Schlammvulkan Bledug Kesongo ausgebrochen

Heftiger Ausbruch des Schlammvulkans Bledug Kesongo in Zentral-Java

Gestern Morgen kam es zwischen 06:00 und 06:30 Uhr Ortszeit zu einer ungewöhnlich starken Eruption des Schlammvulkans Bledug Kesongo. Der auch als Oro-oro Kesongo bekannte Schlammspeier liegt am Rand des Dorfes Gabusan im Zentrum der indonesischen Insel Java. Der Ausbruch förderte eine bis zu 20 Meter hohe Schlammfontäne. Medienberichten zufolge wurde der Ausbruch von Schwefelwasserstoffemissionen begleitet. Es gab jedoch keine Berichte über Verletzungen oder Todesfälle.

Der aktuelle Ausbruch folgt auf zwei kleinere Eruptionen, die sich bereits am 2. Dezember und 29. November 2024 ereigneten. Laut dem Dorfvorsteher Parsidi blieb die Lage beherrschbar, und Evakuierungen waren unnötig.

Bledug Kesongo zeigt eine hohe Aktivität mit häufigen, meist kleineren Ausbrüchen. Die aktuell heftige Eruption ist eine der stärkeren Ereignisse der letzten Jahre. Solche Ausbrüche sind nicht nur ein geologisches Phänomen, sondern haben auch kulturelle Bedeutung: Der Vulkan gilt in der lokalen Bevölkerung als Teil spiritueller und traditioneller Überlieferungen. Darüber hinaus sind Schlammvulkane beliebte Ausflugziele und werden oft von Touristen besichtigt.




Schlammvulkane eruptieren eine Mischung aus Schlamm (der aus Wasser und erodierten Sedimenten besteht) sowie Gas, die durch unterirdischen Druckaufbau in der Erdkruste an die Oberfläche gedrückt werden. Die plötzlichen Eruptionen sind oft unvorhersehbar und können gefährliche Mengen an Schwefelwasserstoffgas (H₂S) freisetzen. Ein tragischer Vorfall ereignete sich im April 2023, als eine Person in der Nähe des Kesongo-Kraters an einer H2S-Vergiftung starb.

Lage und geologische Besonderheiten

Der Bledug Kesongo liegt etwa 150 km östlich von Semarang, der Hauptstadt der Provinz Zentral-Java. Dieser Schlammvulkan ist bekannt für regelmäßige Eruptionen, bei denen Schlamm, Schwefelwasserstoff und andere Gase wie Methan unter hohem Druck freigesetzt werden.

Wenige Kilometer Westlich liegt ein weiteres Schlammvulkanfeld, dass unter dem Namen Bledug Kuwu bekannt ist. Hier gibt es ständig stattfindende Eruptionen. Besonders spektakulär sind platzende Schlammblasen.

Gefahren und Schutzmaßnahmen

Die Freisetzung giftiger Gase stellt eine erhebliche Gefahr dar, weshalb bei Ausbrüchen wie dem aktuellen Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Die Behörden raten der Bevölkerung, sich von den aktiven Zonen fernzuhalten und bei auffälligem Gasgeruch Schutz zu suchen.

Kongo: Unbekannte Krankheit verursacht zahlreiche Todesfälle

Unbekannte Krankheit verursacht im Kongo mindesten 67 Todesfälle in 2 Wochen – Neue Seuche könnte drohen

Aus der Demokratischen Republik Kongo kommen selten gute Nachrichten, so leider auch heute: Durch die Newsticker der Presseagenturen laufen Meldungen, dass dort eine bisher unbekannte Krankheit ausgebrochen ist, die innerhalb von 2 Wochen mindestens 67 Todesopfer forderte. Einige Medien berichten, dass es mehr als doppelt so viele Opfer geben soll. Hunderte Menschen gelten als infiziert. Unter den Infizierten und Todesopfern befinden sich überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Die Krankheit soll grippeähnliche Symptome verursachen, somit liegt die Vermutung nahe, dass sie sich auch ähnlich wie Grippeerreger über die Luft ausbreitet und vor allem Atemwege befällt. Zu den Symptomen gehören Kopfschmerzen, Fieber, Atemprobleme und Blutarmut, was zur Schwächung des Patienten führt. Es gibt bis jetzt keine genaueren Beschreibungen zum Krankheitserreger und auch nicht darüber, wie die Krankheit diagnostiziert wird.




