Kreta: Erdbeben Mb 4,8 vor der Südostküste

Griechische Ferieninsel Kreta wurde von Erdbeben Mb 4,8 durchgerüttelt – Zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen

Datum 07.10.24 | Zeit: 05:54:58 UTC | 34.819 ; 26.262 | Tiefe: 6 km | Mb 4,8

Heute Morgen wurde die griechische Ferieninsel Kreta von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 4,8 erschüttert. Das Beben trat um 08:54:58 Uhr Lokalzeit auf und wurde vor allem von den Bewohnern im Osten der Insel deutlich wahrgenommen. Dem EMSC liegen entsprechende Meldungen vor, nach denen ein starker Ruck zu spüren war, der von grollenden Geräuschen begleitet wurde. Das Beben konnte in einem Umkreis von 250 Kilometern gespürt werden und sorgte auch im 116 Kilometer entfernten Heraklion für Aufregung. Bislang gibt es keine Meldungen über Schäden, obwohl Erdbeben dieser Stärke bereits kleinere Schäden an der Infrastruktur verursachen können.

Dass der Erdstoß in so großer Entfernung spürbar war, ist auch auf den flach gelegenen Erdbebenherd zurückzuführen, der in nur 6 Kilometern Tiefe lokalisiert wurde. Das Epizentrum lag vor der Südostküste, genauer 46 km süd-südöstlich von Sitia.

Erdbeben vor der Küste Kretas hängen im Allgemeinen mit der Subduktion der afrikanischen Erdkrustenplatte unter die eurasische Platte entlang des Hellenischen Grabens zusammen. Östlich von Kreta geht der Hellenische Graben in den Strabo-Graben über, der in der Nähe der türkischen Küste von einigen Autoren als Transformstörung interpretiert wird. Genau genommen stoßen jedoch nicht direkt die afrikanische und die eurasische Platte aufeinander, da sich dazwischen noch die Ägäische Platte befindet, die praktisch als Puffer wirkt.

Durch diese Subduktion entstehen starke Spannungen in der Erdkruste, die sich in Form von Erdbeben entladen. Die Region um Kreta, einschließlich der Ägäis, ist daher seismisch sehr aktiv, und es treten häufig Erdbeben auf.

Das Erdbeben mit einer Magnitude von 4,8 war jedoch nicht das einzige in den letzten Stunden südlich von Kreta. Es wurden auch drei schwächere Beben registriert, die 20 Kilometer südlich von Moíres lokalisiert wurden.

Äthiopien: Erdbeben Mw 5,3 nahe Vulkan

Ein weiteres mittelstarkes Erdbeben rockt äthiopisches Vulkangebiet Fentale

Datum 06.10.24 | Zeit: 17:10:04 UTC | 9.207 ; 40.317 | Tiefe: 12 km | Mw  5,3

Die Region um Awash wurde gestern erneut von einem Erdbeben der Magnitude 5,3 erschüttert. Dieser Wert stammt vom GFZ. Das EMSC kommt auf eine Magnitude von 4,9. Die Tiefe des Hypozentrums wurde in 12 Kilometern Tiefe verortet. Das Epizentrum befand sich 30 km nord-nordöstlich von Āwash und gut 150 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt, wo der Erdstoß deutlich gespürt werden konnte, wie einer meiner Kontakte auf FB berichtete.

Seit dem 27. September hat es in der Gegend 4 weitere Erdbeben mit Magnituden im Viererbereich gegeben. In den sozialen Medien gibt es einen Bericht über einen intensiven Erdbebenschwarm und die Bildung von Bodenrissen in der Nähe des Vulkans Fentale, über die ich bereits Ende des Monats schrieb. Neue Erkenntnisse liegen mir nicht vor, aber offenbar hält die Erdbebenserie messbarer Beben weiter an. Die Quelle hinter den Beben bleibt unklar. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um tektonische Erdbeben an der Südspitze des Afar-Dreiecks, wo sich das Ostafrikanische Riftvalley zur Danakil-Depression erweitert. Entlang der divergenten Störung kann es jederzeit zu Erdbeben kommen, allerdings ist auch Magmenaufstieg eine mögliche Ursache für Erdbeben in der Region. Da eine systematische Überwachung fehlt, wird man wohl erst nach dem Einsetzen einer Eruption wissen, ob hinter den Erdbeben ein Magmenaufstieg steht. Es sei denn, es tauchen InSAR-Aufnahmen der Gegend auf, mit deren Hilfe man einer evtl. Bodenhebung auf die Spur kommen könnte.

