Ambrym: Bodenhebung im November detektiert

Starke Bodenhebung und zunehmende Thermalstrahlung auf Ambrym festgestellt

Um die Vulkane in Vanuatu ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Dies liegt nicht nur am Versiegen der Lavaseen auf Ambrym, sondern auch daran, dass der Tourismus aus Europa aufgrund stark gestiegener Kosten stark zurückgegangen ist. Dadurch gibt es weniger Berichte und Bilder, die die vulkanische Aktivität dokumentieren. Dennoch gibt es nun ein Lebenszeichen vom Inselvulkan Ambrym: Wie das VMGD in einem aktuellen Bulletin berichtet, wurden in den letzten Wochen wiederholt thermische Anomalien festgestellt. Diese weisen darauf hin, dass Magma hoch im Fördersystem des Vulkans steht. Eine neue InSAR-Aufnahme bestätigt dies ebenfalls. Die Farbringen der Aufnahme zeigen eine signifikante Bodenhebung im Calderabereich des Vulkans. Diese betrifft nicht nur die Krater Marum und Benbow, sondern auch Gebiete südlich davon. Dort wurden etwa 25 Farbdurchgänge verzeichnet, was auf eine Bodenhebung von rund 700 mm innerhalb von nur 12 Tagen hinweist, basierend auf Daten vom 30. Oktober bis 11. November, wobei jeder Farbdurchgang für eine Hebung von 28 mm steht. So starke Bodenhebungen sieht man sehr selten und resultieren oft in große Eruptionen, die hier sogar eine Gefahr für die Inselbewohner darstellen könnte.

Es ist wahrscheinlich, dass sich entweder neue Lavaseen bilden oder/und dass sich eine Spalte im Bereich der größten Bodenhebung auf der südlichen Ascheebene öffnet.

Aufgrund der veränderten Bedrohungslage hat das VMGD die Gefahrenzone erweitert. Diese umfasst nun nicht mehr nur die unmittelbaren Bereiche um die Krater Marum und Benbow, sondern auch die Ascheebene. Der Vulkan zeigt eine zunehmende Unruhe und Instabilität. Trotzdem bleibt die Warnstufe auf „2“. Diese Stufe definiert eine Gefahrenzone B, die etwa 2 km um den Benbow-Krater, 3 km um den Marum-Krater und nun auch Teile der Ascheebene einschließt.

Am Monatsanfang könnte es bereits zu einer kurzlebigen Eruption gekommen sein, da MIROVA eine hohe Thermalstrahlung registrierte. Zudem gab es einigen Berichten zufolge rot illuminierte Wolken über dem Benbow-Krater, die via Webcam sichtbar waren.

Papua-Neuguinea: Starkes Erdbeben am 15.11.24

Starkes Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert Papua-Neuguinea

Datum 15.11.24 | Zeit: 05:28:29 UTC | Koordinaten: -4.702 ; 153.320 | Tiefe: 52 km | Mw 6,6

Ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,6 hat die Region New Ireland in Papua-Neuguinea erschüttert. Das Beben ereignete sich am 15. November 2024 um 05:28 Uhr UTC (15:28 Uhr Ortszeit) in einer Tiefe von 52 Kilometern. Das Epizentrum lag vor der Südostküste der Insel New Ireland, etwa 123 Kilometer östlich von Kokopo, einer Stadt mit rund 26.200 Einwohnern, und 863 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Port Moresby, die etwa 283.000 Menschen zählt. Diese Daten stammen vom EMSC. Das GFZ fixierte die Tiefe des Hypozentrums auf 10 Kilometer.

Tsunamialarm wurde nicht gegeben, was darauf schließen lässt, dass das Hypozentrum tatsächlich in größerer Tiefe lag.

Die Erschütterungen waren in den umliegenden Gebieten spürbar gewesen, insbesondere in Kokopo und anderen Orten der Region. Aufgrund der Lage in einem tektonisch aktiven Gebiet sind Nachbeben möglich. Es liegen bisher keine Berichte über Schäden oder Verletzte vor, es könnten allerdings welche entstanden sein. Behörden und Rettungskräfte überwachen die Situation, während die Bevölkerung in gefährdeten Gebieten zur Vorsicht aufgerufen wird.