Laut Medienberichten sollen vor allem die Regionen Kwango und Panzi betroffen sein, die allerdings weit auseinanderliegen. Während es sich bei Kwango um eine Provinz im Südwesten des Landes handelt, ist Panzi laut Google Maps ein Stadtteil von Bukavu am Südende des Kivusees, einer Region, in der auch die bekannten Virungavulkane liegen. Sollten die Informationen und Lokationen stimmen, dann hat sich die Krankheit bereits über eine große Region verteilt und ist dabei, eine Seuche zu werden, die sich zu einer Epidemie entwickeln könnte. 376 Menschen gelten aktuell als erkrankt. In Panzi wird die Lage als sehr ernst beschrieben: Unter der Bevölkerung geht die Angst um und viele Menschen würden ihre Häuser aus Angst vor Ansteckung nicht mehr verlassen.

Im Kongo gerät das Gesundheitswesen sowieso schon wegen des Ausbruchs von MPOX an die Grenzen. Hierbei handelt es sich um die früher als „Affenpocken“ bezeichnete Infektionskrankheit, die mit den Pocken verwandt ist, die früher eine hohe Sterblichkeit bedingten. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde man auch bei uns gegen Pocken geimpft. Im Kongo wurden bereits 47.000 Fälle registriert, wobei man eine hohe Dunkelziffer vermutet. Der Pockenerreger verbreitet sich überwiegend über Schmierinfektion bei engem Körperkontakt.

Apropos Seuchen: Laut einem US-Bericht soll eine neue Studie nachgewiesen haben, dass die Corona-Viren aller Wahrscheinlichkeit nach aus einem chinesischen Forschungslabor stammen.

Island: Eruption schwächelt heute

Eruption auf isländischer Reykjanes-Halbinsel schwächelt, ist aber noch nicht vorbei

Zwei Wochen nach Beginn der Eruption zeigen sich Schwächen in der Aktivität des Vulkans bei Stóra Skógfell auf der Sundhnúkur-Kraterreihe. In der vergangenen Nacht ließen sowohl der Lavaausstoß als auch die Intensität der Spritzaktivität aus den beiden abwechselnd aktiven Kratern nach, obwohl die Eruption generell weiterhin andauert. Es gibt jedoch Phasen, in denen nur noch wenig Lava aus den Schloten austritt. Diese Ruheperioden treten vor allem nach einem Wechsel der Aktivität zwischen den Kratern auf, insbesondere wenn sich die Aktivität vom rechts im Bild sichtbaren Krater auf den linken verlagert.




Parallel zum Rückgang des Lavaausstoßes hat auch der Tremor etwas abgenommen, sodass man sagen kann, dass die Eruption ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Zwar lassen sich keine genauen Prognosen über die Dauer der Eruption erstellen, doch als Vulkanspotter würde ich derzeit nicht unbedingt nach Island reisen, zumindest nicht mit dem Ziel, diese Eruption zu dokumentieren. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass wir in den kommenden Monaten einen weiteren Ausbruch erleben werden. Die bisher noch geringe Bodenhebung lässt keine präzisen Rückschlüsse darauf zu, wann eine weitere Eruption zu erwarten ist, doch ein Zeitrahmen Richtung Frühling scheint möglich. In den nächsten Tagen dürfte sich die Bodenhebung beschleunigen, was bei nachlassender Aktivität zu erwarten ist.

Heute veröffentlichte MBL ein Interview mit dem IMO-Wissenschaftler Benedikt Gunnar Ófeigsson, der angibt, dass sich das Eruptionsverhalten des Vulkans seit der letzten Woche nicht verändert habe. Vermutlich wurde das Interview jedoch bereits gestern geführt und basiert auf den am Nachmittag veröffentlichten IMO-Analysen, die wiederum einen Tag älter sein dürften.