In der Danakil-Depression und in relativer Nähe zum Epizentrum liegt der Schildvulkan Erta Alé, der in diesem Jahr häufiger für Schlagzeilen sorgte, weil in seiner Caldera Hornitos aktiv waren und Lavaströme generiert wurden. Auf einem aktuellen Sentinelfoto erkennt man aber nur zwei kleine thermische Signaturen, die wahrscheinlich von heißen Gasen verursacht werden, die den Hornitos entströmen. Offenbar triggerten die Erdbeben keine Eruption, sondern sie könnten sie sogar abgeschwächt haben.

Island: Erdbeben Mb 4,5 unter Bardarbunga

Isländischer Calderavulkan von stärkerem Erdbeben erschüttert – Kein Tremor registriert

Datum 06.10.24 | Zeit: 17:56:24 UTC | 64.671 ; -17.461  | Tiefe: 1,8 km | Mb 4,5

Unter dem subglazialen Calderavulkan Bardarbunga gab es gestern Abend weitere Erdbeben. Ersten Meldungen zufolge hatte der stärkste Erdstoß eine Magnitude von 5,0, doch dann begann eine Korrekturorgie, bei der das Beben zunächst auf M 3,9 herabgestuft wurde, um dann auf M 4,7 wieder hochgestuft zu werden. Eine letzte Korrektur kam dann zu dem Schluss, dass es eine Magnitude von 4,5 hatte und einen Erdbebenherd in 1,8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 4,7 Kilometer nordöstlich des Calderamittelpunktes bestimmt.

Durch die häufigen Korrekturen zeigen einige Erdbebendienste noch andere Werte an. Der letzte Wert, den ich hier weitergebe, stammt vom zuständigen Observatorium IMO. Damit war es in diesem Jahr das drittstärkste Beben am Bardarbunga. Ein großer Schwarm blieb aus, dennoch gab es einige schwächere Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7.

In den letzten Tagen gab es eine Serie von Erdbeben mit Magnituden über 3 unter den gletscherbedeckten Calderavulkan. Forscher gehen davon aus, dass die gesteigerte Erdbebenaktivität mit Magmenakkumulation unter dem Vulkan zusammenhängen könnte. Tatsächlich messen einige GPS-Stationen am Rand des Gletschers und westlich der Caldera eine Bodenhebung von 5 Zentimetern seit Mai dieses Jahres. Die Bodenhebung beschleunigte sich in diesem Zeitraum etwas, und auch zuvor gab es eine langsame Inflation. Schaut man sich die GPS-Verlaufskurven genauer an, erkennt man einen kleinen Rücksetzer in den letzten Tagen und es gibt Meldungen, dass sich im Eis über der Caldera zwei Absenkungen gebildet haben bzw. größer geworden sind, als sie zuvor waren. Solche Depressionen auf dem Eis entstehen häufig infolge einer gesteigerten geothermischen Aktivität unter dem Eis, welche selbiges schmelzen lässt. Meistens sind es heiße Gase, die aus subglazialen Fumarolen austreten, gelegentlich aber auch ein kleiner effusiver Vulkanausbruch, der das Eis schmilzt. Da kein Tremor registriert wurde, ist eine Eruption aber unwahrscheinlich.

Island: Schwarmbeben am Ljósufjöll

Am Vulkan Ljósufjöll auf der Snæfellsnes-Halbinsel manifestierte sich ein Erbebenschwarm

Die Erde auf Island kommt nicht zur Ruhe und nach und nach gibt es an den unterschiedlichsten Zentralvulkanen immer häufiger Erdbeben. Ob es wirklich zu einer seismischen Aktivitätszunahme kommt oder ob die Wahrnehmung eine andere geworden ist, weil das seismische Netzwerk und die Kommunikation immer besser werden, vermag ich nicht zu beantworten. Fakt ist, dass es heute am Ljósufjöll auf der Snæfellsnes-Halbinsel zu einem kleinen Erdbebenschwarm kam, der sich aus gut 13 flach liegenden Erschütterungen mit geringen Magnituden zusammensetzt. Ljósufjöll ist eines der größten Vulkansysteme im Westen von Island und liegt in einer Gegend, in der wir in den letzten Monaten eine Zunahme der seismischen Aktivität beobachten konnten, die auch andere Vulkane erfasste.