Erst am 7. November hatte es in der gleichen Region ein Erdbeben Mw 5,9 gegeben. Beide Erschütterungen ereigneten sich an der „Bismarck Sea Seismic Lineation“, einer Störungszone, die die Südliche Bismarckplatte von der Nördlichen Bismarckplatte trennt.

Papua-Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring, der durch die Plattengrenze des Pazifiks definiert wird. Die Pazifikplatte ist die größte Erdkrustenplatte unseres Planeten. Ihre Ränder werden durch Subduktion geprägt: Überwiegend ist es die Pazifikplatte, die unter die Kontinentalränder abtaucht und geschmolzen wird, wodurch Magma entsteht, das an den Vulkanen hinter den Subduktionszonen eruptiert. So geschieht es auch in Papua-Neuguinea. Starke Erdbeben können die Aktivität von Vulkanen beeinflussen, die in 1000 Kilometer Entfernung liegen. Im Wirkungskreis des aktuellen Erdbebens liegen zahlreiche Vulkane, die reagieren könnten.

Pico del Teide: Schwarmbeben am 14.11.24

Auf Teneriffa wurde der Pico del Teide von einem Schwarmbeben erschüttert

Heute Morgen wurde die Caldera Las Cañadas, die sich im Gipfelbereich des Vulkans Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa befindet, von einem ausgeprägten Schwarmbeben erschüttert.



Das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) meldet, dass das Seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln einen seismischen Schwarm aufgezeichnet hat, der aus 44 schwachen vulkanotektonischen Erdbeben bestand. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,3. Je nach Definition handelte es sich bei den Erschütterungen um Beben im Bereich der Mikroseismizität und werden auf der Shakemap des IGN aktuell nicht angezeigt. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 10 Kilometern. Die Epizentren konzentrierten sich hauptsächlich im Südwesten der Caldera.

Der Schwarm begann um 04:03 Uhr Lokalzeit und dauerte bis 07:45 Uhr. Zusätzlich wurden zwischen 06:03 Uhr und 07:02 Uhr über 270 hybride Erdbeben registriert, die sich in ähnlicher Lage wie die VT Erdbeben abspielten. Im Gegensatz zu typischen Erdbeben, die durch das Aufbrechen von Gestein entstehen, stehen hybride und langperiodische seismische Ereignisse in direktem Zusammenhang mit der Zirkulation hydrothermaler Fluide (Wasser, Gas und Dampf) im Vulkaninneren.

Obwohl diese Aktivitäten für Teneriffa ungewöhnlich sind, stellen sie keine relevante Anomalie dar. Seit 2017 wurden auf der Insel mindestens 118 seismische Schwärme und fünf Schwärme hybrider Ereignisse verzeichnet (darunter am 2. Oktober 2016, 14. Juni 2019, 16. Juni 2022, 12. Juli 2022 und nun am 14. November 2024).

Zusammen mit geochemischen Beobachtungen deuten diese Ereignisse auf einen Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System Teneriffas hin, der durch die Injektion von magmatischen Flüssigkeiten in das darunterliegende hydrothermale System verursacht wird. Dieses Phänomen wird seit 2016 beobachtet.

Die Forscher von INVOLCAN betonen, dass diese Phänomene kurz- und mittelfristig nicht auf ein erhöhtes Risiko eines Vulkanausbruchs hindeuten. Teneriffa bleibt jedoch eine vulkanisch aktive Insel, und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs in den nächsten 50 Jahren wird auf fast 40 % geschätzt.

Das Bild oben zeigt die Lage der Erdbeben dieses aktuellen Schwarms (rot) im Vergleich zu den im letzten Jahr verzeichneten Erdbeben (schwarz). Der blaue Stern markiert den Ort der hybriden Ereignisse.  (Quelle: INVOLCAN)

Lewotobi Laki-Laki: Lavaströme und weitere Flughafensperrungen

Vulkan Lewotobi eruptiert mehrere Lavaströme – Vulkanasche breitete sich weiter aus und verursachte erneut Flughafensperrungen





Auf der indonesischen Insel Flores bleibt der Lewotobi Laki-laki weiterhin aktiv und stößt mehrere Lavaströme aus, die vornehmlich in Richtung Westen unterwegs sind. Es kommt auch noch zu explosiven Eruptionen, in deren Folge Vulkanasche aktuell bis auf eine Höhe von 3400 m aufsteigt und sich über ein großes Areal in Richtung Westen ausbreitet. Obgleich sich der Eruptionscharakter mehr in Richtung effusiv verlagert hat, stellt die Vulkanasche weiterhin ein Problem dar: Gestern kam es erneut zu Sperrungen des Flughafens auf Lombok, wo 45 Flüge gestrichen werden mussten. Davon betroffen waren internationale und nationale Flüge, darunter solche, die nach Bali gehen, das ein Drehkreuz für viele Urlauber aus aller Welt darstellt. In der Folge strandeten zahlreiche Touristen. Komodo ist eine vergleichsweise kleine Insel westlich von Flores und bei Reisenden beliebt, weil hier die einzigartigen Komodowarane leben, die es zu bewundern gilt.

