Starkregen verursacht Überflutungen in Barcelona – Flughafen betroffen
Das Wetter im spanischen Mittelmeerraum beruhigt sich nicht: Eine Woche nach der verheerenden Flutkatastrophe bei Valencia, die nach aktuellen Angaben mindestens 217 Menschen das Leben kostete, kam es gestern zu neuen Unwettern mit Starkregen in Katalonien, wobei Barcelona besonders betroffen war.
Die Regenfälle wurden durch den Sturm DANA ausgelöst und brachten große Wassermassen mit sich, die jedoch bei weitem nicht das Ausmaß der Extremregenfälle in Valencia erreichten, wo innerhalb von acht Stunden bis zu 480 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Am Flughafen Barcelona-El Prat wurden innerhalb von vier Stunden etwa 150 Liter pro Quadratmeter gemessen, was zu schweren Überflutungen in Teilen des Flughafens führte; Wasser drang sogar in Gebäude ein. 153 der 945 geplanten Flüge wurden gestrichen, und einige Flüge mussten auf andere Flughäfen umgeleitet werden. Besonders betroffen waren Terminal 1 und die Parkbereiche. Ein Krisenstab wurde zur Überwachung der Situation eingerichtet.
Auch der Nahverkehr wurde durch die extremen Wetterbedingungen stark beeinträchtigt: Der Rodalies-Dienst wurde morgens eingestellt, mit Ausnahme der Züge, die bereits unterwegs waren. Einige Linien, darunter R1, R2 Süd, R3 und R4, konnten am Nachmittag nach sechs Stunden Betriebsausfall wieder fahren. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr im Tunnel von El Prat de Llobregat wurde vorübergehend unterbrochen, da Wasser die Schienen überflutete.
Das Unwetter führte in mehreren Regionen Kataloniens zu Überschwemmungen und Straßensperrungen. Besonders betroffen waren die Regionen Barcelonès, Baix Llobregat und Garraf. Die Wetterstation in Viladecans verzeichnete 131 Millimeter Regen, den höchsten Wert seit 2002. Die Autobahn A-27 in Tarragona war durch Erdrutsche blockiert und konnte erst nach Räumarbeiten wieder freigegeben werden.
Schulen und Universitäten in Barcelona und Tarragona setzten den Lehrbetrieb aus. Die katalanische Regierung warnte über den Katastrophenschutz per Mobilfunk und rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Meteocat hatte zuvor in mehreren Regionen vor extremem Wetter gewarnt, und seit Mitternacht wurden fast 3.000 Notrufe verzeichnet. Innenministerin Núria Parlon betonte, dass in bestimmten Gebieten weiterhin meteorologische Instabilität herrscht und zu großer Vorsicht geraten wird.
Folgerungen aus der Valencia-Flutkatastrophe
Unterdessen gehen die Bergungs- und Aufräumarbeiten in Valencia weiter. Nach Tagen der Verzögerung ist nun endlich genügend schweres Gerät sowie eine Vielzahl an Einsatzkräften, darunter auch mehrere Tausend Soldaten, vor Ort. Die Katastrophe zeigt erneut die Schwächen des Katastrophenschutzes in vielen europäischen Ländern auf – bereits bei den Warnsystemen. Effektive Krisenprävention beginnt jedoch schon viel früher, beispielsweise mit der Erstellung lokaler Katastrophenszenarien und in der Aufklärung: „Gehe bei Starkregen in gefährdeten Gebieten niemals in eine Tiefgarage, um dein Auto zu bergen.“ Und auch Autos selbst werden schnell zur Todesfalle.