Neuer Seismograf  am Grjótárvatn installiert

Seit 2021 beobachten isländische Geoforscher hier bereits eine Aktivitätszunahme und Ende des Monats wurde in dem Areal ein neuer Seismograf installiert. Er fühlt der Erde den Puls im Hítárdalur, etwa 5 km nordwestlich des Grjótárvatn. Die Forscher vermuten hinter den Beben eher tektonische Prozesse, allerdings liegt die Region westlich der isländischen Hauptstörungszonen, und ein wenig auffällig ist es schon, dass sich die Beben überwiegend im Bereich der Vulkane ereignen. Natürlich liegen die Vulkane dort, wo es bereits Schwächezonen in der Erdkruste gibt, die sich oft in Störungen manifestieren, dennoch könnte mindestens ein Teil der Beben mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen. Doch um das herauszufinden, bedarf es nicht unbedingt neuer Seismografen, sondern zusätzlicher GPS-Messstationen, die Hinweise auf Bodenhebung liefern.

2021, ein besonderes Jahr für Island, in dem die Eruptionsserie auf Reykjanes begann. Vielleicht gibt es zwischen den beiden Halbinseln eine Kopplung, indem die Spannungen durch die Bodenhebungen auf Reykjanes auch auf Snæfellsnes einwirken und dort die Beben auslösen. Vielleicht fließen aber auch magmatische Fluide bis nach Snæfellsnes und erhöhen dort direkt den Druck auf Störungen.

Erdbeben auf Reykjanes halte an

Apropos Reykjanes. Dort gab es heute auch wieder mehrere Erdbeben, die diesmal nicht nur auf Krysuivk und Fagradalsfjall beschränkt waren, sondern auch bis nach Sunhnukur reichten. Insgesamt wurden auf Reykjanes 55 Beben innerhalb von 48 Stunden festgestellt. Die Bodenhebung bei Svartsengi hält unvermindert an und beträgt fast 16 Zentimeter.

Weitere Erdbeben am Bardarbunga

Gerade werden auch weitere Erdbeben mit Magnituden über 3 am Bardarbunga angezeigt. Erste Meldungen gingen sogar von einem Beben M 5,0 aus, doch der Wert wurde herabgestuft. Details folgen später.

Stromboli mit stärkerer Explosion am 6. Oktober

Stärkere Explosion am Stromboli leitete Phase mit Lavaspattering ein

Der Inselvulkan Stromboli setzt seine Phase außergewöhnlicher Aktivität fort. Gestern Nacht um 00:17 UTC ereignete sich eine strombolianische Explosion, die stärker als die üblichen Ausbrüche war. Sie ging von einem Schlot im nordöstlichen Kraterbereich aus und löste Lavaspattering aus, welches wiederum einen Lavastrom speiste, der im oberen Teil des Kanals auf der Sciara del Fuoco unterwegs war. Das seismische Signal der stärkeren Explosion wurde von allen Messstationen am Stromboli aufgezeichnet. Der vulkanische Tremor während der Episode mit dem Lavaspattering nahm zwar zu, blieb jedoch auf mittlerem Niveau und erzeugte keine größeren Peaks, die in den roten Bereich ragten.

Das INGV veröffentlichte nach eigener Aussage innerhalb von 90 Minuten drei Meldungen zu den Ereignissen. Es wurde jedoch angeblich keine signifikante Bodendeformation festgestellt. Dem widerspricht ein Bericht des LGS, der heute Morgen veröffentlicht wurde. Demnach gab es eine bemerkenswerte Bodenverformung, die kurz vor der Explosion registriert wurde: Die Vulkanflanke versteilte sich um 1,6 µrad. Die starke Explosion verursachte einen sehr hohen Schalldruck von 3,8 bar, was fast viermal höher als der Durchschnittswert der Explosionen ist (Die Angaben im LGS-Bericht sind etwas widersprüchlich: Einerseits werden 200 Pa Schalldruck genannt, was 0,002 bar entspricht, während an anderer Stelle die erwähnten 3,8 bar angegeben werden). Die Kohlendioxid-Emissionen nahmen im Vergleich zu den Vortagen ab und erreichten mittlere Werte.

