Sakurajima eruptiert Vulkanasche am 18.11.24

Sakurajima stößt Asche bis auf 1800 m Höhe aus – Erdbeben ging dem Vulkanausbruch voran

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte gestern Abend um 19:36 UTC eine erste Ascheemission. Gut 50 Minuten später erfolgte dann eine größere Explosion, in deren Folge Asche bis auf eine Höhe von 1800 m aufstieg und von starkem Wind in Richtung Süden geweht wurde. Livecamaufnahmen zeigen, dass der Wind so stark war, dass er die Asche in Richtung Boden drückte. Ohne diesen starken Wind wäre die Aschewolke deutlich höher aufgestiegen. Es kam zu Ascheniederschlag in den Ortschaften südlich des Vulkans.




Die Eruptionen begannen gerade, als ich den Bericht zum Erdbeben Mw 6,1 geschrieben hatte, das sich vor der Küste von Kyushu im Osten des Ryukyu-Archipels zugetragen hatte und in Kagoshima zu spüren gewesen war. Kagoshima liegt im Schatten des Sakurajimas. Ich spekulierte in dem Artikel zum Erdbeben darüber, dass die Erschütterungen eine Eruption des Sakurajima auslösen könnten. Freilich ist eine zeitliche Korrelation kein wissenschaftlicher Beweis, da der Vulkanausbruch auch nur zufällig einige Stunden nach dem Erdbeben erfolgt sein könnte.

Die Vulkanologen vom JMA brachten nach der Eruption eine Tätigkeitsmeldung heraus, in der es heißt, dass die Eruption vom Hauptkrater Minamidake ausging und Vulkanasche 700 m über Kraterhöhe aufstieg. Es wurde auch rotglühende Tephra ausgeworfen, die in ballistischen Flugbahnen auf der Außenflanke des Vulkans niederging. Der Showa-dake blieb ruhig.

Die Anzahl vulkanischer Erdbeben bleibt gering, doch bereits am 15. November wurde eine kurze Tremorphase aufgezeichnet.

Kontinuierliche GNSS-Messungen zeigen seit Januar 2024 eine leichte Schrumpfung des Bergkörpers entlang der Basislinie innerhalb von Sakurajima. Gleichzeitig wird in der Aira-Caldera, im inneren Teil der Kagoshima-Bucht, eine langsame unterirdische Expansion beobachtet, die auf anhaltende Magmenakkumulation hindeutet. Dafür spricht auch eine anhaltende Emission von Schwefeldioxid. Die Konzentration des Gases wird als hoch beschrieben.