Aktivitätssteigerung am Fuego und ein neues Gesetz für den Zutritt
Die guatemaltekischen Vulkanologen von INSIVUMEH berichten, dass der Vulkan Fuego zwischen 3 und 10 Mal pro Stunde explosive Eruptionen verzeichnet. Dabei wird Vulkanasche ausgestoßen, die bis zu einer Höhe von 4.800 Metern aufsteigt. Die Eruptionen werden als schwach bis mäßig stark beschrieben und erzeugen graue Gas- und Aschesäulen, die sich in südwestlicher Richtung ausbreiten. Asche kann dabei bis zu 30 Kilometer oder weiter transportiert werden. In den betroffenen Gebieten unter der Aschewolke kann es zu Ascheregen kommen. Auffällig ist, dass sich die Höhe des Auswurfs glühender Tephra verdoppelt hat und nun bis zu 300 Meter über dem Krater liegt.
Die Explosionen verursachen außerdem Schuttlawinen, die bis zur Vegetationsgrenze vordringen. Die durch die Gaseruptionen erzeugten Geräusche erinnern an Flugzeugtriebwerke und dauern 1 bis 2 Minuten, begleitet von schwachem Grollen und Stoßwellen.
Für den Nachmittag und Abend werden im Vulkangebiet mäßige bis starke Regenfälle erwartet, die Lahare auslösen können. Es wird empfohlen, bei der Durchfahrt durch Schluchten besondere Vorsicht walten zu lassen.
Bereits im August wurde ein indisches Paar von einer laharartigen Sturzflut überrascht, als es in einem Gebiet zwischen Acatenango und Fuego unterwegs war, das als „El Camellón“ bekannt ist. Sie befanden sich offenbar mit einem Vulkanführer und einem Gehilfen auf dem Rückweg aus dem Gebiet „La Meseta“, als sie in die Sturzflut gerieten. Die Frau des Paares kam dabei ums Leben, der Mann wurde verletzt. Diese Region gilt als schwer zugänglich und liegt zudem in einer Gefahrenzone, in der Tephra von den Eruptionen niedergehen kann. Das Gebiet war bereits zuvor zum Sperrgebiet erklärt worden. Da sich jedoch Vulkanführer mit ihren Touristen nicht an das Verbot hielten, wurde nun ein Gesetz erlassen, das das Betreten der Gegend unter Strafe stellt.
Übrigens ist der Fuego nicht der einzige eruptierende Vulkan in Guatemala, denn auch von Santiaguito gehen Ascheeruptionen aus, die man auf der Karte oben eingezeichnet sieht.