Griechenland: Mittelstarkes Erdbeben auf Chalkidiki

Erdbeben Mw 4,7 erschüttert griechische Halbinsel Chalkidiki – Beben weithin spürbar

Datum 13.12.24 | Zeit: 08:34:12 UTC | Koordinaten: 40.293 ; 24.134 | Tiefe: 10 km | Mw 4,7

Die Drei-Finger-Halbinsel Chalkidiki ist eine beliebte Ferienregion. Sie liegt südöstlich von Thessaloniki im Nordosten Griechenlands. Heute erlitt die Urlaubslaune dort allerdings einen Dämpfer, denn der nördliche Arm der Halbinsel wurde von einem mittelstarken Erdbeben der Momentmagnitude 4,7 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 20 km ost-nordöstlich von Néa Róda lokalisiert wurde. Das größere Thessaloníki liegt 100 Kilometer entfernt. Es gab mehrere schwächere Erdbeben und natürlich auch unterschiedliche Angaben zur Erdbebenstärke. Nach Angaben lokaler Erdbebendienste brachte es das Beben auf ML 5,1.

Ob 4,7 oder 5,1, das Erdbeben war jedenfalls stark genug, dass es in einem Umkreis von fast 400 Kilometern deutlich gespürt werden konnte. Ein Bebenzeuge in ca. 40 Kilometern Entfernung beschrieb das Beben so: „Es kam grollend heran. Die Schränke vibrierten. Das ganze Haus bebte“.

Es gab nicht nur Nachbeben, sondern auch zwei Vorbeben der Magnituden 3,1 und 3,8. Sie konnten ebenfalls von Bewohnern der Halbinsel gespürt werden und schürten erste Sorgen vor stärkeren Erschütterungen.


Die tektonische Situation der Chalkidiki-Region ist komplex, denn hier verlaufen mehrere Störungszonen, die einerseits vom Serbo-Macedonian-Massiv aus Richtung Nordwesten kommen und im Thessaloniki–Rentina Fault System münden, andererseits aus östlicher Richtung kommend vor der Küste verlaufen und die Verlängerung der Nordanatolischen Verwerfung darstellen. Durch die vielfältigen Erdkrustenbewegungen entstanden auf und um Chalkidiki zahlreiche kurze Störungen. Das aktuelle Erdbeben stand mit einer dieser lokalen Störungen in Verbindung, die westlich des Berges Athos verläuft.




Die Region hat eine Geschichte verheerender Erdbeben. Im September 1932 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,1 den Nordosten von Chalkidiki und zerstörte die Stadt Ierissos. Die Katastrophe forderte 83 Todesopfer, verletzte über 300 Menschen und zerstörte allein in Ierissos 650 Häuser. Mehr als 2000 Häuser in den umliegenden Dörfern wurden entweder zerstört oder unbewohnbar gemacht. Aufgrund dieser Historie reagieren die Anwohner der Region empfindlich und besorgt auf spürbare Erdbeben.

Deutschland: Von Dunkelflaute und Katastrophenschutz

Dunkelflaute: Stillstehende Windräder bei wenig Licht. © Karsten Würth, Unsplash-Lizenz

Deutschland in der Dunkelflaute – Stromausfälle drohen

Im Kampf gegen den Klimawandel setzt die deutsche Politik auf Dekarbonisierung durch Elektrifizierung. Ein kontrovers diskutiertes Unterfangen in Zeiten des Umbruchs, unter dem zusehends Industrie und Privathaushalte leiden, da die Energiepreise auf Dauerhoch stehen, die Inflation antreiben und die Wirtschaft abwürgen. Die weichenstellende Politik hat versagt, indem der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und das Heizungsgesetz beschlossen wurden, lange bevor die nötigen Infrastrukturen geschaffen wurden. Hinzu kam das endgültige Aus der letzten stromliefernden Atomkraftwerke, mitten in einer der größten Energiekrisen des Landes. Last but not least wurden in diesem Jahr weitere Kohlekraftwerke stillgelegt, mit der Folge, dass wir jetzt im Winter Dunkelflaute haben, da es weder genug Wind noch Sonne gibt, um grüne Energien zu erzeugen. Nun droht Stromknappheit und Verbraucher wurden aufgefordert, umsichtig mit Energie umzugehen. Der Industrie drohen Abschaltungen. Da die Fabriken Strom zukaufen müssen, der an der Börse gehandelt wird und dort die Preise explodierten, fahren manche Betriebe ihre Produktion freiwillig herunter: Bei Preisen von 1 € pro Kilowattstunde sind ihre Produkte nicht mehr konkurrenzfähig.




Nicht nur die deutsche Industrie leidet unter der Energieknappheit und teuren Preisen: da Deutschland Strom aus den Nachbarländern zukaufen muss schießen auch dort die Preise in die Höhe. So ist man nach Welt-Recherchen etwa in Schweden nicht gut auf Deutschland zu sprechen, da auch dort der Strom teurer und knapper wird.