Die Lavastromaktivität endete in den frühen Morgenstunden, während das Lavaspattering in abgeschwächter Form noch andauerte.

Der Aufstieg zum Krater ist weiterhin gesperrt. Mir liegen jedoch keine neuen Berichte zu den Zugangsregelungen für die Aussichtspunkte auf 290 und 400 Höhenmetern vor. Nach der großen Explosion im Juli wurden sie gesperrt. Zwischenzeitlich habe ich jedoch wieder Bilder von Personen gesehen, die sich dort aufhielten.

Island: Kontroverse um Bau eines Flughafens bei Hvassahraun

Kontroverse Diskussion um neuen Flughafen auf Lavafeld Hvassahraun vor Reykjavik entbrannt

Seit einigen Jahren wird in Island darüber nachgedacht, den Hauptstadtflughafen in Reykjavik einige Kilometer südwestlich auf das alte Lavafeld Hvassahraun zu verlegen. Hauptgründe dafür sind zum einen die Lärm- und Abgasbelastung für die Anwohner am bestehenden Flughafen, zum anderen die kurze Start- und Landebahn, die es größeren Flugzeugen unmöglich macht, den Flughafen anzufliegen. Daher wird der Hauptstadtflughafen nur für den regionalen Flugverkehr genutzt, meist mit zweimotorigen Turbopropmaschinen. Auch die Hubschrauber für Rundflüge, die oft bei Vulkanausbrüchen gebucht werden, sind dort stationiert.

Bereits vor mehreren Jahren wurde eine sechsköpfige Expertenkommission eingerichtet, um eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, die nun vorgestellt wurde. In der Studie heißt es, dass es nur wenige Gründe gegen die Verlegung des Flughafens gebe und die Experten stuften das Risiko eines Vulkanausbruchs in der Gegend als gering ein. Allerdings beruhen die wesentlichen Daten dieser Studie auf Informationen aus der Zeit vor den Ausbrüchen im Svartsengi-Gebiet.

Das Lavafeld Hvassahraun liegt am Rand der bekannten Spaltenvulkane auf Reykjanes, doch der südlichste Teil des potenziellen Flughafengebiets vor den Toren Reykjavíks liegt nur zwei Kilometer vom Krýsuvík-System entfernt, einem Gebiet, in dem es in den letzten Tagen und Wochen häufig zu Schwarmbeben gekommen ist. Sollte es im Krýsuvík-System zu einer Eruption kommen, könnten Lavaströme bis zum geplanten Flughafen vordringen.

Auch der bekannte Vulkanologieprofessor Þorvaldur Þórðarson meldete sich zu Wort und kritisierte, dass die vulkanischen Gefahren von der Arbeitsgruppe kaum berücksichtigt worden seien. Er betonte, dass Lava dort, wo sie bereits geflossen ist, jederzeit wieder fließen könnte – eine Erkenntnis, die auf Island jedoch wenig überrascht, da die Insel fast vollständig aus Lava besteht.

Der isländische Verkehrsminister sprach sich ebenfalls gegen die Verlegung des Flughafens aus und betonte, dass sein Ministerium dafür keine Mittel bereitstellen werde. Der Minister zeigte sich visionär, indem er darauf hinwies, dass es in einigen Jahren elektrisch betriebene Flugzeuge geben werde, die emissionsfrei und leiser seien. Es gibt zwar bereits erste Prototypen elektrisch betriebener Propellerflugzeuge, doch Passagiermaschinen sind von der Serienreife noch ein gutes Stück entfernt.

Brasilien: Dürre lässt Rio Negro austrocknen

Anhaltende Dürre in Brasiliens Amazonasgebiet lässt zweitgrößten Nebenfluss des Amazonas trockenfallen – Versorgungsicherheit gefährdet

Der Amazonas ist das größte Regenwaldgebiet der Welt und erstreckt sich über etwa 7 Millionen Quadratkilometer, wobei der größte Teil in Brasilien liegt. Er spielt eine entscheidende Rolle für das globale Klima, da er als riesige Kohlenstoffsenke fungiert und eine immense Menge an Sauerstoff produziert. Der Amazonas wird oft als „Lunge der Erde“ bezeichnet, weil er rund 20 Prozent des weltweiten Sauerstoffs erzeugt. Er beeinflusst zudem das globale Wetter, indem er große Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre abgibt, was für den Wasserkreislauf in vielen Teilen der Welt von Bedeutung ist.

