Pico del Teide: Schwarmbeben am 14.11.24

Auf Teneriffa wurde der Pico del Teide von einem Schwarmbeben erschüttert

Heute Morgen wurde die Caldera Las Cañadas, die sich im Gipfelbereich des Vulkans Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa befindet, von einem ausgeprägten Schwarmbeben erschüttert.



Das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) meldet, dass das Seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln einen seismischen Schwarm aufgezeichnet hat, der aus 44 schwachen vulkanotektonischen Erdbeben bestand. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,3. Je nach Definition handelte es sich bei den Erschütterungen um Beben im Bereich der Mikroseismizität und werden auf der Shakemap des IGN aktuell nicht angezeigt. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 10 Kilometern. Die Epizentren konzentrierten sich hauptsächlich im Südwesten der Caldera.

Der Schwarm begann um 04:03 Uhr Lokalzeit und dauerte bis 07:45 Uhr. Zusätzlich wurden zwischen 06:03 Uhr und 07:02 Uhr über 270 hybride Erdbeben registriert, die sich in ähnlicher Lage wie die VT Erdbeben abspielten. Im Gegensatz zu typischen Erdbeben, die durch das Aufbrechen von Gestein entstehen, stehen hybride und langperiodische seismische Ereignisse in direktem Zusammenhang mit der Zirkulation hydrothermaler Fluide (Wasser, Gas und Dampf) im Vulkaninneren.

Obwohl diese Aktivitäten für Teneriffa ungewöhnlich sind, stellen sie keine relevante Anomalie dar. Seit 2017 wurden auf der Insel mindestens 118 seismische Schwärme und fünf Schwärme hybrider Ereignisse verzeichnet (darunter am 2. Oktober 2016, 14. Juni 2019, 16. Juni 2022, 12. Juli 2022 und nun am 14. November 2024).

Zusammen mit geochemischen Beobachtungen deuten diese Ereignisse auf einen Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System Teneriffas hin, der durch die Injektion von magmatischen Flüssigkeiten in das darunterliegende hydrothermale System verursacht wird. Dieses Phänomen wird seit 2016 beobachtet.

Die Forscher von INVOLCAN betonen, dass diese Phänomene kurz- und mittelfristig nicht auf ein erhöhtes Risiko eines Vulkanausbruchs hindeuten. Teneriffa bleibt jedoch eine vulkanisch aktive Insel, und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs in den nächsten 50 Jahren wird auf fast 40 % geschätzt.

Das Bild oben zeigt die Lage der Erdbeben dieses aktuellen Schwarms (rot) im Vergleich zu den im letzten Jahr verzeichneten Erdbeben (schwarz). Der blaue Stern markiert den Ort der hybriden Ereignisse.  (Quelle: INVOLCAN)

Lewotobi Laki-Laki: Lavaströme und weitere Flughafensperrungen

Vulkan Lewotobi eruptiert mehrere Lavaströme – Vulkanasche breitete sich weiter aus und verursachte erneut Flughafensperrungen





Auf der indonesischen Insel Flores bleibt der Lewotobi Laki-laki weiterhin aktiv und stößt mehrere Lavaströme aus, die vornehmlich in Richtung Westen unterwegs sind. Es kommt auch noch zu explosiven Eruptionen, in deren Folge Vulkanasche aktuell bis auf eine Höhe von 3400 m aufsteigt und sich über ein großes Areal in Richtung Westen ausbreitet. Obgleich sich der Eruptionscharakter mehr in Richtung effusiv verlagert hat, stellt die Vulkanasche weiterhin ein Problem dar: Gestern kam es erneut zu Sperrungen des Flughafens auf Lombok, wo 45 Flüge gestrichen werden mussten. Davon betroffen waren internationale und nationale Flüge, darunter solche, die nach Bali gehen, das ein Drehkreuz für viele Urlauber aus aller Welt darstellt. In der Folge strandeten zahlreiche Touristen. Komodo ist eine vergleichsweise kleine Insel westlich von Flores und bei Reisenden beliebt, weil hier die einzigartigen Komodowarane leben, die es zu bewundern gilt.

