 2 VONA-Meldungen.

Santiaguito: Lahar am 01.01.2025

Lahar am Santiaguito Warnung vor 1 m großen Blöcken im Schlammstrom

Die erste Meldung des neuen Jahres handelt vom guatemaltekischen Vulkan Santiaguito, der in den letzten Wochen hier häufiger Erwähnung fand: Starke Regenfälle lösten einen Lahar aus, der von der Südwestflanke des Lavadoms ausging und durch eine der Abflussrinnen in Richtung einer Hacienda floss. Die Katastrophenschutzbehörde CONRED gab eine Warnung heraus, in der davor gewarnt wird, dass der Lahar nicht nur aus Schlamm bestand, sondern bis zu einem Meter durchmessende Blöcke mit sich führte. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Abgängen kommt. Menschen sollten vor allem Flussläufe und Schluchten meiden, da es hier bereits durch kleine Lahare besonders gefährlich werden kann.

Lahare entstehen in erster Linie dann, wenn sich Regenwasser und bereits abgelagerte Vulkanasche auf einem Vulkanhang vermischen und so Schlamm bilden. Dabei werden oft nicht nur große Lavablöcke mobilisiert, sondern auch Äste und Baumstämme. Besonders gefährlich kann es auf Brücken werden, wenn die mitgeführte Fracht an Brückenpfeilern hängen bleibt und so einen Damm bildet. Innerhalb von Sekunden kann ein Lahar dann die Brücke überfluten oder im Extremfall sogar einreißen.




Unwetter verursachte nicht nur Lahar, sondern auch Überflutungen in Quetzaltenango

Der Regen kam in Form eines starken Unwetters, das in der Region um den Vulkan Überschwemmungen verursachte. So wurden aus Quetzaltenango, der größten Stadt am Santa Maria/ Santiaguito, Bilder in sozialen Medien geteilt, die überflutete Straßen und eingestürzte Mauern zeigen.

Obwohl Trockenzeit in Guatemala ist, scheint das Wetter zu machen, was es will, denn in den letzten Wochen kam es häufiger zu vergleichbaren Unwettern. Ein Vnet-Leser Thoma schrieb mir heute Morgen, dass er Silvester auf dem Fuego verbrachte: Der Vulkan eruptierte bis zu 8 Mal in der Stunde, pausierte zwischendurch aber auch mal länger. Zudem verhinderte am Aufstiegstag Nebel stundenlang die Sicht auf das Feuerwerk. Er meinte, dieses Jahr würde es in Guatemala keine richtige Trockenzeit geben und das Wetter wäre sehr durchwachsen.

Doch zurück zum Santiaguito: Der Domvulkan erzeugt zwischen 1 und 4 Explosionen pro Stunde. Vom Dom und von dem Frontbereich des gedeckelten Lavastroms gehen glühende Schuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme ab. Bereits gestern wurde nicht ausgeschlossen, dass es zu Laharen kommen könnte.