Ascheemissionen am Kanlaon verursachten Ascheregen
Auf den Philippinen hat der Vulkan Kanlaon mit Ascheemissionen begonnen. Dies geht aus einem Sonderbulletin der Vulkanologen von PHIVOLCS hervor. Demnach traten die Emissionen heute um 6:41 Uhr, 7:01 Uhr und 8:01 Uhr auf und dauerten nach visuellen Beobachtungen jeweils zwei bis sechs Minuten. Seismische oder Infraschall-Signale konnten dabei nicht aufgezeichnet werden. Die Ereignisse führten zur Bildung von hellgrauen Aschewolken, die bis zu 500 Meter über den Krater aufstiegen und sich nach Südwesten verlagerten. In mehreren Ortschaften wurde Ascheregen festgestellt. In Barangay Yubo wurden außerdem schwefelhaltige Dämpfe wahrgenommen. Aufgrund einer dichten Wolkendecke war der Gipfelkrater für den Rest des Vormittags nicht mehr sichtbar. Die Angaben erfolgten in Ortszeit; die Philippinen liegen zeitlich voraus.
Die SO2-Emissionen aus dem Gipfelkrater lagen laut Flyspec-Messungen vom 18. Oktober 2024 bei durchschnittlich 2.769 Tonnen pro Tag. Vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 hatte der Vulkan bereits erhöhte Mengen von durchschnittlich 3.383 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen, seitdem liegen die Werte jedoch bei besonders hohen 4.133 Tonnen pro Tag. Die Asche in der Entgasungswolke deutet auf offene Schlotverhältnisse hin, bei denen vulkanische Gase feines Gestein oder Ablagerungen von den Rändern des oberflächennahen Magmas mitführen können.
Die Öffentlichkeit wird weiterhin daran erinnert, dass für den Kanlaon Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist.
Die heutige Aktivität könnte den Anfang einer stärkeren Eruptionsserie kennzeichnen oder aber auch nur ein weiteres Intermezzo in einer mehrmonatigen Aufheizungsphase darstellen, wobei es nicht zwingend zu stärkeren Eruptionen kommen muss. Dennoch wird die Wahrscheinlichkeit hierfür als hoch eingestuft.
Neben dem Kanlaon ist auf den Philippinen noch der Taal-Vulkan aktiv. Im Krater auf Volcano Island kommt es weiterhin zu phreatischen Eruptionen. Der Gasausstoß ist zwar noch als relativ hoch einzustufen, ist aber gegenüber dem Jahresdurchschnitt deutlich niedriger geworden und lag gestern bei unter 1.600 Tonnen pro Tag. Es gab eine phreatische Eruption, die etwa sieben Minuten andauerte.