Anwohnern und Ortskundigen wurde empfohlen, im Verkehr zwischen den Inseln auf Fähren umzusteigen. Die Schifffahrt ist von dem Vulkanausbruch nicht betroffen. Doch für Touristen, die nach Bali müssen, ist das nicht unbedingt eine Alternative, insbesondere da indonesische Fähren nicht unbedingt als sicher gelten.

Es ist bekannt, dass der Berg Lewotobi Laki vom 3. November 2024 bis heute mehrere paroxysmale Ausbrüche erlebte. Basierend auf Daten des Center for Volcanology and Geological Disaster Mitigation (PVMBG) erreichte der Ausbruch am 12. November 2024 sogar eine Höhe von 9.000 Metern vom Gipfel der Zwillingsvulkane. Laut dem VAAC Darwin wurde Vulkanasche zeitweise sogar in mehr als 15 Kilometern Höhe detektiert.

Die Seismizität ist weiter rückläufig und gestern wurden nur noch ein vulkanotektonisches Erdbeben sowie eine Tremorphase detektiert. Bei einer so niedrigen Seismizität vermute ich, dass zumindest der explosive Anteil der Eruptionen weiter nachlassen wird. Lavaströme könnten auch ohne große Erdbebenaktivität noch ein paar Tage aktiv bleiben.

Gunung Iya – Steckbrief

Gunung Iya – Vulkan auf Flores

Der 657 m hohe Gunung Iya ist ein Stratovulkan am Sunda-Bogen, einer aktiven Vulkanzone im Süden von Indonesien. Er steht nicht alleine da, sondern bildet den südlichsten Vulkan einer Gruppe von drei Vulkanen, die auf einer kleinen Halbinsel südlich der Stadt Ende auf der indonesischen Insel Flores liegen. Die beiden anderen Vulkane dieser Gruppe, Rooja und Pui, befinden sich nördlich von Iya und gelten als älter und waren in historischen Zeiten nicht aktiv. Ein angeblicher Ausbruch von Pui im Jahr 1671 wurde später jedoch dem Vulkan Iya zugeschrieben.

Gunung Iya ist ein relativ kleiner Vulkan, zumindest was seine Prominenz über dem Meeresspiegel betrifft. Die südliche Flanke des Vulkans ist stark abgeflacht und fällt dann an der Küste steil in das Meer ab, was seine geographische Besonderheit unterstreicht. Dazu zählt auch, dass der Kraterrand an der Südflanke weit nach unten gezogen ist, was darauf schließen lässt, dass es hier zu einem Kollaps kam.

Seit 1671 wurden vom Iya acht moderate bis kräftige Ausbrüche dokumentiert, deren Intensität zwischen einem VEI von 2 und 3 schwankte. Darüber hinaus gab es 2 Eruptionen ungeklärten Ursprungs, die vom Iya verursacht worden sein könnten. Der jüngste bestätigte Ausbruch ereignete sich zwischen dem 27. und 30. Januar 1969, bei dem ein Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 3 erreicht wurde. Im Juni 1971 gab es eine der unbestätigten Eruptionen.

Die Eruptionen am Iya waren meist explosiver Natur und förderten basaltische bis andesitische Lava.

Jüngste Aktivität des Vulkans Iya

Der letzte Wochenbericht vom 30. Oktober bis zum 5. November 2024 zeigt, dass die Aktivität des Iya erneut zugenommen hat. Die indonesische Vulkanologiebehörde, Pusat Vulkanologi dan Mitigasi Bencana Geologi (PVMBG), beobachtete während dieses Zeitraums tägliche weiße Emissionen, die bis zu 350 Meter über den Kraterrand aufstiegen und sich in mehrere Richtungen verteilten. Am 5. November stieg die Alarmstufe aufgrund vermehrter seismischer Aktivität von Stufe 2 auf 3 (auf einer Skala von 1 bis 4). Die Bevölkerung wurde angewiesen, einen Sicherheitsabstand von 3 Kilometern in alle Richtungen und 5 Kilometern in südlicher Richtung um den aktiven Krater einzuhalten. Diese Warnungen unterstreichen die potenzielle Gefahr, die von Iya und anderen aktiven Vulkanen in der Region ausgeht, und verdeutlichen die Notwendigkeit, kontinuierlich auf mögliche Eruptionen vorbereitet zu sein.

