USA: Erneute Waldbrände bei Los Angeles

Neuer Waldbrand im Großraum Los Angeles – Starke Winde begünstigen Ausbreitung

Am Mittwochmorgen ist im Großraum Los Angeles ein erneuter Wald- und Buschbrand ausgebrochen. Ort des Geschehens ist eine bergige Region bei Castaic Lake, etwa 72 Kilometer nordwestlich von Los Angeles gelegen. Das sogenannte Hughes-Feuer breitete sich im Laufe des Tages auf eine Fläche von gut 40.000 Quadratkilometern aus, angefeuert von starken Winden. Obwohl zunächst keine Gebäude direkt bedroht waren, wurden 31.000 Menschen zur Evakuierung ihrer Heimat aufgerufen. Für 23.000 Personen wurde eine Evakuierungsvorwarnung ausgegeben. Die höchste Alarmstufe gilt zunächst bis Donnerstag, dann wird die Situation erneut bewertet.

Aktuell sind die Bedingungen für die Brandbekämpfer ungünstig, denn die starken Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 48 km/h treiben die Flammen weiter vor sich her und verteilen Funken über ein großes Areal, so dass die Flammen auch auf bewohntes Gebiet getragen werden könnten. Zudem herrscht große Trockenheit und das Buschwerk ist ausgetrocknet und brennt daher wie Zunder.




Dieser neue Brand liegt nördlich von zwei großen Bränden, die Anfang des Monats bereits zahlreiche Wohngebiete verwüstet haben und Tausende Häuser niederbrannten. 28 Menschen kamen bei den Feuern am Stadtrand von Los Angeles ums Leben. In den Nachrichten war zu sehen gewesen, wie Bewohner ihre Gärten mit Wasser abspritzten, während andere hastig evakuiert wurden. Flugzeuge wurden eingesetzt, um die lodernden Flammen an den Hängen von Hollywood Hills zu löschen.

Heute Morgen gab der Feuerwehrchef Anthony Marrone bekannt, dass Fortschritte in der Brandbekämpfung erzielt werden: Das Feuer war in den Morgenstunden zu 14 % eingedämmt, doch bei der hohen Dynamik des Feuers droht, sich die Situation weiter zu verschärfen.

Im Gegensatz zu den verheerenden Bränden in Palisades und Eaton, die mindestens 28 Menschen das Leben kosteten, zeigt der Hughes-Brand andere Dynamiken.

Äußerst dynamisch, aber leider wenig verlässlich, präsentiert sich die neue Regierung unter Trump. Der frischgebackene Präsident drohte dem Gouverneur von Kalifornien damit, dass Washington die Hilfen zur Brandbekämpfung einstellen werde, wenn man in Kalifornien das Wassermanagement nicht ändere. Aufgrund der dürrenbedingten Wasserknappheit ist das Wasser teilweise limitiert, der Wasserablauf aus den Reservoirs ist gedrosselt. Trump fordert, das Wasser laufen zu lassen. Das demokratisch regierte Kalifornien setzt auf Klimaschutz und Gouverneur Gavin Newsom lehnt sich offen gegen den Klimawandelleugner Trump auf.

Kilauea: Fünfte Episode der Eruption hat begonnen

Erneuter Vulkanausbruch am Kilauea startete heute Nacht – 5. eruptive Episode der Phase

Am Kilauea auf Hawaii hat heute Nacht europäischer Zeit der 5. Ausbruch der aktuellen eruptiven Phase begonnen. Auf Hawaii war es noch der 22. Januar um 15.00 Uhr mittags. Die On-off-Eruption fing am 23. Dezember 2024 an und pausierte seitdem vier Mal. Die letzte Pause begann am 18. Januar und dauerte somit gut 4 Tage. In dieser Zeit wurde eine Bodenhebung von gut 9 Mikrorad festgestellt, was auf einen recht großen Magmenzustrom aus dem tief gelegenen Speicherreservoir in das flachliegende Speichersystem unter der Caldera hindeutet.

Episode 5 begann mit kleinen Spritzfontänen um ungefähr 14:57 Uhr und Lavaströmen ab 14:59 Uhr und steigerte sich vergleichsweise schnell. Schon früher am Tag wurde sporadisches Lavaspattering beobachtet. Aktuell wird eine Lavafontäne mit einer Höhe über 10 Metern aus dem Nordschlot gefördert, die einen Lavastrom speist, der den Boden des Halema’uma’u-Kraters teilweise mit Lava überschwemmt. Es gibt keine Anzeichen von Aktivität am Südschlot.




Kurz vor Eruptionsbeginn nahmen die seismischen Erschütterungen zu und es setzte schwacher Tremor ein. Der Neigungsmesser in Uēkahuna zeichnet zunächst weiterhin eine Inflation unter Halemaʻumaʻu auf, doch im Verlauf des Ausbruchs ging die Bodenhebung in eine deflationäre Subsidenz über.

Jede Episode von Lavafontänen seit dem 23. Dezember 2024 dauerte 14 Stunden bis 8 Tage, und die Episoden waren durch Pausen in der Eruptionsaktivität von weniger als 24 Stunden bis 12 Tagen getrennt.


