Popocatepetl mit kontinuierlichen Exhalationen

Popocatepetl steigerte Aktivität – Kontinuierliche Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl steigerte einmal mehr seine Aktivität und stößt heute praktisch kontinuierlich eine Asche-Dampf-Wolke aus, was man auf einem Livestream beobachten kann. Darüber hinaus gibt es auch explosive Eruptionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 m aufsteigen lassen. VONA-Grafiken belegen, dass die Asche in südlicher Richtung geweht wird und sich über ein großes Areal ausbreitet. Dabei kommt es zu Ascheniederschlag in Ortschaften unter den Wolken. Die Gesundheitsbehörden warnen davor, die Asche einzuatmen, und empfehlen in betroffenen Gebieten das Tragen von Atemschutzmasken.




CENAPRED berichtete gestern bereits von langanhaltenden Ascheexhalationen, von denen 38 registriert wurden. Zudem wurden ein vulkanotektonisches Erdbeben festgestellt und Tremor mit einer Gesamtdauer von 551 Minuten. Die Tremordauer war bereits in den letzten Tagen hoch, steigerte sich aber weiter. Zwar ist man noch ein Stück von den Spitzenwerten mit mehr als 1000 Minuten Tremor am Tag entfernt, die in den letzten Monaten immer wieder registriert wurden, dennoch zeigen die aktuellen Werte, dass sich größere Fluidmengen im Untergrund bewegen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen stärkere Explosionen einsetzen werden, die Vulkanasche bis zu 9 Kilometer Höhe auswerfen könnten.

Die Aktivität des Popocatepetl fluktuiert seit Monaten stärker, als es zuvor der Fall gewesen war. Es wechseln sich Perioden mit wenig und verstärkter Aktivität ab. Ein Dom im Krater des Vulkans, wie er früher häufig vorkam, wurde in der letzten Zeit nicht gemeldet. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass so ein Dom unbemerkt wächst, um dann in Phasen mit stärkeren Explosionen wieder zerstört zu werden. Eine Livecam am Kraterrand gibt es meines Wissens nach nicht und Observierungsflüge werden nur selten durchgeführt. Daher könnte ein Lavadom unbemerkt bleiben.

Raung eruptierte Aschewolke

Vulkan Raung auf Java stieß Vulkanasche aus – Aschewolke in 4000 m Höhe

Im Osten der indonesischen Insel Java stieß der Vulkan Raung gestern Abend eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 4000 m. Da der Vulkan gut 3300 m hoch ist, erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 700 m über dem Krater. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Demnach wurde der Ausbruch von Beobachtern am Boden gemeldet, auf Satellitenfotos tauchte die Aschewolke nicht auf. Dennoch konnte eine südöstliche Driftrichtung der Aschewolke bestimmt werden. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „orange“ erhöht. Normalerweise hat der Raung die Alarmstufe „gelb“.

Die geophysikalischen Messdaten gaben keinenesien, Javan Hinweis auf eine möglicherweise bevorstehende Eruption, eher im Gegenteil: Seit Wochen nahmen die starken Entgasungen des Vulkans ab: Wurden im Oktober an manchen Tagen noch mehr als 40 entsprechende seismische Signale detektiert, schrumpfte ihre Zahl im Dezember auf unter 10. Täglich manifestieren sich zwar einige tektonische Erdbeben, vulkanotektonische Erschütterungen werden hingegen nur sporadisch detektiert. Daher rechne ich momentan nicht mit einer signifikanten Aktivitätssteigerung am Raung, sondern gehe davon aus, dass es im Krater entweder einen Kollaps gab, der bereits abgelagertes Material aufwirbelte, oder es ist zu einer phreatischen Explosion gekommen, möglicherweise in Folge starker Regenfälle im Zusammenhang mit der Regenzeit in Indonesien.




Der Raung ist ein Stratovulkan im Ijen-Massiv und liegt in Sichtweite des Kawa Ijen, der für seinen Kratersee nebst Schwefelabbau bekannt ist. Raung fördert überwiegend andesitische und basaltische Lava und förderte bei seinen letzten Eruptionen Anfang des Jahrzehnts große Mengen Lava, die seinen imposant großen Krater teilweise auffüllten.

Wegen der Namensähnlichkeit besteht Verwechslungsgefahr mit dem Inselvulkan Ruang im Sangihe-Archipel, der im April 2024 starke Paroxysmen erzeugte, bei denen Häuser zerstört wurden. Die Inselbewohner wurden evakuiert.