Vulkan Sakurajima brach aus und förderte Asche bis auf 3400 m Höhe
Laut einer VONA-Warnung vom VAAC Tokio eruptierte der japanische Vulkan Sakurajima heute Morgen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3400 m. Starker Wind verdriftete die Aschewolke in Richtung Südosten. Es kam zu Aschefallout in den Gemeinden Tarumi und Kanoya am Fuß des Vulkans.
Auf Livecamaufnahmen einer Kamera, die in Kagoshima in gut 10 Kilometern Entfernung zum Vulkan steht, konnte man das Geschehen gut verfolgen. Die Eruption manifestierte sich am japanischen Nachmittag um 16:42 Uhr. Bei uns war es früher Morgen. Die Bilder verdeutlichen, wie nahe die Großstadt am Vulkan liegt. Dort leben fast 600.000 Menschen im Gefahrenbereich des Vulkans. Daher wird der Sakurajima auch vom JMA akribisch überwacht.
Im Statusbericht für den Zeitraum vom 23. bis 27. Dezember, 15:00 Uhr, heißt es, dass es in diesem Zeitraum zu 2 Explosionen kam. Der oben beschriebene Ausbruch ereignete sich allerdings nach Veröffentlichung des Berichts. Die beiden Eruptionen ereigneten sich genauso wie der aktuelle Ausbruch aus dem Minamidake-Gipfelkrater. Vulkanblöcke wurden dabei bis zu 1 Kilometer weit geschleudert. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 3400 m. Es besteht weiterhin die Gefahr pyroklastischer Ströme. Am Showa-Krater wurden während dieses Zeitraums keine Ausbrüche oder Leuchterscheinungen beobachtet.
Die Anzahl vulkanischer Erdbeben blieb gering und es gab zwischen 2 und 9 Erschütterungen am Tag. Am 24. Dezember wurde die tägliche Schwefeldioxid-Freisetzung auf 2.000 Tonnen geschätzt, im Vergleich zu 3.400 Tonnen bei der letzten Messung am 17. Dezember.
Die GNSS-Beobachtungen deuten darauf hin, dass sich die Basislinie des Vulkans seit Januar 2024 leicht verkürzt hat. Gleichzeitig zeigt die Aira-Caldera weiterhin eine langsame unterirdische Expansion, was auf die Bewegung von Magma hindeutet.
Aufgrund der kontinuierlich hohen Schwefeldioxid-Emissionen und der langfristigen Magmabewegung in der Aira-Caldera wird erwartet, dass die Eruptionsaktivität von Sakurajima anhält.
Der Alarmstatus steht weiterhin auf Stufe „3“ und der Zugang zum Sakurajima bleibt gesperrt.
Der Sakurajima ist ein 1117 m hoher Vulkan in der Bucht von Kagoshima, der nur durch eine schmale Landbrücke mit der Hauptinsel Kyushu verbunden ist. Bei dieser Landbrücke handelt es sich um einen Lavastrom, der 1914 eruptiert wurde. Dieser Ausbruch, bekannt als Taishō-Ausbruch, war der stärkste in der aufgezeichneten Geschichte des Vulkans. Die Eruption dauerte mehrere Tage und erzeugte große Mengen Lava, die den östlichen Teil der Insel Sakurajima mit der Osumi-Halbinsel auf Kyushu verbanden.