Gestern wurde zudem eine aktualisierte Gefahreneinstufung veröffentlicht, die in einigen Regionen eine Entspannung der Situation gegenüber der Vorwoche zeigt. Die wichtigsten Änderungen betreffen Zone 1 (Svartsengi), wo das Gesamtrisiko von „erheblich“ (orange) auf „mäßig“ (gelb) herabgestuft wurde. Diese Anpassung spiegelt das Fehlen von Lavaströmen in Richtung Svartsengi in den letzten Tagen wider. In Zone 6 wurde die Gefährdung von „hoch“ (rot) auf „erheblich“ (orange) reduziert, da das Risiko eines Tephra-Niederschlags nun als gering eingestuft wird. In den Zonen 5 und 6 bleibt die Gasbelastung eine erhebliche Gefahr, während sie in Zone 3 weiterhin eine extreme Bedrohung darstellt.

Santiaguito: Neues Video aus ungewöhnlicher Perspektive

Touristengruppe war im Sperrgeiet vom Santiaguito unterwegs und veröffentlichte neues Video

Der Santiaguito ist ein Domkomplex am Fuße des größeren Vulkans Santa Maria nahe der guatemaltekischen Stadt Quetzaltenango. Der Lavadomkomplex bildete sich, nachdem bei einer großen Eruption im Jahr 1902 die Südflanke des Vulkans abgeschert war. Zunächst bildete sich an der Stelle der heutigen Gruppe aus Lavadomen ein Nebenkrater. Das Domwachstum setzte 20 Jahre nach der großen Eruption ein. In den sozialen Medien wurde gestern ein Video geteilt, das den Lavadomkomplex aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeigt. Dies ließ einige Leser rätseln, ob die Aufnahmen überhaupt am Santiaguito gemacht worden waren.

Die Bestätigung zur Lokation des Videos ließ nicht lange auf sich warten, denn Albert Betancourt, Kommunikationsleiter des guatemaltekischen Instituts für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie (INSIVUMEH), bestätigte gegenüber einer lokalen Onlinezeitung, dass das Video tatsächlich den Santiaguito zeigt. Aufgenommen wurde es von einer Sandebene zwischen dem Santa-María-Vulkan und dem Domkomplex. Dieser und natürlich die Dome selbst sind als Sperrgebiet ausgewiesen. Die Region ist aufgrund der erheblichen Vulkangefahren, wie des ständigen Ausstoßes von Gasen und der intensiven eruptiven Aktivität, für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das Betreten sei strengstens verboten, um sowohl Besucher als auch das Überwachungspersonal zu schützen, so Betancourt. Gemeinden wie Quetzaltenango werden regelmäßig aufgefordert, Wandergruppen daran zu hindern, die sicheren Gebiete zu verlassen, obwohl diese Warnungen nicht immer beachtet werden.

Im neuesten vulkanologischen Bulletin vom 3. Dezember wurde hervorgehoben, dass der Vulkan weiterhin regelmäßige Explosionen erzeugt, die Aschewolken von bis zu 3.300 Metern Höhe (ca. 900 m über Domhöhe) und pyroklastische Ströme mit mittlerer Reichweite verursachen. Die Dichteströme waren überwiegend auf der südwestlichen Flanke unterwegs. Nachts wurde Rotglut am Dom ausgemacht.






Da in Guatemala die Trockenzeit beginnt, sind jetzt wieder vermehrt Touristen an den Vulkanen des Landes unterwegs und entsprechend häufiger sind die Vulkane in den Medien vertreten. Diese Medienpräsenz hängt also nicht mit einer etwaigen Aktivitätssteigerung zusammen.

Kanlaon: 5 Ascheeruptionen

Kanlaon erzeugte 5 Ascheeruptionen von längerer Dauer

Der philippinische Vulkan Kanlaon generierte in den letzten 24 Stunden 5 Ascheeruptionen, die laut PHLIOLCS zwischen 4 und 38 Minuten lang anhielten. Dabei stieg Vulkanische bis auf eine Höhe von 3400 m auf und driftete in Richtung Westen und zog über dem Meer ab. Das VAAC Tokio gab 4 VONA-Warnungen heraus. Somit wurde eine Eruption offenbar nicht erfasst oder war zu klein, um eine Warnung auszugeben. Darüber hinaus entgaste der Vulkan stark und ließ Dampfwolken bis zu 500 Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Auch die Dampfwolken enthielten teilweise Vulkanasche. Mit dem Dampf entwich viel Schwefeldioxid. Der Ausstoß belief sich auf 6432 Tonnen am Tag. Zudem wurden 9 vulkanotektonische Erdbeben erfasst.