Im Sommer gibt es das umgekehrte Problem: Zwar gibt es an einigen Tagen eine gute Balance zwischen Ökostromproduktion und Verbrauch bei niedrigen Börsenpreisen, doch an Tagen, an denen zu viel grüner Strom erzeugt wird, müssen deutsche Netzbetreiber den Strom ins Ausland verschenken oder sogar noch für seine Abnahme bezahlen, was wiederum die Preise treibt. Sowohl in Zeiten der Überproduktion als auch jetzt bei Dunkelflaute könnte es zum Kollaps der Stromversorgung kommen. Schlimmstenfalls werden Transformatoren und Netze beschädigt. mit der Folge, dass der Strom lange wegbleibt.

Bevölkerungsschutz empfiehlt Vorbereitung auf Notlagen

Dem nicht genug, berichten Medien darüber, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz den Hinweis erneuert hat, dass sich auch Privathaushalte auf Stromausfälle vorbereiten sollten. Als Grund wurden nicht die Dunkelflaute genannt, sondern hybride Angriffe von Schurkenstaaten wie Russland, China und Iran. Immer häufiger kommt es aus diesen und weiteren Ländern zu Hackerangriffen auf die öffentliche Infrastruktur Deutschlands. Sollten sie Erfolg haben, könnten künstlich herbeigeführte Computerstörungen Infrastrukturen lahmlegen und Stromausfälle herbeiführen. Aus diesem Grund sollte sich jeder Haushalt auf Notlagen vorbereiten und Vorräte anlegen, um mindestens für 72 Stunden autark agieren können.

Eine sinnvolle Empfehlung, denn auch abseits von Dunkelflaute, Hackerangriffen und Sabotageakten können Stromausfälle und Notlagen infolge von Naturkatastrophen auftreten. Eine meist unterschätzte Gefahr sind etwa Blackouts durch Sonnenstürme.

Indonesien: Erdrutsche nach starken Regenfällen

Starke Regenfälle lösten Erdrutsch auf Java in Indonesien aus – Tausende evakuiert

Auf der indonesischen Insel Java kam es nach starken Regenfällen zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen, von denen fast 21.000 Menschen betroffen sind. Laut offiziellen Angaben starben mindestens 10 Personen. Zwei Menschen gelten als vermisst. Zudem mussten 3464 Personen evakuiert werden. Die Evakuierungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen, so dass sich die Zahl der Evakuierten noch erhöhen wird.

Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde Indonesiens (BNPB) traf es mehrere Gebiete im Landkreis Sukabumi im Westen von Java besonders schlimm. Erdrutsche und Schlammlawinen beschädigten fast 4000 Gebäude, die Hälfte davon schwer. In einigen der zerstörten oder beschädigten Häuser befanden sich noch ihre Bewohner.

Doch nicht nur Gebäude wurden beschädigt, sondern auch Straßen und Brücken. Obwohl die Landeshauptstadt Jakarta nur 170 Kilometer entfernt liegt, herrschen im bergigen Westen Javas dörfische Strukturen vor. Die Verbindung zur Außenwelt verläuft über wenige Straßen deren Zerstörung schnell zur Isolation der Gemeinden führt, die dann nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.

Die Einsatzkräfte haben beschlossen, die Notfalleinsatzfrist bis zum 17. Dezember 2024 zu verlängern. Angesichts der Entscheidung zur Verlängerung der Notlagezeit inspizierte der Chef der BNPB am Mittwoch Sukabumi. Sein Besuch begann mit einer Inspektion des Logistiklagers im Büro der Regionalen Katastrophenschutzbehörde (BPBD) von Sukabumi. Dabei stellte er sicher, dass genügend Vorräte vorhanden sind, um die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu decken. Anschließend setzte er seinen Arbeitsbesuch mit der Inspektion eines Flüchtlingslagers im Hauptbüro des Dorfes Nangerang, Bezirk Jampangtangah, fort. Für die Anfahrt nutzte er Zweiräder. Vor Ort sprach er mit den Betroffenen, führte Dialoge und hörte sich ihre Anliegen an.

Der Besuch des BNPB-Chefs endete mit einer symbolischen Übergabe von Hilfsgütern sowie Gesprächen und Fotos mit den Flüchtlingen.

Auf Java ist Regenzeit und Überflutungen und Erdrutsche kommen zu dieser Jahreszeit nicht selten vor. Besonders in bergigen Regionen kommt es dann zu den beschriebenen Erdrutschen und Schlammlawinen. Viele der Berge Westjavas sind vulkanischen Ursprungs: Mount Gede und Papandayan sind nur zwei von ihnen. Im Falle von Eruptionen bilden sich hier auch Lahare.

Hudson: Vulkanotektonische Erdbeben

Vulkan Hudson mit vulkanotektonischen Erdbeben Mb 2,8

Der chilenische Vulkan Hudson stand hier bisher nicht so oft in den Schlagzeilen, doch das könnte sich ändern, denn der Vulkan zeigt eine Zunahme der vulkanotektonischen Erdbebentätigkeit. Diese begann bereits im Mai und setzt sich bis heute fort. Eine Beschleunigung der Tätigkeit gibt es seit Mitte November, seitdem pro Tag oft mehr als 50 Erschütterungen registriert wurden. Einen Peak gab es am 29. November, als 130 Beben den entlegenen Vulkan erschütterten. Gestern manifestierte sich dann um 06:14 UTC ein Beben der Magnitude 2,8. Das Hypozentrum lag in 8 Kilometern Tiefe. Die Erschütterung wird auf Fluidbewegungen zurückgeführt, durch die es zu Gesteinsbruch kam. Wahrscheinlich sammelt sich unter dem Hudson Magma an.




