Cook-Strait in Neuseeland von starkem Erdbeben erschüttert – Mehrere Wahrnehmungsmeldungen
Datum 05.10.24 | Zeit: 16:08:55 UTC | -41.179 ; 174.226 | Tiefe: 53 km | Mb 5,7
Ein vergleichsweise starkes Erdbeben der Magnitude 5,7 erschütterte um 16:08 UTC (05:05 Lokalzeit) die Cook Strait zwischen den beiden neuseeländischen Hauptinseln. Dies geht aus einer automatischen Meldung von GeoNet hervor. Das Epizentrum wurde 22 km nordöstlich von Picton lokalisiert. Die Hauptstadt Wellington liegt 48 Kilometer östlich des Epizentrums. Dort wackelten die Gebäude stark, insbesondere in den oberen Etagen von Hochhäusern. Beim EMSC, das die Magnitude des Erdbebens mit 5,4 einstufte, gingen bereits Minuten nach dem Erdstoß erste Wahrnehmungsmeldungen ein. Einige Augenzeugen beschrieben den Erdstoß als stark, andere hingegen als schwach.
Erdbeben dieser Magnitude können bereits Schäden an der Infrastruktur verursachen. Da sich das Beben jedoch in einer Tiefe von 53 Kilometern ereignete, dürften die Auswirkungen an der Erdoberfläche nicht so stark gewesen sein, dass man mit großen Schäden rechnen muss. Dennoch könnten leichte Schäden entstanden sein. Da die Meldung zu dem Erdbeben noch nicht einmal eine Stunde alt ist, könnten Berichte über Schäden noch folgen.
Erdbeben in der Cook Strait sind keine Seltenheit: Erst am 1. Oktober gab es hier ein Beben der Magnitude 4,7. Schwächere Erdbeben treten phasenweise mehrmals wöchentlich auf, doch Erschütterungen ab einer Magnitude von 5 sind deutlich seltener.
Übergeordnet betrachtet wird die Tektonik Neuseelands von den großen Verwerfungszonen bestimmt, die parallel zur Längserstreckung des Archipels verlaufen und mit der Subduktion der Pazifikplatte unter die Australische Platte zusammenhängen. Im Bereich der Cook Strait laufen mehrere dieser Störungen zusammen. Es gibt aber auch kleinere Störungen, die senkrecht zu den Hauptstörungen verlaufen und diese miteinander verbinden. Im Bereich des Epizentrums liegen mehrere dieser kleineren Störungen. Am wahrscheinlichsten erscheint es, dass die Vernon-Störung für das Beben verantwortlich war. Betrachtet man die Tiefe des Erdbebenherds, könnte sich der Erdstoß jedoch auch in einem Stück subduzierter Kruste ereignet haben.