Der Kanlaon liegt auf der Insel Negros und ist seit Wochen unruhig. Bodenhebungen deuten darauf hin, dass sich eine größere Menge Magma im Untergrund angesammelt hat, doch so richtig durchstarten will der Vulkan offenbar nicht. Zum Leidwesen der fast 500 evakuierten Anwohner, die seit Langem in Notunterkünften oder bei Freunden und Verwandten untergekommen sind und nicht nach Hause zurückkehren dürfen. Die eisten von ihnen verdingten ihren Lebensunterhalt als Bauern. Normalerweise wird in solchen Situationen den evakuierten Landwirten aber gestattet, tagsüber zu ihren Gehöften zurückzukehren um ihre Tiere zu versorgen.

Die Sperrzone hat einen Radius von 4 Kilometern um den Krater. PHILVOLCS warnt umfänglich vor Vulkangefahren, insbesondere vor phreatischen Eruptionen. Ich sehe hier aber auch die Gefahr von Lahar-Abgängen, da sich auf den Vulkanflanken Asche angesammelt hat, die sich im Falle starker Regenfälle in Schlamm verwandeln kann.

Bereits am 1. Dezember gaben Vulkanologen und Meteorologen eine Warnung vor Lahar aus, von dem der Vulkan Mayon in der Albay-Provinz betroffen war. Hier führten besondere atmosphärische Bedingungen zu starken Regenfällen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich aus Flusstälern, die vom Vulkan kommen, fernzuhalten. Lahare stellen an explosiv tätigen Vulkanen eine permanente Bedrohung dar.

Stromboli mit Lavastrom und Tremorpeak

Stromboli eruptierte effusiv und erzeugte einen hohen Tremorpeak

Der liparische Inselvulkan Stromboli wurde heute Nacht aktiver als üblich und begann im Zuge einer Phase mit intensivem Lavaspattering aus dem nordöstlichsten Schlot, einen Lavastrom zu speisen, der laut INGV ab 01:09 UTC auf den Livecams sichtbar wurde. Zum Zeitpunkt eines Communiqués der Vulkanologen befand sich die Lavastromfront im oberen Teil der Sciara del Fuoco. Zeitgleich schoss die Tremoramplitude in Höhen des roten Bereichs, wie wir sie normalerweise von stärkeren Eruptionen her kennen. Doch Berichte über starke Explosionen o.ä. liegen nicht vor. Stärkere Bodendeformationen wurden ebenfalls nicht registriert.


Leider sind auch die Messinstrumente der LGS, die die Anzahl der explosiven Eruptionen messen, noch offline, so dass die täglichen Updates nur beschränkt tauglich sind, um Verhaltensänderungen des Vulkans frühzeitig zu erkennen. Zwar war der akustische Druck, den die Explosionen erzeugten, gestern mit 0,7 Bar gering, doch wir wissen nicht, wie oft der Vulkan ausbrach, denn hierfür werden die thermischen Durchgänge gezählt. Da der Schalldruck ja registriert wird, müsste man ja eigentlich nur die Anzahl der Ereignisse zählen, um wenigstens einen Richtwert zu bekommen. Dafür liegen aber Werte über den Gasflux vor: Während der Schwefeldioxid-Ausstoß als mittelstark interpretiert wird, wurden hohe Werte beim Kohlendioxid gemessen. Es scheint eine größere Magmenakkumulation in der Tiefe zu geben.




Bereits am 28. November ereignete sich ein Erdbeben Mb 1,8 vor der Südostküste der Insel. In einem Update wies ich darauf hin und meinte, dass am Stromboli auch vereinzelt auftretende Erdbeben oft ein Vorzeichen ungewöhnlicher Ereignisse darstellen. Den Lavaüberlauf von heute Nacht würde ich jetzt noch nicht unbedingt in Zusammenhang mit dem Erdbeben bringen, aber der hohe Tremorpeak deutet an, dass der Vulkan vielleicht kurz vor einem Paroxysmus stand. Nicht ausgeschlossen, dass Stromboli bald einen weiteren Anlauf nimmt.

Der Aufstieg in die Kraterregion bleibt weiterhin geschlossen. Meinen letzten Informationen zufolge sind aber die Aussichtspunkte zugänglich. Quota 400 nur in Begleitung eines Bergführers.