Vulkangefahren auf am Kilauea

Der Ausbruch findet in einem abgesperrten Bereich des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks statt. Die größte Gefahr für Anwohner und Besucher des Parks geht von den hohen Konzentrationen vulkanischer Gase aus – vor allem Wasserdampf (H₂O), Kohlendioxid (CO₂) und Schwefeldioxid (SO₂). Diese Gase können in Windrichtung weitreichende Auswirkungen haben. Während eines Ausbruchs wird kontinuierlich SO₂ vom Gipfel freigesetzt, das in der Atmosphäre reagiert und den sichtbaren Dunst erzeugt, der als Vog (vulkanischer Smog) bekannt ist.

Eine weitere Gefahr sind Peles Haare – feine Stränge aus vulkanischem Glas, die durch Lavafontänen entstehen und vom Wind verfrachtet werden können. Diese Glasfäden können sich am Boden sammeln und verheddern, wodurch sie manchmal wie Steppenläufer aussehen. Die Verbreitung von Peles Haar hängt von der Aktivität der Lavafontänen und den aktuellen Windverhältnissen ab. Die Lavafäden können zu Augenirritationen und Hautreizungen führen und die Gesundheit beeinträchtigen. Am Vulkan wird das Tragen von Atemmasken und Schutzbrillen empfohlen.

Der Vulkanalarmstatus steht auf „Gelb“ (Watch), der Warnstatus für den Flugverkehr auf „Orange“.

Philippinen: Zwei starke Erdbeben erschüttern Inselwelt

Die Philippinen wurden von zwei Beben Mw 5,7 und 5,4 erschüttert – Leichte Schäden an Infrastruktur

Datum 22.01.25 | Zeit: 23:39:46 UTC | Koordinaten:   10.131 ; 125.180 | Tiefe: 9 km | Mw 5,7

Die Philippineninseln Leyte und Mindanao wurden heute Nacht von einem Doppelwumms in Form von zwei mittelstarken bis starken Erdbeben der Magnituden 5,7 und 5,4 getroffen. Das Hypozentrum des stärkeren Bebens wurde in 9 Kilometern Tiefe ausgemacht, das des schwächeren in 10 Kilometern. Die Epizentren befanden sich 7 km östlich von Liloan auf Leyte und 9 km westlich von Siocon im Westen von Mindanao. Bei beiden Orten handelt es sich um Küstenorte, doch während sich das Beben M 5,7 unter Land manifestierte, lag das Epizentrum des Bebens M 5,4 vor der Küste.

Das Beben bei Liolan verursachte leichte Schäden an der Infrastruktur, wie Risse in Mauern und in Straßen. Beide Beben waren weithin zu spüren gewesen und dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus Gebieten in mehr als 100 Kilometer Entfernung zu den Epizentren vor. Zeitlich vergingen gut 4 Stunden zwischen den Beben. Beim GFZ wurden sie übrigens beide mit der Magnitude 5,7 eingeordnet.

Die Philippinen liegen auf dem Zirkumpazifischen Feuergürtel, entlang dessen sich die meisten Vulkane der Welt aufreihen. So liegt der aktive Vulkan Kanlaon nur 230 Kilometer vom Epizentrum bei Liolan entfernt. Bis zum ebenfalls als aktiv eingestuften Taal auf Luzon sind es gut 660 Kilometer. Damit liegen beide Vulkane im Wirkungskreis des Bebens. Weder Kanlaon noch Taal reagierten mit einer stärkeren Eruption, obgleich es gestern am Taal vor den beiden Erdbeben eine phreatische Eruption gab.

Tektonische Situation der Philippinen

Tektonisch betrachtet stehen die beiden Erschütterungen mit der Kollision der Philippinischen Platte mit der Sundaplatte in Verbindung. Diese Plattenkollision führt entlang des Philippinengrabens zur Subduktion der Philippinenplatte unter die Sundaplatte, was nicht nur Magma erzeugt, sondern auch Erdbeben. Die beiden Erdbeben standen nur indirekt mit dem Philippinengrabens in Verbindung, denn sie manifestierten sich an Störungen der Philippine Fault Zone. Hierbei handelt es sich um eine 1.200 km lange linksseitige Blattverschiebung, die sich von Nordwest nach Südost durch den philippinischen Archipel erstreckt. Sie liegt hinter der konvergenten Grenze des Philippinengrabens und spiegelt die seitliche Bewegung der subduzierenden Philippinischen Seeplatte wider. Die PFZ reicht vom Golf von Davao im Süden über die Inseln Leyte und Masbate bis in die Region Ilocos im Nordwesten von Luzon. Ihre Enden sind durch verzweigte Verwerfungen geprägt, die auf laterale Ausbreitung hinweisen.

Auf der Shakemap oben erkennt man, dass die Seismizität der gesamten Region hoch ist. Am oberen Bildrand sieht man Erdbeben in Taiwan, am unteren Erschütterungen in Indonesien.