Anwohnern und Ortskundigen wurde empfohlen, im Verkehr zwischen den Inseln auf Fähren umzusteigen. Die Schifffahrt ist von dem Vulkanausbruch nicht betroffen. Doch für Touristen, die nach Bali müssen, ist das nicht unbedingt eine Alternative, insbesondere da indonesische Fähren nicht unbedingt als sicher gelten.

Es ist bekannt, dass der Berg Lewotobi Laki vom 3. November 2024 bis heute mehrere paroxysmale Ausbrüche erlebte. Basierend auf Daten des Center for Volcanology and Geological Disaster Mitigation (PVMBG) erreichte der Ausbruch am 12. November 2024 sogar eine Höhe von 9.000 Metern vom Gipfel der Zwillingsvulkane. Laut dem VAAC Darwin wurde Vulkanasche zeitweise sogar in mehr als 15 Kilometern Höhe detektiert.

Die Seismizität ist weiter rückläufig und gestern wurden nur noch ein vulkanotektonisches Erdbeben sowie eine Tremorphase detektiert. Bei einer so niedrigen Seismizität vermute ich, dass zumindest der explosive Anteil der Eruptionen weiter nachlassen wird. Lavaströme könnten auch ohne große Erdbebenaktivität noch ein paar Tage aktiv bleiben.

Gunung Iya – Steckbrief

Gunung Iya – Vulkan auf Flores

Der 657 m hohe Gunung Iya ist ein Stratovulkan am Sunda-Bogen, einer aktiven Vulkanzone im Süden von Indonesien. Er steht nicht alleine da, sondern bildet den südlichsten Vulkan einer Gruppe von drei Vulkanen, die auf einer kleinen Halbinsel südlich der Stadt Ende auf der indonesischen Insel Flores liegen. Die beiden anderen Vulkane dieser Gruppe, Rooja und Pui, befinden sich nördlich von Iya und gelten als älter und waren in historischen Zeiten nicht aktiv. Ein angeblicher Ausbruch von Pui im Jahr 1671 wurde später jedoch dem Vulkan Iya zugeschrieben.

Gunung Iya ist ein relativ kleiner Vulkan, zumindest was seine Prominenz über dem Meeresspiegel betrifft. Die südliche Flanke des Vulkans ist stark abgeflacht und fällt dann an der Küste steil in das Meer ab, was seine geographische Besonderheit unterstreicht. Dazu zählt auch, dass der Kraterrand an der Südflanke weit nach unten gezogen ist, was darauf schließen lässt, dass es hier zu einem Kollaps kam.

Seit 1671 wurden vom Iya acht moderate bis kräftige Ausbrüche dokumentiert, deren Intensität zwischen einem VEI von 2 und 3 schwankte. Darüber hinaus gab es 2 Eruptionen ungeklärten Ursprungs, die vom Iya verursacht worden sein könnten. Der jüngste bestätigte Ausbruch ereignete sich zwischen dem 27. und 30. Januar 1969, bei dem ein Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 3 erreicht wurde. Im Juni 1971 gab es eine der unbestätigten Eruptionen.

Die Eruptionen am Iya waren meist explosiver Natur und förderten basaltische bis andesitische Lava.

