Ol Doinyo Lengai zeigt morphologische Veränderungen

Morphologische Veränderungen der Hornitos im Ol Doinyo Lengai – Vulkan weiter aktiv

Der Vulkan Ol Doinyo Lengai ist weiterhin aktiv. Das geht aus einer Meldung des Vulkanführers Lerwaha Lazer hervor, die mir von unserem Vereinsmitglied Jochen Felkl zugespielt wurde. Lerwaha bestieg den „Gottberg“ der Massai am Wochenende und kehrte gestern Morgen von seiner Expedition zurück.

Am Gipfel des Vulkans fand er einen aktiven Hornitokomplex im Zentrum des Kraters vor, der sich gegenüber den letzten Berichten vom Sommer deutlich verändert hat. Während im Sommer mehrere Hornitos ohne Spitzen zu sehen waren, die den Blick auf die in ihnen brodelnde Lava freigaben, sind die schornsteinähnlichen Gebilde aus Lava inzwischen weiter gewachsen. Die meisten Hornitos haben nun Spitzen mit nur kleinen Öffnungen. Auf der Flanke des höchsten Hornitos befanden sich schwarze, und somit frische, Ablagerungen von Lava, die aus dem Minikrater spritzte.




Das ist eine typische Aktivität des Lengai, die ich selbst schon mehrfach beobachten konnte. Der Lengai fördert eine besondere Lava-Art, die aktuell nur an diesem Vulkan vorkommt und Natriumkarbonatit genannt wird. Frische Lava präsentiert sich in Schwarz. Nach einigen Tagen verwittert sie durch Feuchtigkeitseinfluss und überzieht sich zunächst mit einer hellgrauen bis weißen Oxidationsschicht. Im weiteren Verlauf zerfällt sie zu einem weißen Sodastaub, der vom Wind durch den Krater getragen wird und in jede (Körper-)Ritze eindringt.

Aufgrund der Bewölkung der letzten Wochen gibt es keine aktuellen Thermalbilder vom Ol Doinyo Lengai. Das letzte wolkenfreie Copernicus-Bild stammt vom 3. November und zeigte den Vulkan kalt. Um ein Bild mit einer Wärmesignatur zu finden, muss man bis zum 29. Oktober zurückgehen. Diese thermische Anomalie war recht klein, was jedoch nicht unbedingt auf eine verringerte Aktivität des Ol Doinyo Lengai hindeutet. Vielmehr könnte es daran liegen, dass sich die Hornitos weiter zugebaut haben und durch die kleinen Öffnungen in ihren Spitzen nur wenig Lava und Wärme entweichen können. Erst wenn ein Hornito kollabiert, fließt die in ihm brodelnde Lava über den Kraterboden und verursacht ein stärkeres Signal.

USA: Schneechaos im Nordosten

Massive Schneefälle in der Region der Großen Seen sorgen für Verkehrschaos – Notstand ausgerufen

Im Nordosten der USA kam es zu starken Schneefällen und für Teile des Bundesstaates New York wurde der Notstand ausgerufen, damit die Nationalgarde im Kampf gegen die Schneemassen eingesetzt werden kann. Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen und eingeschneite Autofahrer mussten gerettet werden. In einigen Regionen kam das öffentliche Leben zum Erliegen.




Vier Millionen Menschen sind von dem Wintereinbruch mit dem sogenannten Seeeffektschnee betroffen. Dieser Effekt tritt auf, wenn kalte Luft aus Kanada kommend über die vergleichsweise warmen Gewässer der Großen Seen zieht. Dieser Temperaturunterschied beträgt oft mehr als 13 Grad, wodurch Wärme und Feuchtigkeit in die Luft aufsteigen und sich schmale Wolkenbänder bilden, die lokal begrenzten, aber intensiven Schneefall erzeugen. Angrenzende Gebiete sind meistens nahezu schneefrei.

Am Sonntag verursachte ein solches Band über Watertown im Westen des Bundesstaates New York bis zu 10 Zentimeter Schnee pro Stunde. Seit Donnerstag sind dort bereits über ein Meter Schnee gefallen, und bis Montag könnten weitere 60 Zentimeter hinzukommen.

Barns Corner in Lewis County, New York, meldete bis Sonntagmorgen 1,14 Meter Schnee. Weitere erhebliche Schneemengen werden in West-New York und der Umgebung von Watertown erwartet.

Zusätzlich zur Nationalgarde entsandte die Gouverneurin weitere Einsatzkräfte, um bei Stromausfällen und Verkehrsproblemen zu helfen. Reisewarnungen gelten weiterhin für Teile des Erie County sowie Jefferson und Lewis County.

Auch Pennsylvania hat auf die Wetterlage reagiert: Gouverneur Josh Shapiro erklärte den Katastrophennotstand und entsandte die Nationalgarde, um gestrandete Autofahrer zu unterstützen. Allein am Wochenende ereigneten sich über 200 Verkehrsunfälle im Bundesstaat.

Von Winterwarnungen betroffen sind Teile von New York, Pennsylvania, Ohio, Michigan und Wisconsin. Besonders in der Region Buffalo bleibt die Lage angespannt. Es wird vor weiteren Schneefällen von bis zu 10 Zentimetern pro Stunde gewarnt, so dass sich bis Dienstag in einigen Orten der Schnee bis zu 2 Meter hoch auftürmen könnte.

Bei den 5 Großen Seen, die zwischen Kanada und den USA liegen, handelt es sich um Relikte der letzten Eiszeiten. Sie bilden das flächenmäßig größte zusammenhängende Süßwassersystem der Erde und stellen ein wichtiges Trinkwasserreservoir dar. Die Seen erzeugen ihr eigenes Klima.