Spanien: Unwetter verursachen Fluten und Hagelschlag

Erneut starke Unwetter in Spanien – Starke Überflutungen und Hagelschlag gemeldet

Nachdem es in der Nacht zum Montag zu starken Unwettern im Bereich der Balearen kam und auf Mallorca große Überflutungen verursacht wurden, erreichten die Unwetter in der letzten Nacht die spanische Festlandküste und richteten vor allem im Südosten starke Zerstörungen an. In Andalusien wurden zahlreiche Gewächshäuser zerstört und Fahrzeuge bis zum Totalschaden beschädigt.




Besonders hart traf es die Regionen um Valencia und Almería, die von sintflutartigen Regenfällen und Hagel heimgesucht wurden, was massive Schäden verursachte. Videoaufnahmen zeigen niederprasselnde Hagelbälle die fast so groß wie Orangen waren.

In Utiel, einem Ort ein paar km westlich von Valencia, fielen innerhalb von 10 Stunden etwa 250 mm Regen. Hier, und in Ejido, etwa 30 Kilometer westlich von Almería, verursachte das Unwetter Chaos: Straßen verwandelten sich in reißende Ströme und Autos wurden weggespült. Viele Häuser erlitten Beschädigungen und vollgelaufene Keller.

Die Schäden sind immens:  Bauern in der Region berichten von dramatischen Ernteausfällen. Eine Bäuerin schilderte, dass das Plastik der Gewächshäuser zerrissen und voller Löcher sei, was den Verlust eines Großteils der Ernte bedeutet. Die Region ist für ihre bedeutende Rolle in der Obst- und Gemüseproduktion bekannt, was die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Wetterkatastrophe verstärkt.

Die Regenfälle hörten nachts nicht auf, denn bis heute Abend galten in vielen Regionen der spanischen Mittelmeerküste, aber auch für weiter ins Landesinnere hineinreichende Regionen die höchste Unwetterwarnstufe „Rot“. Im Landesinneren stand die Warnampel teilweise auf Gelb. Es wurden weitere starke Regenfälle prognostiziert, die bis zu 180 mm Niederschlag bringen sollten.

Die Unwetter hängen mit einer besonderen Wettersituation zusammen, bei der warme Luftmassen aus dem Süden und kalte Luftmassen aus dem Norden zusammentreffen. Zudem liefert das aufgeheizte Mittelmeer viel Feuchtigkeit und Energie, was die Unwetter weiter befeuert. Eine Mitschuld trägt der anthropogene Klimawandel. In diesem Zusammenhang erschüttert mich das wunderliche Verhalten der Regierungen und insbesondere der EU, die z.B. mehr an stabil hohen Preisen für Elektroautos interessiert zu sein scheint, anstatt es den Normalbürgern zu ermöglichen, E-Autos aus China zu kaufen, die fast halb so teuer sind wie die europäischer Anbieter, bevor sie mit Strafzöllen und Steuern teurer gemacht werden als vergleichbare Autos aus EU-Produktion. Diese Marktregulierung kann nur nach hinten losgehen, genau so wie die gesamte Verbotsstrategie.

Campi Flegrei mit anhaltender Seismizität am 29. Oktober

Erneut mehr als 20 Beben innerhalb von 48 Stunden unter den Campi Flegrei – Fumarolentemperatur wieder bei 96 Grad

Seit dem 27. Oktober manifestierten sich unter der süditalienischen Caldera Campi Flegrei erneut mehr als 20 schwache Erdbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf eine Magnitude von 1,3 und hatte ein Hypozentrum in 2,2 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag offshore im Südosten der Caldera. Die meisten anderen Beben ereigneten sich ebenfalls in diesem Areal. Da die Beben in geringen Tiefen stattfanden und überwiegend Magnituden im Bereich der Mikroseismizität hatten, liegt die Vermutung nahe, dass sie mit Fluidbewegungen innerhalb des Hydrothermalsystems zusammenhingen. Vermutlich strömten die Fluide entlang von Rissen und sorgten dort für Vibrationen.