Spanien: Unwetter in Malaga und anderswo

Weitere sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Spanien – Malaga besonders stark betroffen

Die Mittelmeerregion Spaniens wird erneut von heftigen Unwettern heimgesucht, die große Regenmengen und Überschwemmungen verursachen. Für mehrere Regionen wurden Unwetterwarnungen der höchsten Stufen ausgegeben, darunter auch für Valencia, das erst vor zwei Wochen eine Flutkatastrophe erlebte, bei der mindestens 221 Menschen starben. Auch in der andalusischen Provinz Malaga wurde die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen, und es kam tatsächlich zu schweren Überschwemmungen. Obwohl die Bilder aus Malaga an die Verwüstungen in Valencia erinnern, konnte das Wasser hier aufgrund des stärkeren Gefälles schneller abfließen, wodurch Rückstaus vermieden wurden. Bislang sind keine Todesopfer zu verzeichnen, jedoch entstand erheblicher Sachschaden, und das öffentliche Leben kam weitgehend zum Erliegen.

Die rechtzeitige Evakuierung von mehr als 4.000 Menschen entlang der Flüsse Guadalhorce und Vélez trug dazu bei, dass Opfer vermieden wurden. Diese Maßnahmen waren in Valencia vor zwei Wochen weniger effektiv, da die Evakuierungen dort erst kurz vor dem Eindringen der Fluten in die Wohngebiete durchgeführt wurden. Dieses Versäumnis wird voraussichtlich noch politische Konsequenzen haben.

Aufgrund des Unwetters bleiben Schulen in Malaga, Valencia und Teilen Kataloniens geschlossen, und der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Malaga und Madrid ist vorübergehend eingestellt. Wetterdienste und Behörden warnen vor weiteren Überschwemmungen, da Flüsse über die Ufer treten könnten und Böen bis zu 120 km/h erwartet werden. Teilweise fielen bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter.

Die Unwetter werden durch das Klimaphänomen DANA verursacht. Die spanische Bezeichnung „Depresión Aislada en Niveles Altos“ beschreibt eine isolierte Kaltluftmasse in höheren Atmosphärenschichten, die auf warme, feuchte Luft am Boden trifft und intensive Regenfälle auslöst. Begünstigt wird DANA durch die hohen Mittelmeerwassertemperaturen, die dieses Jahr um 2 Grad über dem Durchschnitt liegen und neue Rekorde erreicht haben.

Überflutungen in Italien

Auch in der sizilianischen Ätnaregion kam es zu Überschwemmungen, bei denen der hohe Vulkan als Wolkenfänger fungierte, was die Regenmengen in den Küstengebieten verstärkte. In der Stadt Giarre fielen bis zu 500 Liter pro Quadratmeter. Diese extremen Wetterereignisse werfen Fragen zur Sicherheit von Reisen in diese Regionen auf, insbesondere im Herbst. Urlauber sollten sich auf Notfälle vorbereiten, Fluchtrouten einprägen und Schwemmland sowie Fluss- und Küstenbereiche möglichst meiden.

Auf Sizilien kommt noch hinzu, dass die Kriminalität zuzunehmen scheint. Selbst am Ätna werden vermehrt Autos geknackt und Wertgegenstände entwendet. Beliebt ist es, den Code der elektrischen Türschließer abzufangen und den Wagen so unbemerkt zu öffnen.

Merapi: Steigerung der Seismizität im November

Vulkan Merapi steigerte Seismizität – Erdbeben Mb 5,0 vor der Küste von Java

Vor der Küste der indonesischen Insel Java manifestierte sich heute ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 86 Kilometern. Das Epizentrum wurde vom GFZ vor der Küste zwischen den Städten Bandung und Yogjakarta lokalisiert.

