Erloschener Calderavulkan Roccamonfina in Italien wurde von 3 Erdbeben erschüttert
Der als erloschen eingestufte Calderavulkan Roccamonfina liegt weniger als 60 Kilometer von Neapel entfernt, wo sich die beiden bekannten Feuerberge Vesuv und Campi Flegrei befinden. Innerhalb der Caldera ereigneten sich nun innerhalb von vier Tagen drei schwache Erdbeben. Das erste und stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,7 und fand am 10. Dezember in einer Tiefe von etwa 5 Kilometern statt. Das Epizentrum wurde 57 Kilometer nordnordwestlich von Neapel lokalisiert. Die beiden weiteren Beben, mit Magnituden von jeweils 2,4, wurden am Vormittag des 14. Dezembers in ähnlicher Tiefe registriert.
Roccamonfina ist zugleich der Name eines Ortes, der in der Caldera liegt. Die Gegend steht unter Schutz und gehört zum Regionalpark Roccamonfina-Foce Garigliano.
Laut Wikipedia begann die vulkanische Aktivität des Roccamonfina vor etwa 650.000 Jahren. Die letzten Eruptionen liegen rund 50.000 Jahre zurück. Da der Vulkan seit mehr als 10.000 Jahren inaktiv ist, wird er offiziell als erloschen eingestuft. Einige mineralreiche Quellen darauf hin, dass im Untergrund noch ein nicht vollständig erkalteter Magmenkörper existieren könnte.
Der Roccamonfina entstand als Stratovulkan im Garigliano-Rift-Tal und bildete eine Gruppe von Schlackenkegeln, die sich über eine Fläche von etwa 1.000 km² ausbreiteten. Später konzentrierte sich die effusive Aktivität im zentralen Bereich des Vulkans und führte zur Entstehung eines rund 1.800 Meter hohen Vulkankegels mit einem basalen Umfang von etwa 25 Kilometern. Zusätzlich entstanden kleinere Kegel, wie der Monte Ofelio im Südwesten. Vor etwa 400.000 Jahren kollabierte der östliche Sektor des Vulkans, wodurch eine fast 6 Kilometer große Caldera entstand, in der sich zeitweise ein Kratersee befand.
Eine zweite Phase vulkanischer Aktivität begann vor etwa 385.000 Jahren mit einem explosiven Ausbruch, bei dem auch Eruptionen aus der bestehenden Caldera stattfanden.
Interessanterweise liegt die Caldera Campi Flegrei nur etwa 56 Kilometer südlich. Ihre vulkanische Aktivität setzte ein, als die des Roccamonfina allmählich endete.