Auch von diesem Vulkan gibt es ein neues INGV-Bulletin für die letzte Woche. Es wurden 33 Erschütterungen festgestellt. Die höchste Magnitude lag bei Md 1,9. Der Erdbebenherd befand sich in 2,5 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag zwischen der Solfatara und dem Agnano-Krater.




Bei den Bodenverformungen wurde seit Anfang August eine Verringerung der Hubgeschwindigkeit beobachtet, mit einem Durchschnittswert von etwa 10 pro Monat, gemessen an der RITE GNSS-Station. Zuvor lag der Wert bei 20 mm pro Monat. In diesem Jahr hob sich der Boden um 165 mm. Betrachtet man die Grafik zu den unkorrigierten Messwerten genauer, scheint sich eine leichte Beschleunigung Hebegeschwindigkeit abzuzeichnen.

Geochemische Parameter blieben weitgehend stabil ohne signifikante Schwankungen im Vergleich zu den bisherigen Trends. In der Fumarole von Pisciarelli wurde eine Kondensationstemperatur der freigesetzten Flüssigkeit von durchschnittlich etwa 96°C gemessen.

Es sind keine kurzfristigen signifikanten Entwicklungen der vulkanischen Aktivität zu erwarten. Abweichungen in den überwachten Parametern, die auf eine Änderung der vulkanischen Aktivität hinweisen könnten, werden bei Eintreten untersucht und vom INGV umgehend mitgeteilt.

In der Boulevard-Presse geistern wieder Artikel umher, in denen es heißt, dass die Campi Flegrei zur Druckentlastung angebohrt werden sollen und dass ein Vulkanologe Alarm schlägt, weil er weitreichende Folgen bis hin zu einem Vulkanausbruch fürchtet. Das ist absoluter Unsinn! Es gibt den Vorschlag eines amerikanischen Bohrspezialisten, solche Bohrungen abzuteufen. Er wurde aber schon vor Jahren eingebracht, diskutiert und abgelehnt. Im Rahmen der Katastrophenschutzübung Anfang des Monats erneuerte der Spezialist seinen Vorschlag. Das war es!

Ätna: Warnung vor Intrakrater-Aktivität

Neues Satellitenbild enthüllt thermische Anomalien am Ätna – Warnung vor Intrakrater-Aktivität

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen, die sich nur innerhalb des Nordostkraters abspielen. Das geht aus einer kurzen Notiz des INGVs hervor, die heute auf der Webseite der Cantanesen veröffentlicht wurde. Damit verbunden ist eine VONA-Warnung für den Flugverkehr und einen orangenen Alarmstatus, obwohl praktisch keine Vulkanasche ausgestoßen wird und die ausgeworfene glühende Tephra wieder in den Krater zurückfällt. Offenbar hält man es für möglich, dass sich spontan ein Paroxysmus entwickelt oder einzelne Explosionen höher aufsteigende Aschewolken fördern.

Auf einem gestern veröffentlichten Satellitenfoto von Copernicus erkennt man im infrarotgefiltertem Spektrum immer noch multiple Hotspot im Zentralkrater und im Nordostkrater, während sich der Südostkrater kalt präsentiert. Magma steht hoch im Fördersystem, aber offenbar reicht der Druck nicht aus, um stärkere Eruptionen zu erzeugen bzw. um die Bocca Nuova und die Voragine mit einzubeziehen.

Im heute veröffentlichten Wochenbulletin vom INGV wird bestätigt, dass die Intrakrateraktivität während des Beobachtungszeitraums vom 21.10. – 27.10.24 anhielt, aber wohl aus schwächerem Niveau als heute. Aus dem Nordost und dem Südostkrater gab es sporadische Ascheemissionen. Darüber hinaus zeigten die Beobachtungen Entgasungsaktivität an den Gipfelkratern. Das ganze lief relativ geräuscharm ab, denn die Infraschallaktivität war niedrig.