Yogjakarta liegt im Schatten des Vulkans Merapi, der seit Anfang November eine deutliche Steigerung der Seismizität zeigt. Vor allem werden täglich zahlreiche Hybridbeben detektiert: Gestern waren es ein Spitzenwert von 459 Erschütterungen. Heute sank die Anzahl der Erdbeben, aber immerhin waren es noch 124 Erschütterungen. Hinzu kommen zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen, die gestern 213 Mal auftraten und heute 138 Mal registriert wurden.

Die Daten legen die Vermutung nahe, dass der Lavadom am Südwestrand des Kraters weiterwächst und mit frisch aufsteigender Lava versorgt wird. Tatsächlich findet die Vermutung Bestätigung im letzten Wochenbericht des BPPTKG für die letzte Oktoberwoche, in der die beiden Lavadome vermessen wurde. Während sich an der mittleren Kuppel kaum Veränderungen ergaben, wurden an der südwestlichen Kuppel deutliche morphologische Veränderungen wahrgenommen. Außerdem legte der Lavadom an Größe zu und erreichte ein Volumen von 3.077.000 Kubikmetern. Das Volumen des Zentraldoms betrug 2.361.800 Kubikmeter.

Die Steinschläge und Schuttlawinen gehen insbesondere vom Südwestdom ab und haben Gleitstrecken von bis zu 1600 m. Sie bewegen sich in Richtung des Bebeng-Flusses. Nachts hinterlassen sie oftmals Rotglut auf dem Vulkanhang.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Geotechnologie bei Naturkatastrophen in Yogyakarta (BPPTKG) hält weiterhin den Alarmstatus der Stufe III für den Mount Merapi aufrecht.

Um die potenziellen Gefahren eines Ausbruchs zu minimieren, fordert das BPPTKG die Bevölkerung dringend auf, keine Aktivitäten in gefährdeten Gebieten durchzuführen.

Abgehende Lava und Glutwolken vom Merapi könnten Gebiete im süd-südwestlichen Sektor erreichen, darunter den Boyong-Fluss sowie die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng. Dort wurde die fünf Kilometer-Sperrzone um den Krater auf bis zu sieben Kilometer ausgedehnt.

Der südöstliche Sektor umfasst den Woro-Fluss auf maximal drei Kilometern und den Gendol-Fluss auf fünf Kilometern. Bei einem explosiven Ausbruch könnte vulkanisches Material einen Radius von drei Kilometern um den Gipfel erreichen.

Sizilien: Unwetter verursachen Überflutungen in der Ätnaregion

Starke Regenfälle verursachen Überflutungen am Fuß des Ätnas – Auto von den Wassermassen mitgerissen

Heute Morgen gab und gibt es neue Unwetter im Osten Siziliens. Besonders betroffen ist wieder die Region um den Vulkan Ätna und hier insbesondere die Gemeinden entlang der Küste. Videos, die in den sozialen Medien geteilt werden, zeigen überflutete Straßen, die sich teilweise in reißende Flüsse verwandelten. Auch die Küstenautobahn A8 steht zwischen Taormina und Catania streckenweise unter Wasser. Hier ist der Abschnitt zwischen Giarre und Fiumefreddo, wo es Richtung Ätna Nord abgeht, überflutet.

Dramatische Szenen spielten sich bei Torre ab. wo mindestens ein Fahrzeug von einer Sturzflut vom Hang des Ätnas kommend die Küstenstraße querte und mindestens ein Fahrzeug mitriss und es ins Meer spülte.

Bereits gestern wurden Unwetterwarnungen für die Ätna-Region herausgegeben, nach denen bis zu 150 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter fallen sollten. Es sieht so aus, als würden diese Mengen aktuell deutlich überschritten werden. In einigen Meldungen heißt es, dass zwischen 250 und 400 Liter Wasser innerhalb von 8 Stunden gefallen sind.

In den letzten Wochen häufen sich im Osten Siziliens Unwetter mit Starkregenereignissen, die praktisch immer zu Sturzfluten führen. Das Mittelmeer ist dieses Jahr deutlich zu warm, wodurch mehr Wasser als üblich verdunstet. Stoßen dann kalte und warme Luftmassen zusammen, bilden sich Unwetter, die insbesondere am Ätna hängen bleiben. Hinzu kommt, dass es auch in den Höhenlagen wärmer als sonst ist und weniger Schnee, sondern mehr Regen fällt. Dadurch fließt das Wasser schneller zu Tal.