Jüngste Aktivität des Vulkans Iya

Der letzte Wochenbericht vom 30. Oktober bis zum 5. November 2024 zeigt, dass die Aktivität des Iya erneut zugenommen hat. Die indonesische Vulkanologiebehörde, Pusat Vulkanologi dan Mitigasi Bencana Geologi (PVMBG), beobachtete während dieses Zeitraums tägliche weiße Emissionen, die bis zu 350 Meter über den Kraterrand aufstiegen und sich in mehrere Richtungen verteilten. Am 5. November stieg die Alarmstufe aufgrund vermehrter seismischer Aktivität von Stufe 2 auf 3 (auf einer Skala von 1 bis 4). Die Bevölkerung wurde angewiesen, einen Sicherheitsabstand von 3 Kilometern in alle Richtungen und 5 Kilometern in südlicher Richtung um den aktiven Krater einzuhalten. Diese Warnungen unterstreichen die potenzielle Gefahr, die von Iya und anderen aktiven Vulkanen in der Region ausgeht, und verdeutlichen die Notwendigkeit, kontinuierlich auf mögliche Eruptionen vorbereitet zu sein.

Spanien: Unwetter in Malaga und anderswo

Weitere sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Spanien – Malaga besonders stark betroffen

Die Mittelmeerregion Spaniens wird erneut von heftigen Unwettern heimgesucht, die große Regenmengen und Überschwemmungen verursachen. Für mehrere Regionen wurden Unwetterwarnungen der höchsten Stufen ausgegeben, darunter auch für Valencia, das erst vor zwei Wochen eine Flutkatastrophe erlebte, bei der mindestens 221 Menschen starben. Auch in der andalusischen Provinz Malaga wurde die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen, und es kam tatsächlich zu schweren Überschwemmungen. Obwohl die Bilder aus Malaga an die Verwüstungen in Valencia erinnern, konnte das Wasser hier aufgrund des stärkeren Gefälles schneller abfließen, wodurch Rückstaus vermieden wurden. Bislang sind keine Todesopfer zu verzeichnen, jedoch entstand erheblicher Sachschaden, und das öffentliche Leben kam weitgehend zum Erliegen.




Die rechtzeitige Evakuierung von mehr als 4.000 Menschen entlang der Flüsse Guadalhorce und Vélez trug dazu bei, dass Opfer vermieden wurden. Diese Maßnahmen waren in Valencia vor zwei Wochen weniger effektiv, da die Evakuierungen dort erst kurz vor dem Eindringen der Fluten in die Wohngebiete durchgeführt wurden. Dieses Versäumnis wird voraussichtlich noch politische Konsequenzen haben.

Aufgrund des Unwetters bleiben Schulen in Malaga, Valencia und Teilen Kataloniens geschlossen, und der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Malaga und Madrid ist vorübergehend eingestellt. Wetterdienste und Behörden warnen vor weiteren Überschwemmungen, da Flüsse über die Ufer treten könnten und Böen bis zu 120 km/h erwartet werden. Teilweise fielen bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter.

Die Unwetter werden durch das Klimaphänomen DANA verursacht. Die spanische Bezeichnung „Depresión Aislada en Niveles Altos“ beschreibt eine isolierte Kaltluftmasse in höheren Atmosphärenschichten, die auf warme, feuchte Luft am Boden trifft und intensive Regenfälle auslöst. Begünstigt wird DANA durch die hohen Mittelmeerwassertemperaturen, die dieses Jahr um 2 Grad über dem Durchschnitt liegen und neue Rekorde erreicht haben.

Überflutungen in Italien

Auch in der sizilianischen Ätnaregion kam es zu Überschwemmungen, bei denen der hohe Vulkan als Wolkenfänger fungierte, was die Regenmengen in den Küstengebieten verstärkte. In der Stadt Giarre fielen bis zu 500 Liter pro Quadratmeter. Diese extremen Wetterereignisse werfen Fragen zur Sicherheit von Reisen in diese Regionen auf, insbesondere im Herbst. Urlauber sollten sich auf Notfälle vorbereiten, Fluchtrouten einprägen und Schwemmland sowie Fluss- und Küstenbereiche möglichst meiden.

Auf Sizilien kommt noch hinzu, dass die Kriminalität zuzunehmen scheint. Selbst am Ätna werden vermehrt Autos geknackt und Wertgegenstände entwendet. Beliebt ist es, den Code der elektrischen Türschließer abzufangen und den Wagen so unbemerkt zu öffnen.