Diese gewaltige System sit dennoch ziemlich empfindlich und gerät immer mehr aus dem Gleichgewicht. Ein Grund ist die voranschreitende Abholzung und Vernichtung immenser Waldflächen infolge von Brandrodung und normalen Waldbränden. So wüten auch jetzt große Feuer in der Region.

Niedriger Pegelstand am Rio Negro

Aktuell wird der Amazonas durch eine extreme Dürre stark belastet. Besonders betroffen ist der Rio Negro, der zweitgrößte Nebenfluss des Amazonas. Dieser hat aufgrund der Trockenheit einen historischen Tiefststand erreicht, was nicht nur die Wasserversorgung, sondern auch den Transport mit Schiffen in der Region erheblich erschwert. Die sinkenden Pegelstände gefährden die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort, die stark auf die Flüsse als Verkehrs- und Versorgungswege angewiesen sind. Der Pegel des Rio Negros steht laut Angaben des Geologischen Dienstes Brasiliens bei 12,66 Metern. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der systematischen Dokumentation im Jahr 1902.

Ein weiteres trauriges Superlativ betrifft die Dürre, von der das brasilianische Amazonasgebiet heimgesucht wird und die für den niedrigen Flusspegel verantwortlich ist: es handelt sich um die schlimmste Trockenheit seitdem man in Brasilen mit der Aufzeichnung der Klimadaten im Jahre 1950 begonnen hat. Sie ist mit dem anthropogenen Klimawandel und dem Wetterphänomen El Niño verbunden.

Die Veränderung des globalen Klimas führt zu immer häufigeren extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen und Dürreperioden. Die Auswirkungen dieser Phänomene sind nicht nur lokal zu spüren, sondern betreffen das gesamte globale Klima, da der Amazonas eine Schlüsselrolle in der Stabilisierung von Wetter- und Klimasystemen weltweit spielt.

Mount Adams – Steckbrief

Gipfel des Mount Adams. © Alek Newton, Unsplash-Lizenz

Mount Adams ist ein aktiver Vulkan der US-amerikanischen Kaskadenkette und wird nur vom benachbarten Mount Rainier überragt. Nach dem Mount Shasta ist er der flächenmäßig zweitgrößte Vulkan in der Kaskadenkette. Der voluminöse Vulkan umfasst den 290 Kubikkilometer großen Stratovulkan Mount Adams sowie ein Vulkanfeld mit mehr als 60 Förderschloten.

Die Ursache für den Vulkanismus der Kaskadenkette liegt in der Subduktion der ozeanischen Juan-de-Fuca-Platte unter die nordamerikanische Kontinentalplatte. Dieser Prozess findet entlang der Cascadia-Subduktionszone statt, einer tektonischen Plattengrenze vor der Westküste Nordamerikas.

Mount Adams förderte vor allem Lava andesitischer bis dazitischer Zusammensetzung und war sowohl explosiv als auch effusiv tätig.

Der Vulkanismus am Mount Adams begann vor etwa 940.000 Jahren. Seitdem gab es drei Hauptstadien der Kegelbildung, die vor 500.000, 450.000 und 30.000 Jahren stattfanden. Das Vulkangebäude besteht aus mehreren sich überlappenden Kegeln, die in diesen Perioden infolge starker Eruptionen wuchsen.

Der Vulkan war während des gesamten Holozäns aktiv und produzierte zwei Dutzend kleinere explosive Eruptionen aus verschiedenen Förderschloten. Zwischen 2100 und 2600 Metern Höhe befinden sich sechs holozäne Lavaströme. Die voluminösesten Lavaströme, von denen einige mehr als 10 km lang sind, wurden zwischen etwa 7000 und 4000 Jahren vor heute eruptiert.

Die letzte Eruption mit einem VEI2 (Vulkanexplosivitätsindex) fand vor etwa 1000 Jahren statt und erzeugte eine kleinere Tephra-Schicht sowie möglicherweise einen kleinen Lavastrom an der Ostflanke des Mount Adams.