Krisensitzung zum Stromboli

Doch nicht nur der Ätna wird von einem Unwetter nach dem anderen getroffen, denn sie bleiben auch gerne am Stromboli hängen, der im Tyrrhenischen Meer ebenfalls ein Wolkenfänger ist. Offenbar haben sich neue Abflussrinnen des Wassers gebildet, die vom Gipfelbereich bis in den Ort hinunterreichen und Lahare auslösen. Diese sind bis jetzt noch vergleichsweise klein gewesen, doch die voranschreitende Erosion destabilisiert die oberen Hänge, wodurch auch das Erdrutschpotenzial steigt. Heute trifft man sich auf Stromboli zu einer Krisensitzung mit Wissenschaftlern, dem Bürgermeister der Liparischen Inseln und anderen Behördenvertretern. Hier werden sicherlich auch Gelder von Seiten des italienischen Staates benötigt, um die Bevölkerung mit baulichen Maßnahmen vor Laharen und Erdrutschen zu schützen, was allerdings stark ins Landschaftsbild der Insel eingreifen würde. Ich habe so das Gefühl, dass man stattdessen die Bevölkerung zur Umsiedlung auffordern wird. So oder so, die Grundstückspreise auf Stromboli dürften fallen. Vielleicht wird Stromboli das erste europäische Inselopfer des Klimawandels.

Übrigens, wäre es sicher auch angebracht am Ätna entsprechende bauliche Maßnahmen nach dem Vorbild Sakurajima zu ergreifen, was natürlich auch hier alles andere als optisch schön wäre.

Island: Ausbruch im November unwahrscheinlich

Neue Gefahreneinschätzung von IMO veröffentlicht – Ausbruch im November gilt als unwahrscheinlich

Auf Island hält die Bodenhebung im Bereich von Svartsengi auf Reykjanes weiter an. Laut einem IMO-Update akkumulierten sich seit dem 5. September 23 Millionen Kubikmeter Magma im Untergrund an. Die Bodenhebung liegt nur noch wenige Zentimeter unter der vor Beginn des letzten Ausbruchs. Das Erreichen der Parität wurde bislang immer als unterste Schwelle angesehen, ab der ein neuer Vulkanausbruch beginnen kann. Doch bei allen Ausbrüchen musste diese Schwelle deutlich überschritten werden, bevor die nächste Eruption tatsächlich einsetzte. Wochen vor einem neuen Ausbruch stieg die Seismizität im Bereich von Svartsengi und Sundhnúkur deutlich an, was auf einen signifikanten Druckanstieg im Speichersystem zurückzuführen ist. Diese Zunahme der Seismizität konnte in den letzten Tagen nicht beobachtet werden, obgleich es Anfang November noch so aussah, als würde sich die Erdbebentätigkeit steigern. Die Vulkanologen von IMO kommen daher zu dem Schluss, dass im November noch nicht mit einem neuen Vulkanausbruch zu rechnen ist. Noch im letzten Monat war man von einem steigenden Eruptionsrisiko in der zweiten Novemberhälfte ausgegangen. Es wurde auch eine neue Gefahrenkarte für den Bereich Grindavik und Svartsengi veröffentlicht, die aber gegenüber der letzten unverändert blieb. Sie attestiert der Stadt ein vergleichsweise niedriges Risiko, in den nächsten Tagen von den direkten Folgen einer Eruption heimgesucht zu werden. Es gibt aber besonders für Gebiete nördlich der Stadt ein erhebliches Risiko von Gasverschmutzung oder Erdrutschen.




Wetterkapriolen und Erdrutsche im Westen

Auch wenn sich der erwartete Vulkanausbruch nach hinten verschiebt und vielleicht erst im neuen Jahr stattfinden wird, hat man auf Island mit Unbilden der Natur zu kämpfen: Gestern gab es ausgerechnet im Norden von Island europäische Rekordtemperaturen, als Warmluftmassen von den Azoren kommend die Insel erreichten. Nachts kletterte das Thermometer auf 22 Grad Celsius, eine Temperatur, die selbst im Sommer selten erreicht wird. Zugleich kam es in den letzten Wochen zu starken Regenfällen, die den Erdboden mit Wasser sättigten, was ihn in Hanglagen destabilisierte. Das löste zahlreiche Erdrutsche und Steinschläge aus, von denen besonders der Westen der Insel betroffen ist.