Soufrière Hills: Stärkstes Schwarmbeben seit 2010

Das zerstörte Plymouth im Schatten von Soufrière Hills im Jahr 2010. © Marc Szeglat

Soufrière Hills-Vulkan durchlebte stärksten Erdbebenschwarm seit Ende der letzten Eruptionsphase in 2010

Der Soufrière Hills ist ein Vulkan auf der Karibikinsel Montserrat, die zu den Kleinen Antillen gehört. Der Subduktionszonenvulkan ist wegen seiner Lavadomtätigkeit in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre bekannt, in deren Folge die Inselhauptstadt Plymouth durch pyroklastische Ströme und Lahars zerstört wurde. Zum Glück wurde die Stadt zuvor evakuiert. Eine weitere Domwachstumsphase mit pyroklastischen Strömen ereignete sich zwischen 2008 und 2010. Seitdem ist es vergleichsweise ruhig um den Vulkan bestellt gewesen, doch das könnte sich langsam  ändern.




Wie dem MVO-Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum 13.–20. Dezember 2024 zu entnehmen ist, gab es in dieser Periode 98 vulkanotektonische Erdbeben. 93 Erschütterungen ereigneten sich innerhalb eines Schwarmbebens, das als das stärkste seiner Art seit Ende der letzten Eruptionen bezeichnet wird. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3,3.  Die Erdbebenherde lagen in 2 bis 3 Kilometern Tiefe unter dem Dom. Der Schwarm manifestierte sich am 19. Dezember um 10:20 Uhr Lokalzeit und dauerte ca. 90 Minuten.

Dieser Schwarm war vergleichbar mit einem Schwarm am 23. März 2012, der fast drei Stunden dauerte und von Ascheausstößen begleitet war. Damals wurden allerdings nur 54 vulkanotektonische Beben aufgezeichnet, wobei das stärkste eine Magnitude von 3,6 erreichte. Anders als 2012 wurden am 19. Dezember jedoch keine Oberflächenaktivitäten wie Ascheausstoß oder Veränderungen bei Fumarolen oder Steinschlägen festgestellt.

Bemerkenswert ist auch, dass sich der Ausstoß an Schwefeldioxid vor dem Beben reduziert hatte: Während in den letzten 4 Wochen ein SO₂-Ausstoß von 265 Tonnen am Tag festgestellt wurde, lag er einen Tag vor dem Schwarm nur bei 187 Tonnen. Möglicherweise wurde der Erdbebenschwarm durch Gasbewegungen im Untergrund verursacht, die sich infolge einer Blockade im Fördersystem verstärkt hatten. Natürlich könnten auch vermehrt Fluide wie Magma aufgestiegen sein. In diesem Fall sollte sich die seismische Aktivität längerfristig erhöhen und weitere Schwarmbeben folgen.

Die Gefahrenstufe bleibt auf Stufe 1. Zone V, einschließlich Plymouth, ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Seezonen E und W dürfen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nur durchquert werden, ein Anhalten ist nicht erlaubt. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt.

Weiterführender Link: Bildbericht Eruption 2010.

Magdeburg: Nach dem Anschlag ist vor dem Anschlag

Acht Jahre nach Breitscheidplatz: Terroristischer Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

Wie ihr sicher schon aus den Medien erfahren habt, ereignete sich gestern Abend um 19:04 Uhr ein verheerender Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Ein Attentäter raste mit einem SUV über einen offenbar ungesicherten Weg zwischen den Verkaufsbuden und erfasste zahlreiche Passanten, die dichtgedrängt durch die Passage liefen. Ungehindert raste der wahnsinnige Täter auf einer Strecke von ca. 400 m durch die Menschenmenge und erfasste dabei zahlreiche Besucher des Weihnachtsmarktes. Zunächst war von einem Toten und 60 bis 80 Verletzten die Rede. Heute Morgen ist die Zahl der Todesopfer auf 4 gestiegen, darunter ein Kleinkind. Mehr als 200 Verletzte sollen gezählt worden sein. Einer der – oder sogar der – schrecklichste Vorfall dieser Art in Deutschland.