Senapred überwacht weiterhin gemeinsam mit dem Nationalen Geologie- und Bergbaudienst (Sernageomin) die Aktivität des Hudson-Vulkans, der derzeit auf der technischen Alarmstufe Grün steht. Diese signalisiert leichte Unruhen unter dem Vulkan, ohne dass dem Vulkan eine höhere Ausbruchswahrscheinlichkeit zugeschrieben wird. Bei einer weiteren Zunahme der Seismizität könnte sich das allerdings bald ändern.

Der Cerro Hudson ist ein bemerkenswerter Vulkan mit einer etwa 10 Kilometer durchmessenden Gipfelcaldera. Er liegt in der chilenischen Provinz Aysén, etwa 137 Kilometer südöstlich von Coyhaique, im Süden des Landes. Er zählt zu den Anden-Vulkanen und ist 1905 m hoch.

Der letzte größere Ausbruch des Vulkans ereignete sich 1991. Dies war einer der stärksten Ausbrüche des 20. Jahrhunderts in Chile. Er hatte eine Stärke von VEI 5 und führte zu massiven Aschewolken, die bis nach Argentinien und sogar bis Südafrika transportiert wurden. Es kam zu erheblichen Umwelt- und wirtschaftlichen Schäden, insbesondere in der Landwirtschaft.

Da seine Caldera mit Eis gefüllt ist, fürchtet man am Hudson vor allem Lahare, die infolge von Schmelzwasserbildung entstehen könnten, sollte es zu einer größeren Eruption kommen. Im Jahr 2011 gab es kleinere Ascheemissionen, ein großer Ausbruch blieb aber aus.

Island: Bodenhebung beschleunigt

Bodenhebung bei Svartsengi beschleunigte sich – Straße nach Grindavík fast fertig

Mit dem Ende der Eruption auf Island hat sich die Bodenhebung im Svartsengi-Gebiet beschleunigt. Sie erreicht mittlerweile wieder ein Niveau ähnlich der Hebung nach den vorangegangenen Eruptionen. Eine signifikante Abschwächung des Magmenaufstiegs in das flach liegende Reservoir unter Svartsengi ist weiterhin nicht erkennbar. Insgesamt hob sich der Boden bislang um etwa sechs Zentimeter.




Die Erdbebentätigkeit im Eruptionsgebiet ist gering, mit nur vereinzelten Erschütterungen. Eine höhere Aktivität wurde jedoch im Krysúvik-System und bei Raufarhólshellir registriert, wo gestern ein kleiner Erdbebenschwarm auftrat. Die Gegend um Raufarhólshellir, Islands viertlängste Lavahöhle, liegt in einem Lavastrom des Schildvulkans Leitin, der zum Brennisteinsfjöll-System gehört. Zu Beginn der Eruptionsserie auf der Reykjanes-Halbinsel im Jahr 2021 wurde spekuliert, dass auch weitere Vulkansysteme der Halbinsel aktiv werden könnten. Diese Diskussion ist inzwischen aus den Medienberichten verschwunden, vermutlich weil die Zeiträume für ein Erwachen anderer Systeme zu lang sind, um kurzfristig relevant zu sein.

Unterdessen schreiten die Arbeiten zur Schadensbeseitigung in Svartsengi zügig voran. Der Bau der neuen Grindavíkurvegar-Straße nähert sich der Fertigstellung, und die Eröffnung für den Privatverkehr ist für dieses Wochenende geplant. Das bestätigte Úlfar Lúðvíksson, Polizeichef in Suðurnes, in einem Interview mit MBL. Die Straße war durch Lava des jüngsten Vulkanausbruchs der Sundhnúkur-Kraterserie zerstört worden, der am 20. November begann und am Montag endete.

Laut Úlfar werden die Besucher der Blauen Lagune weiterhin über Grindavík mit Shuttles zur Lagune gebracht. Der Betrieb läuft reibungslos, und der Verkehr in der Region bleibt gering, beschränkt auf Lagunenbesucher und Übernachtungsgäste im Northern Light Inn Hotel. Der ursprüngliche Parkplatz der Blauen Lagune wurde von Lava bedeckt, doch ein neuer Parkplatz soll in den nächsten Tagen in Betrieb genommen werden. Bis dahin bleibt der Shuttleservice aus Grindavík im Einsatz.

Da ein Ende der vulkanischen Aktivität nicht in Sicht ist, werden weiterhin Schutzmaßnahmen für das Geothermalkraftwerk in Svartsengi umgesetzt. Auch in Grindavík werden Sicherheitskontrollen durchgeführt, um potenzielle Risiken zu minimieren.