Die seismische Aktivität blieb gering, mit durchschnittlicher Amplitude der vulkanischen Beben im mittleren und niedrigen Bereich. Das Bodenverformungsüberwachungssystem verzeichnete keine signifikanten Veränderungen.

Geochemisch zeigte sich ein mittlerer SO2-Ausstoß, und der CO2-Abfluss aus dem Boden lag auf durchschnittlichem Niveau. Der Partialdruck des im Grundwasser gelösten CO2 blieb innerhalb der saisonalen Schwankungen, während das Helium-Isotopenverhältnis in Randgebieten hohe Werte zeigte. Satellitenbeobachtungen registrierten eine niedrige thermische Aktivität im Gipfelbereich, gelegentlich begleitet von moderaten thermischen Anomalien.

Die vulkanische Aktivität des Ätna war insgesamt durch eine mäßige, explosionsartige Aktivität im Nordostkrater und gelegentliche Ascheemissionen im Südostkrater gekennzeichnet. Im Bocca-Nuova- und Voragine-Krater dominierten hingegen variable Entgasungen mit unterschiedlichen Intensitäten.

Popocatepetl mit Aschewolken am 29.10.24

Popocatepetl stößt Vulkanasche bis auf 9100 m Höhe aus – Neues Satellitenfoto zeigt Eruption

Der Vulkan Popocatepetl ist weiterhin ungewöhnlich munter und setzt Aschewolken frei. Die letzte Eruption löste um 06:36 UTC eine VONA-Warnung aus. Die Aschewolke reicht derzeit bis zu einer Höhe von 8.500 Metern und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 65 km/h in nördliche Richtung. Dabei driftet sie hunderte Kilometer weit und erreicht den Golf von Mexiko. Gestern Abend manifestierte sich eine Eruption, bei der die Asche bis auf eine Höhe von 9100 m aufstieg. In mehreren Gemeinden unter der Aschewolke wurde Ascheniederschlag festgestellt. Die Bevölkerung sollte Schutzmaßnahmen ergreifen. Insbesondere wurden kranke und alte Personen aufgefordert, Staubschutzmasken zu tragen.

In einem Update von CENAPRED heißt es, dass es zu Phasen kontinuierlicher Asche-Dampf-Exhalationen gekommen ist. Da die Phasen lange anhielten, gab es nur 5 davon. Der Tremor hielt mit einer Gesamtdauer von 1426 Minuten ungewöhnlich lange an. Er zeigt starke Fluidbewegungen im Untergrund an. Bei den Fluiden kann es sich um hydrothermale Gase und Tiefenwässer, aber auch um Magma handeln. Da der Vulkan vermehrt Asche ausstößt, wird wohl ein gasreiches Magma aufsteigen. Es wird auch rotglühende Tephra eruptiert, die in Kraternähe niedergeht.




Derweilen veröffentlichte die NASA ein neues Satellitenfoto einer Ascheeruption am Popocatepetl. Es wurde am 25. Oktober 2024 vom  Landsat-8-Satellit aufgenommen.

Der Popocatepetl ist seit 2005 in einer kontinuierlichen Aktivitätsphase begriffen, doch in dieser Zeit gab es Episoden mit mehr oder weniger starken Eruptionen. Mitte Oktober steigerten sich die Ausbrüche deutlich und es kam häufig zu Ascheregen. Die Asche birgt Risiken für Atemwege, Trinkwasser, Vieh und Ernten. Während Partikel in der oberen Atmosphäre für die Luftqualität weniger bedenklich sind, können sie weite Strecken zurücklegen. So wurde Asche am 26. Oktober über Sarasota, Florida, gesichtet, was zu einem farbenfrohen Sonnenuntergang führte.

Der Vulkan liegt etwa 70 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt, wo rund 30 Millionen Menschen in seinem Umkreis leben. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 2“, und die Bevölkerung wird aufgefordert, Abstand vom Krater zu halten. Am 20. Oktober stieg eine Gas- und Aschewolke 2 Kilometer hoch, begleitet von starken Erschütterungen.