Die Tat wurde in einer Zeit durchgeführt, in der die Bürger dieses Landes sich auf eines der wichtigsten religiösen Feste unseres Kulturkreises freuen und vorbereiten. Doch wie konnte das passieren?

Was man über den Attentäter weiß

Bei dem Täter Taleb A. handelt es sich um einen arabischstämmigen Arzt im Alter von 50 Jahren, der bereits 2006 nach Deutschland kam. Der gut integrierte Arzt, passt so gar nicht in das Täterprofil bisheriger islamistischer Anschläge in Deutschland. Der Psychiater wohnte und arbeitete in Bernburg, einem Ort, der über 40 Kilometer von Magdeburg entfernt liegt. Trotzdem wusste er um die Sicherheitslücke am Magdeburger Weihnachtsmarkt. In der Bild-Zeitung heißt es, dass sich Taleb A. vom Islam abgewandt hatte, mit der AFD sympathisierte und sich selbst als radikaler Islamgegner bezeichnete. Was hat so einen Mann zu dieser Tat auf einem Weihnachtsmarkt veranlasst? War es eine Amokfahrt ohne islamistischen Hintergrund, oder wurde er von den Islamisten bekehrt oder unter Druck gesetzt? Wir wissen es noch nicht.

Mein Kommentar zum Anschlag

Eins macht der Vorfall klar: Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe! Der Anschlag geschah einen Tag nach dem 8. Jahrestag des islamistisch motivierten Terroranschlags auf dem Breitscheidplatz in Berlin, wo ein Attentäter mit einem LKW eine Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt verübte. Seitdem wurden die Weihnachtsmärkte besonders gesichert und vielerorts mit Barrikaden versehen. Warum die Zufahrt ungesichert war, durch die der Täter Zugang zum Weihnachtsmarkt fand, ist Gegenstand von Ermittlungen.

Tatsächlich zeigt das Attentat, wie groß die Bedrohungslage in Deutschland ist und wie ungeschützt unsere Zivilgesellschaft ist: Trotz Barrikaden und vergleichsweise hohem Polizeigebot nebst Taschenkontrollen lassen sich solche Anschläge nicht vermeiden. Dabei handelte es sich nach jetzigem Ermittlungsstand offenbar um einen Einzeltäter, dem es trotzdem gelang, Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen.

In den letzten Wochen gelang es den Sicherheitsbehörden zwar, mehrere geplante Anschläge zu vereiteln, die Hinweise darauf kamen aber von ausländischen (meistens US-amerikanischen) Geheimdiensten. Ein Grund dafür, dass der deutsche Geheimdienst BND solchen Anschlagsplänen nur selten selbst auf die Spur kommt, liegt in absurd hohen Datenschutzbestimmungen, die den Diensten ihre Arbeit erschweren bis unmöglich machen. Abstrus in einer Zeit, in der praktisch jeder Bürger seine Daten für Apps auf dem Smartphone freigibt und Gemini, Siri, Bixbi, Alexa und Co. gestattet, alles, was gesprochen wird, mitzuhören, aufzuzeichnen und zu analysieren! Vermutlich haben amerikanische Geheimdienste Zugriff auf diese Daten.

Reformierung des Islams nötig

Absurd ist auch die Symbolpolitik, die von unseren Regierenden betrieben wird: Da werden Waffenverbotszonen und Messerverbote eingerichtet, die vielleicht Messerstechereien zwischen Streitenden, Banden und Kriminellen reduzieren, aber keine unbescholtenen Bürger vor Terrorakten schützen. Es wird von verstärkten Abschiebungen oder Kontrollen an den EU-Außengrenzen gesprochen, doch nichts von dem wurde bislang umgesetzt. Stattdessen wurden und werden Staatsgrenzen für obsolet erklärt und Millionen irreguläre Migranten ins Land gelassen, ohne dass man etwas über ihre Identität und ihren Werdegang wüsste. Unter den sicherlich zum größten Teil harmlosen Flüchtlingen gesellten sich leider auch Schwerstverbrecher und Massenmörder des IS. Und selbst bislang unbescholtene Menschen radikalisierten sich, insbesondere, wenn sie in Deutschland eine Enttäuschung erlitten, wenn z.B. Asylanträge abgelehnt wurden.

