Intensives Schwarmbeben trifft deutsch-tschechische Grenzregion im Vogtland
Schwarmbeben kommen in Deutschland ehr selten vor, doch gestern begann ein intensives Schwarmbeben nordöstlich von Klingenthal im Vogtland das weiter anhält und aus mehr als 120 Einzelbeben besteht. Bereits am 2. Januar gab es hier einen kleineren Schwarm aus ca. 20 Beben. Laut dem Geophysikalischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, hatte das stärkste Beben am Donnerstag eine Magnitude von 2,75 und ein Hypozentrum in knapp 10 Kilometern Tiefe. Der stärkste Erdstoß heute schaffte es auf Mb 2,58 in ähnlicher Tiefe. Das waren auch die einzigen Beben mit Magnituden im Zweierbereich. Die Mehrheit der anderen Erschütterungen hatte Magnituden unter 1.
Dem EMSC liegen drei kommentierte Wahrnehmungsmeldungen zum ersten stärkeren Erdstoß am 2. Januar vor. Ein Bebenzeuge schrieb: „Ich hörte einen dumpfen Knall, und anschließend für ca. 10 Sekunden ein Grollen. Auf dem Schrank haben Gegenstände gewackelt.“ Er befand sich in 26 Kilometern Entfernung zum Epizentrum. in einem Kommentar von jemanden in nur 3 Kilometern Entfernung zum Epizentrum heißt es: „Aus dem Tiefschlaf gerissen. Starker Schlag mit Klirren im DG und deutlichem Abrollen. Geschätzt M 3.0“. Tatsächlich wurde vom EMSC eine Magnitude von 2,4 ermittelt und einen Erdbebenherd in 11. Kilometern Tiefe. Diesen Angaben zufolge lag das Beben unter der eigentlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle von M 3,0. Das Epizentrum wurde übrigens 14 km südöstlich von Falkenstein lokalisiert und lag einige Kilometer südlich des Hauptclusters des Schwarmbebens.
In der Region ist man Erdbeben gewohnt: der letzte größere Schwarm über den ich schrieb manifestierte sich im April 2024. Damals vermutete ich ehr tektonische Ursachen hinter den Erdbeben, und wenige die Bewegung magmatischer Fluide, die man aber dennoch nicht als Verursacher ausschließen kann. In der Region liegt die Mariánské-Lázně-Störung, entlang derer es Erdbewegungen geben könnte.
Schwaches Erdbeben auch am Niederrhein
Gestern Nacht wackelten die Schränke und Betten nicht nur im Osten der Republik, sondern auch ganz tief im Westen, genauer, in der deutsch-belgisch-niederländischen Grenzregion bei Aachen. Das Beben hatte eine Magnitude von 2,4 und einen Erdbebenherd in 3 Kilometern Tiefe. Hier dürfte es der geringen Tiefe des Hypozentrums geschuldet gewesen sein, dass man das Beben spüren konnte.