Obwohl der Vulkan aus menschlicher Sicht lange inaktiv war, zählt er zu den potenziell aktiven Vulkanen, von denen ein gewisses Gefahrenpotenzial ausgeht. Er liegt nicht nur in Sichtweite des bekannteren Mount St. Helens, sondern auch zwischen den Metropolen Seattle und Vancouver. Im Falle einer starken explosiven Eruption könnten diese Städte von einem Vulkanausbruch betroffen sein. Da der Gipfel des Vulkans vergletschert ist, könnte es im Falle eines Ausbruchs zu Laharen kommen, die große Strecken zurücklegen und ein hohes Gefahrenpotenzial haben.

Mount Adams liegt in einem abgelegenen Naturreservat, das nur über zwei Highways erreichbar ist. Wie die anderen Kaskadenvulkane auch, stellt er ein beliebtes Ausflugsziel dar und wird von Wanderern und Bergsteigern stark frequentiert. Es gibt 25 offizielle Routen auf den Gipfel. Wer den 3743 Meter hohen Vulkan besteigen will, sollte daran denken, dass er sich dort in hochalpinem Gelände bewegt.

Jüngste Ereignisse am Mount Adams

Am 20. Oktober 1997 ereignete sich auf der Ostflanke des Mount Adams eine große Schuttlawine. Seismometer registrierten den Abgang. Er fing um 00:31 Uhr an und dauerte etwa sechs Minuten. Es gab keine seismischen Vorläufer.

Im September 2024 wurden sechs Erdbeben unter dem Mount Adams detektiert, was deutlich über dem langjährigen Mittel lag. Darauf hin beschloss man das seismische Netzwerk auszubauen, um künftige Entwicklungen besser im Blick zu haben.

Island: Erdbeben M 3,9 am Bardarbunga

Zwei mittelstarke Erdbeben M 3,9 und M 3,7 erschütterten auf Island subglazialen Vulkan Bardarbunga

Datum 05.10.24 | Zeit: 10:37:32 UTC |  64.613 ; -17.490 | Tiefe: 2,7 km | Mb 3,9

Heute Mittag kam es auf Island am subglazialen Vulkan Bardarbunga zu einem seismischen Doppelschlag in Form von zwei Erdbeben mit Magnituden von 3,9 und 3,7. Sie traten mit nur wenigen Sekunden Abstand auf und wurden 3,6 Kilometer süd-südöstlich des Calderazentrums verortet. Die Erdbebenherde lagen in 2,7 und 3,0 Kilometer Tiefe. Es gab einige schwächere Beben, doch ein Schwarm blieb aus. Die Beben am Bardarbunga könnten mit einer langsamen Magmaakkumulation in Verbindung stehen, die bereits nach der Eruption von 2014 einsetzte. Allerdings ist vorerst nicht mit einem neuerlichen Ausbruch des Vulkans zu rechnen.

Natürlich gab es auch an anderen Orten auf Island Erdbeben. Interessant ist ein kleiner Schwarm im westlichen Bereich der Katla, wobei einige Beben auch in der Nähe des Fimmvörðuháls-Passes lagen. Eine GPS-Messstation verzeichnet dort tatsächlich eine leichte Bodenhebung, die sich in den letzten Wochen auf 2 Zentimeter summierte. Ob sich hieraus jedoch ein längerfristiger Trend ergibt oder ob sich die vermeintliche Bodenhebung bald wieder verflüchtigt, ist unklar.

Selbstverständlich dürfen in einem Beitrag über Erdbeben auf Island die Geschehnisse auf der Reykjanes-Halbinsel nicht unerwähnt bleiben: Hier setzt sich der Trend der letzten Tage fort, dass es vor allem im Krýsuvík-System und am Fagradalsfjall bebt. 37 Erschütterungen wurden hier innerhalb von zwei Tagen registriert. Leider ist das GPS-Netzwerk in diesem Bereich stark ausgedünnt, sodass eine lokal begrenzte Bodenhebung möglicherweise unbemerkt bleibt. Was man am Fagradalsfjall erkennen kann, ist eine leichte Hebung, die wahrscheinlich der Hebung im Svartsengi-Bereich geschuldet ist. Bei Krýsuvík hingegen sieht man eine leichte Subsidenz, also eine Absenkung des Bodens, nachdem es im letzten Jahr eine geringe Hebung gegeben hatte.