Solange der Islam nicht reformiert wird, der Koran das Töten Ungläubiger vorschreibt und auf Attentäter Jungfrauen im Paradies warten, wird es immer geisteskranke und größenwahnsinnige Machthaber geben, die die Irrgläubigen manipulieren und für ihre Zwecke einspannen. Dieser Fakt gilt, auch wenn sich herausstellen sollte, dass der Täter des aktuellen Anschlags nicht islamistisch motiviert gewesen sein sollte.

Mehr Geld für Sicherheitskräfte

Ohne dass Grenzen wieder an Bedeutung gewinnen und ohne dass man auf Bildung setzt und nur so viele Menschen im Land aufnimmt, wie man integrieren (sofern der Wille da ist) und würdig behandeln kann, werden sich die bestehenden Probleme nicht lösen lassen. Zugleich muss mehr Wert auf Sicherheit gelegt werden und mehr Gelder für Polizei, Bundeswehr und Katastrophenschutz bereitgestellt werden.

Die EU sehe ich in vielen Belangen als gescheitert an. Hier kann es nur Fortschritte geben, wenn es mal die Vereinigten Staaten von Europa geben sollte. Doch der Verzicht auf Souveränität einzelner Staaten würde wiederum eine Vielzahl Politiker obsolet machen. Etwas, das in Regierungskreisen sicher unerwünscht ist.

Durch das Versagen der Politiker der Mitte erstarken die politischen Ränder und Parteien wie AFD und BSW gewinnen deutlich an Zuspruch. Meistens wohl aus Protest und weniger aus Überzeugung der Wähler. Dabei ist das Versagen vielfältig und betrifft nicht nur eine Asylpolitik, wie sie von den Vätern unseres Grundgesetzes bestimmt niemals angedacht wurde, sondern auch die Wirtschafts-, Bildungs-, Verteidigungs-, Sozial- und Klimapolitik. Letztendlich werden darunter alle leiden, insbesondere die regulären Migranten, die unser Land definitiv braucht.

Eine 100-prozentige Sicherheit wird es nie geben, aber so unsicher, wie es seit 2015 in Deutschland geworden ist, war es seit der Nachkriegszeit nicht mehr. Neben der islamistisch motivierten Terrorgefahr sehen wir uns mit dem alten Feind Russland konfrontiert. Hinzu kommen neue Bedrohungen, etwa aus China und der arabischen Welt, sowie eine Zunahme von Naturkatastrophen infolge des Klimawandels. Es gibt einiges zu tun!

Trotzdem oder gerade deswegen, wünsche ich allen Lesern von Vnet schon jetzt eine friedliche Weihnachtszeit und viel Kraft für das Jahr 2025!

Update 15:00 Uhr: Mittlerweile wurde mehr über den Amokfahrer Taleb A. bekannt: Während der Tatzeit soll er unter Drogeneinfluss gestanden haben und er war seit längerem krankgeschrieben. In den Sozialen Medien ist er bereits seit dem Frühjahr aufgefallen, indem er immer radikalere antiislamistische Äußerungen von sich gab. Er machte die deutschen Sicherheitsbehörden für islamistische Anschläge mitverantwortlich. Offenbar entwickelte sich diese Meinung zur Psychose, deren Folge der Anschlag sein könnte. Tatsächlich hat er ja eklatante Sicherheitslücken aufgezeigt, allerdings zu einem schrecklichen Preis. Eine der Sicherheitslücken liegt in der Untätigkeit von Ermittlungsbehörden und Justiz begründet, denn Welt-Berichten zufolge lagen Anzeigen gegen ihn vor.